Kochen mit FOOBY

Deftiges Schlitzohr

Die Fastenwähe ist ein Beweis dafür, dass im 16. Jahrhundert clever getrickst wurde. Auch damals liessen sich Foodies die Butter nicht vom Brot nehmen.

Sie ist weder das geeignete Gebäck für das Fasten noch ein fruchtiger Blechkuchen: die Fastenwähe. Das beliebte Fasnachtsgebäck wird ab Januar bis kurz vor Ostern vor allem in der Nordwestschweiz genossen und ist durch ihre Form unverkennbar. Mit einem Abstecheisen wird der flache Hefeteig mit Schlitzen versehen, wodurch die typische Kreuzform entsteht. Danach wird die klassische Fastenwähe mit Kümmel bestreut. Wieso es gerade dieses Gewürz auf die Leckerei geschafft hat, ist jedoch unbekannt. Und wer hats erfunden? An manchen Stammtischen wird darüber heute noch wild spekuliert.

Erstmals erwähnt wurde der Snack 1554 auf einer Abrechnung in Rheinfelden. Hundert Jahre später tauchte die buttrige Leckerei während der Fastenzeit auf einem Rechnungsbeleg der Klostergutsverwalter zu St. Clara in Basel erneut auf. Obwohl die Fastenwähe in der ganzen Schweiz gerne gegessen wird, scheint ihr Ursprung heutigen Belegen zufolge in Basel zu liegen.

Während der Fastenzeit galten strenge Regeln: Üppige Speisen waren strengstens untersagt. Wie kam es aber dazu, dass die Fastenwähe dennoch in der Fastenzeit verzehrt wurde? Einer Basler Legende zufolge, steckte dahinter wohl ein in der Stadt ansässiger schlitzohriger Bäcker. Da Brot nicht zu den verbotenen Speisen zählte, begann er heimlich Fastenwähen mit Butter zu backen. Diese verkaufte er insgeheim unter der Theke. Schliesslich wurde er ertappt und vor den Stadtrat gebracht. Doch statt ihn zu bestrafen, soll eines der Ratsmitglieder nur gesagt haben: «S’isch jo nume e Wäije, aber e tüftige!» – zu Deutsch: «Es ist ja nur eine Wähe, aber eine gute!» Der Fall wurde daraufhin nicht weiterverfolgt.

Ob das tatsächlich so passiert ist, bleibt offen. Doch die Fastenwähe konnte sich durchsetzen und ist nun in der Schweizer Kultur verwurzelt.

Wusstest du?

Kümmel ist eigentlich kein Samen, sondern eine gespaltene Hälfte der trockenen Frucht der Pflanze.

Ein Tipp von Alexia, Redaktion

Say cheese!

Ich liebe Käse. Und auch vor der Fastenwähe macht dieser nicht Halt. Das Gebäck esse ich blutt oder als Sandwich mit Schnittkäse belegt. Die würzige Note des Kümmels passt gut zum salzigen Käse.

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