Mit Sprachkenntnissen zum Traumjob

Für den Chef der Berufsbildungsorganisation der Schweizer Hotellerie und Gastronomie ist klar: Es gibt keinen besseren Antrieb für die Karriere als Sprachen.

«Gute Sprachkenntnisse sind in der Hotellerie und Gastronomie das A und O. Zusammen mit einem freundlichen und gepflegten Auftreten bilden sie die Basis jeder Tätigkeit», sagt Max Züst, Direktor von Hotel & Gastro formation Schweiz, der Berufsbildungsorganisation der Branche. Neben den beiden grössten Landessprachen – Deutsch und Französisch – sei auch Englisch, die auf internationaler Ebene wichtigste Sprache, in den allermeisten Bereichen unabdingbar. «Wer nur eine Sprache spricht, kann höchstens noch hinter den Kulissen eines Betriebs eine Beschäftigung finden», stellt Züst klar. Besonders hohe sprachliche Anforderungen stelle natürlich ein Job an der Reception.

«In grösseren Betrieben – erst recht in der gehobenen Kategorie – sind Deutsch, Französisch, Englisch und Italienisch eigentlich ein Muss».

Nicht nur in mündlicher, sondern auch in schriftlicher Form, da der erste Kontakt mit den Gästen ja mittlerweile meist digital über Buchungsanfragen oder E-Mails erfolge. Dass von Sprachkursen nicht nur die Mitarbeitenden selbst profitierten, sondern auch ihre Arbeitgeber, könne man nicht oft genug betonen, so Max Züst: «Sprachkenntnisse strahlen Kompetenz aus und steigern die Effizienz im Berufsalltag, das kommt den jeweiligen Betrieben ganz direkt zugute.»

Und wie steht es mit den Mitarbeitenden in der Küche, die ja deutlich weniger Kundenkontakt haben als ihre Kolleginnen und Kollegen an der Front? «Köchinnen und Köche haben durchaus auch Verbindungen nach aussen, müssen mit den Lieferanten oder dem Service kommunizieren, eine Speisekarte schreiben und vieles mehr», erklärt Züst. «Gerade in Hotelküchen ist die Zusammensetzung des Personals zudem sehr international. Es braucht also eine gemeinsame Sprache, die alle verstehen. Fremdsprachler in der Deutschschweiz erlernen zum Beispiel die Basics des Deutschen im Rahmen sogenannter fide-Kurse. "fide" steht für Französisch, Italienisch, Deutsch.»

Wer sprachliche Kompetenzen vorweisen kann, besitzt deutlich bessere Anstellungs- und Entwicklungschancen. Und nicht nur im eigenen Land. «Einer der grossen Pluspunkte von Berufen in der Hotellerie und Gastronomie ist ja, dass zahlreiche Arbeitsorte zu den Traumdestinationen auf der Welt gehören», gibt Züst zu bedenken. Umgekehrt komme es leider immer wieder vor, dass fachlich überaus fähige Personen den nächsten Karriereschritt wegen fehlender oder mangelhafter Sprachkenntnisse nicht tun könnten. «Sprachen sind eminent wichtig, oft sogar wichtiger als manche Kompetenzen im Fachbereich.»