Kochen mit FOOBY

Good Morning, Vietnam!

Wie schmeckt eigentlich Vietnam? 50 Jahre nach dem Ende des Krieges begeben wir uns auf eine kulinarische Reise durch das vielfältige Land – von Nord nach Süd.

A m 30. April 1975 endete der Vietnamkrieg. Der Fall Saigons – der ehemaligen Hauptstadt des Südens, die später in Ho-Chi-Minh-Stadt umbenannt wurde – beendete einen langen Kampf um die Unabhängigkeit des Landes: vom Widerstand gegen den französischen Kolonialismus über die japanische Besatzung bis hin zur Spaltung zwischen Nord und Süd sowie der Intervention der USA. Zudem markiert das Datum die Wiedervereinigung. Heute ist die Sozialistische Republik Vietnam der wirtschaftliche Motor Südostasiens und ein beliebtes Reiseziel. Zum 50. Jahrestag der Wiedervereinigung begeben wir uns auf eine kulinarische Reise, um die Aromen des Landes zu entdecken. Die vietnamesische Küche zeichnet sich durch viele regionalen Nuancen aus, die etwa durch das Klima und die historischen Einüsse der einzelnen Regionen geprägt sind.

Norden – Hanoi: Ausgewogen und authentisch

Die kühleren Temperaturen und die ausgeprägten Jahreszeiten des Nordens beeinflussen eine einfache Küche, in der Gewürze massvoll verwendet werden und die Ausgewogenheit der Aromen dominiert. Hanoi, die Hauptstadt und das kulturelle Herz des Landes, spiegelt sich auch auf den Tellern wider. Hier wurde auch das Nationalgericht geboren: Ph, die berühmte Rindfleischsuppe mit Reisnudeln, klarer Brühe, frischen Kräutern und Sprossen. Chinesische Einflüsse zeigen sich in den Kochtechniken und der Verwendung von Sojasauce.

Mitte – Hue: Scharf und raffiniert

In Zentralvietnam, insbesondere in der ehemaligen kaiserlichen Hauptstadt Hue, ist die Küche sowohl elegant als auch intensiv. Das Erbe des Hofes spiegelt sich in raffinierten, würzigen Gerichten wider. Besonders beliebt ist Bún Bò Huế, eine reichhaltige und würzige Suppe aus Rindfleisch, Zitronengras, Chili und Reisnudeln. Der grosszügige Einsatz von Gewürzen, fermentierter Garnelenpaste und starken Aromen macht diese Küche so einzigartig.

Süden – Ho-Chi-Minh-Stadt: Süss und schnell

Im warmen, tropischen Süden widerspiegelt die Küche den Reichtum des fruchtbaren Landes im Mekong-Delta. Obst, Gemüse, Reis, Meeresfrüchte und Fisch (oft fermentiert oder getrocknet) sind die Zutaten für intensiv duftende Gerichte, die dank Zucker und Kokosmilch eher süss sind. In Ho-Chi-Minh-Stadt dominiert Streetfood. Der Star ist das Bánh Mì: ein mit Fleisch, Gemüse und scharfer Sauce gefülltes Baguette (siehe Rezept unten). Ja genau, Baguette! Denn das Gericht wurde unter dem Einfluss der französischen Kolonialisten geboren. Der perfekte Mix aus Ost und West.

Ein Tipp von Phuong, Redaktorin

Miis Bánh Mì

Von wegen «nur ein Sandwich»! Das Besondere am Bánh Mì ist die Kombi aus dem knusprigen Baguette und der frischen, würzigen Füllung. Du kannst entweder Schweinebraten, Pouletstreifen oder Schinken verwenden oder bleibst ganz vegi. Das Geheimnis liegt nämlich im knackigen Gemüse – etwa dünn geschnittene Rüebli, Gurken, Chilis und viel Koriander. Mein Trick: Bevor ich das Sandwich belege, bestreiche ich eine Seite mit Maggi- oder Sojasauce und die andere mit Sriracha. So tropft es nicht gleich beim ersten Biss.

Streetfood ist in Vietnam besonders beliebt.

Vietnam hat etwa 100 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner und ist in drei Makroregionen unterteilt.

Kochen mit FOOBY

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