Kulinarik auf Rätoromanisch

Graubünden ist der grösste und einzige dreisprachige Kanton der Schweiz. Die Gebirgsregion überzeugt mit schöner Natur und einer vielfältigen Küche. Capuns, Bizoccals, Bündner Nusstorte ... die Liste der Spezialitäten ist lang. Doch beginnen wir mit dem Frühstück. Neben Rosinenbrötchen wie den Bütschella sind auch Uatsch beliebt.

Die sogenannten Schneckenomeletten stammen aus dem Engadin – und nein, sie haben nichts mit Schnecken zu tun. Sie heissen so, weil der Omelettenteig spiralförmig aus einem Krug in die Pfanne gegossen wird. Gegessen werden sie süss oder herzhaft. Mittags darf die Bündner Gerstensuppe nicht fehlen. Die Gerste ist praktisch, da sie selbst in höheren Berglagen gut gedeiht. In die Suppe gehören zusätzlich Gemüse und wahlweise auch Speck.

Wichtig ist, dass sie mindestens zwei Stunden kocht. Lust auf ein Dessert? Dann wird es Zeit für die Bündner Nusstorte. Wer sie erfunden hat, weiss man nicht genau. Angeblich liess man sich von der französischen «tarte aux noix» inspirieren, die in Südwestfrankreich verbreitet ist. Am Abend kommen schliesslich Mehlspeisen auf den Tisch wie etwa Capuns. Die Rollen bestehen aus Mangoldblättern, Spätzliteig und Bündnerfleisch oder Salsiz, serviert in einer Milch-Bouillon-Sauce.

Ein ähnliches Gericht sind Bizoccals – eine Art Spätzli, die mit Käse überbacken werden. Der gleiche Ausdruck wird übrigens auch für tollpatschige Personen verwendet. Die Rezepte der Bünder Küche sind vielseitig und variieren von Familie zu Familie. Wenn du also länger bleibst, lohnt es sich, dasselbe Gericht an verschiedenen Orten zu probieren. Bun appetit!

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