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Gutes Fleisch beginnt mit guter Haltung

Ein Besuch auf dem Lindenhof in Baltenswil zeigt, wie Fütterung, Tiergesundheit und Verantwortung zusammenhängen. Und was Mutterkuhhaltung eigentlich bedeutet.

Vom ersten Tag an bei der Mutter: Auf dem Lindenhof wachsen die Tiere in natürlicher Umgebung auf.
Vom ersten Tag an bei der Mutter: Auf dem Lindenhof wachsen die Tiere in natürlicher Umgebung auf.

Baltenswil, ein angenehmer Sommermorgen. Die Sonne drückt durch die Wolken, als Joel Müller den Stall betritt. In der hinteren Ecke macht sich ein Kalb gerade über ein Büschel Heu her. Daneben liegt seine Mutter und beobachtet alles gelassen.

«Die Kälber bleiben bei uns bei ihren Müttern, vom ersten Tag an», sagt Joel Müller, während er über den Hof schreitet. «Das ist der Kern unserer Haltungsform und für mich der natürlichste Weg, Fleisch zu produzieren.»

Der Lindenhof liegt am Rand von Bassersdorf, zwischen Zürich und Winterthur, in direkter Nachbarschaft zu Spazierwegen und Naherholungsgebiet. Was für viele Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner wie eine romantische Postkartenidylle aussieht, ist für Joel Müller Alltag, mit allem, was dazugehört: frühes Aufstehen, Verantwortung für Tiere, Pflege der Weiden, Stallarbeit. Und immer wieder: Futter.

Mutterkuhhaltung – was heisst das eigentlich?

Auf dem Lindenhof leben rund 40 Mutterkühe mit ihren Kälbern, ergänzt durch einen Stier, der für Nachwuchs sorgt. Die Tiere sind robuste Angus-Rinder, die sich für die extensive Weidehaltung eignen. Das Besondere: Die Kälber wachsen hier bei ihren Müttern auf. Die Milch geht nicht in den Tank, sondern bleibt da, wo sie gebraucht wird: beim Kalb.

«Das ist sehr naturnah», erklärt der Landwirt. «Ich bin mit dieser Form der Haltung aufgewachsen. Schon meine Grosseltern haben vor über 30 Jahren auf Mutterkuhhaltung umgestellt.» Artgerecht, bodenständig, nah an der Natur – so beschreibt er seine Philosophie. Der Lindenhof ist ein Familienbetrieb in vierter Generation. Seit 2020 ist der Hof Teil einer Betriebsgemeinschaft, auch das ist ein Schritt in Richtung Zukunft.

Die Herde lebt als sozialer Verband, mit klaren Strukturen und viel Bewegung an der frischen Luft. Kälber lernen früh von den älteren Tieren. Nicht nur das Fressen, sondern auch das Herdenverhalten. Diese natürliche Aufzucht fördert das Tierwohl und senkt gleichzeitig den Stresslevel. Ein Punkt, der sich auch positiv auf die Fleischqualität auswirkt.

Was Kühe wirklich fressen

«Wir füttern ausschliesslich Futter, das wir selbst anbauen. Das gibt uns Kontrolle und sorgt für Qualität», sagt Joel. Im Sommer stehen die Tiere auf der Weide. Im Winter kommt das Gras getrocknet oder vergoren in den Stall: als Heu oder Silage. Ergänzt wird die Ration mit Salz und Mineralstoffen.

«Maissilage gibts bei uns nur für die Kälber. Sie sorgt für eine schöne Marmorierung und saftigeres Fleisch», erklärt er. Die Kühe selbst kommen gut mit Gras und Heu aus. Keine Sojaimporte, kein Kraftfutter, keine unnötige Komplexität. Stattdessen: regionale Kreisläufe. Nachhaltigkeit, ganz praktisch gedacht.

Auch der Boden spielt eine Rolle: Viele der Wiesenflächen im Grasland Schweiz sind Naturwiesen, die nicht anderweitig bewirtschaftet werden können. Indem sie als Futterflächen genutzt werden, bleiben sie ökologisch wertvoll und liefern gleichzeitig die Grundlage für eine artgerechte Rindviehhaltung.

Vertrauen auf Augenhöhe: Landwirt Joel Müller mit einer seiner Angus-Kühe.
Die Kühe leben in stabilen Sozialverbänden mit viel Platz, Licht und Luft.
Im Sommer auf der Weide, im Winter im Stall – das ganze Jahr über artgerecht gehalten.
Nur hofeigenes Futter kommt in den Trog.
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Vertrauen auf Augenhöhe: Landwirt Joel Müller mit einer seiner Angus-Kühe.
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Die Kühe leben in stabilen Sozialverbänden mit viel Platz, Licht und Luft.
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Im Sommer auf der Weide, im Winter im Stall – das ganze Jahr über artgerecht gehalten.
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Nur hofeigenes Futter kommt in den Trog.

Unterschiedliche Tiere, unterschiedliche Bedürfnisse

Nicht jede Kuh frisst das Gleiche. Mutterkühe, Kälber, Jungtiere: sie alle haben unterschiedliche Ansprüche. Erfahrung, Tierbeobachtung und Beratung sind entscheidend. «Es braucht Fingerspitzengefühl», erklärt Joel Müller. «Ein Kalb, das nicht trinkt, bekommt bei uns sofort Hilfe. Wenn nötig, helfen wir beim ersten Säugen oder wärmen es mit einer Decke.»

Diese Sorgfalt zeigt Wirkung: Krankheiten sind selten, der Medikamenteneinsatz minimal. «Am ehesten haben wir mal Klauenprobleme – Fleischrinder sind schwerer und laufen bei uns täglich vom Stall auf die Weiden.» Viel Bewegung bedeutet auch: gesündere Tiere. Hygiene, ein gutes Stallklima, Ruhe in der Herde.

Besonders in den ersten Lebenstagen sind Beobachtung und schnelles Handeln entscheidend. Kälber brauchen in den ersten Stunden Kolostrum, also die erste Milch mit wichtigen Abwehrstoffen. Wird sie zu spät aufgenommen, steigt das Krankheitsrisiko deutlich. Ein Grund, warum Tierbeobachtung hier nicht als Routine, sondern als Verantwortung verstanden wird.

Antibiotika? Nur wenns sein muss!

Wenn ein Tier erkrankt, wird es behandelt – aber nie prophylaktisch. Antibiotika gibt es nur auf ärztliche Anordnung. «Und natürlich dokumentieren wir das alles genau», sagt Joel. «Es gibt klare Absetzfristen – also Wartezeiten bis zur Schlachtung. Rückstände im Fleisch? Nicht bei uns.» Die Kontrolle ist streng und das Vertrauen in die Produzenten entsprechend hoch.

Ziel bleibt immer, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und möglichst natürlich zu behandeln. Ein Tier, das sich wohlfühlt, ist seltener krank. Darum spielt nicht nur das Futter, sondern auch das Umfeld eine zentrale Rolle: viel Licht, Luft, Platz und ein ruhiger Umgang mit der Herde.

Verantwortung, die weitergeht

Lebensmittel produzieren – das ist für Joel Müller nicht nur ein Beruf, sondern eine Verantwortung. Gegenüber den Tieren, aber auch gegenüber den Konsumentinnen und Konsumenten. «Es geht darum, wie wir mit Leben umgehen», betont er. «Und auch darum, wie wir als Gesellschaft Landwirtschaft betrachten.»

Der Landwirt wünscht sich mehr Wertschätzung: «Wir arbeiten hart. Ferien sind selten. Trotzdem machen wir unseren Job mit Freude. Aber oft werden wir in den Medien sehr negativ dargestellt, beispielsweise als Umweltverschmutzer oder Subventionsempfänger. Das frustriert.»

Er erklärt: Auf einem Teil der Flächen wächst ganz bewusst weniger. Diese Wiesen werden nicht gedüngt und nicht intensiv genutzt. Das hilft der Natur und fördert die Artenvielfalt. Für solche Leistungen erhalten Landwirtinnen und Landwirte Direktzahlungen. «Ja, wir bekommen Geld vom Staat. Aber nur, wenn wir auch etwas dafür tun», sagt Joel.

Viele dieser Aufgaben passieren im Hintergrund: Fruchtfolgen, Gewässerschutz, Pflege von Hecken und artenreichen Wiesen. Dinge, die im Alltag schnell übersehen werden, aber zur Arbeit dazugehören.

Gute Tierhaltung beginnt beim Futter

Am späten Vormittag ist es stiller geworden auf dem Lindenhof. Die Kühe dösen im Schatten, die Kälber liegen an ihren Müttern. Joel kontrolliert noch einmal die Tränken und verschwindet dann im Futterlager. Ein kurzer Kontrollblick auf die nächste Silagepartie.

«Gute Tierhaltung beginnt beim Futter», sagt er zum Abschied. «Aber sie hört da nicht auf. Es braucht Menschen, die hinschauen und die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.»

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Dieser Beitrag wurde von Commercial Publishing in Zusammenarbeit mit Proviand Genossenschaft erstellt. Commercial Publishing ist die Unit für Content Marketing, die im Auftrag von 20 Minuten und Tamedia kommerzielle Inhalte produziert.