Lieber Francisco
Diese Frage stellen sich viele Autofahrer, die einen Wechsel auf E-Autos in Betracht ziehen. Ich bin seit 16 Jahren bei der AMAG und kann hoffentlich etwas Licht ins Dunkel bringen. Wichtig zu wissen ist erst mal, dass eine Hochvolt-Batterie eines Elektrofahrzeugs aus dem Volkswagenkonzern eine Garantie von acht Jahren beziehungsweise 160’000 km hat. Viele der Batterien werden ein Autoleben um Jahre überdauern. Wird ein Austausch einer Hochvolt-Batterie einmal notwendig, wird es in Zukunft folgende Optionen geben: Man macht entweder in den Hersteller-Werken ein «Remanufacturing». Bei dieser Anwendung werden die gebrauchten Batterien durch den Austausch einzelner Komponenten wieder für einen Einsatz im Elektrofahrzeug fit gemacht. Die Reparatur beziehungsweise Aufbereitung ist vergleichbar mit einem Drucker. Dort lassen sich die einzelnen Farben austauschen, ohne gleich die ganze Druckerpatrone ersetzen zu müssen. Dieses Konzept hat entscheidende Vorteile im Hinblick auf die Kosten – und natürlich auf die Umwelt.
Oder man verwendet die Batterie weiter – ein sogenanntes Re-Use. Dabei geht es um die Weiterverwendung der Batterie in Second-LifeProjekten. Denn nach dem Einsatz in Elektrofahrzeugen ist die Leistung von Akkus für andere Anwendungen noch mehr als ausreichend.
Als sogenannte Second-Life-Batterien bekommen sie dann ein neues Arbeitsleben.
Dies kann zum Beispiel zur Verwendung als Hausspeicher in Verbindung mit Fotovoltaikanlagen sein – oder zum Einsatz als mobile oder stationäre Ladestationen. Irgendwann ist aber das Leben jedes Akkus vorbei und die Batterie muss recycelt werden. Der Volkswagenkonzern, dem alle AMAG Marken angehören, baut hierfür ein Recyclingverfahren auf. Dabei werden die Batterien demontiert, zerkleinert und aufbereitet. Rohstoffe wie Nickel, Kupfer und Kobalt werden in diesem Verfahren in grossen Mengen zurückgewonnen und können danach wieder eingesetzt werden.
Meiner Meinung nach haben Elektroautos kein Recyclingproblem. Die Recyclingmethoden entwickeln sich rasant und es wird möglich sein, fast 100 Prozent der verwendeten Materialien mit einer hohen Recyclingeffizienz wiederzuverwenden.
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