Samen von Welt

Bevor Linsen in der Suppe oder dem Eintopf deines Grospapis gelandet sind, haben sie eine ganz schön lange Weltreise hinter sich. Linsen gehören zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt – Spuren ihres Anbaus reichen über 8000 Jahre zurück. Vom sogenannten fruchtbaren Halbmond zwischen Mittelmeer und Vorderasien verbreiteten sie sich entlang alter Handelsrouten nach Indien, Afrika und Europa. Die unscheinbaren Samen aus der Familie der Hülsenfrüchte spielen seither eine konstante Rolle in der Ernährung rund um den Globus – nicht nur wegen ihres mild-nussigen Geschmacks, sondern auch, weil sie lange lagerfähig, preiswert und nährstoffreich sind.

Und vielseitig sind sie auch: Rote und gelbe Linsen sind schnell weich und werden in Indien zu cremigem Dal verarbeitet. Grüne und braune Linsen bleiben bissfest und landen im Nahen Osten oft mit Reis und gebratenen Zwiebeln als Mujaddara auf dem Teller. Und die schwarzen Beluga-Linsen erinnern nicht nur optisch an Kaviar, sie schmecken auch besonders fein und werden in Frankreich gern als bissfester Salat mit Gemüse serviert. Übrigens: In Italien ass man früher an Neujahr Linsen, weil man wegen ihrer münzähnlichen Form glaubte, dass sie Glück und Wohlstand bringen. Wer weiss, vielleicht klappt das ja auch beim Linseneintopf deines Grospapis.

Linsen gehören in jeden gut sortierten Vorratsschrank.