In ihrem Podcast «Body & Soul» beantwortet Geraldine Schläpfer Fragen rund ums Thema körperliche und geistige Gesundheit. Alle Folgen findest du via 20 Minuten Radio in der 20-Minuten-App.
In ihrem Podcast «Body & Soul» beantwortet Geraldine Schläpfer Fragen rund ums Thema körperliche und geistige Gesundheit. Alle Folgen findest du via 20 Minuten Radio in der 20-Minuten-App.
Mir wurde bewusst, wie relativ alles ist: im Beruf, aber auch im Leben. Wir können noch so planen, es gibt einfach Dinge, die ausserhalb unserer Kontrolle liegen. Wahrscheinlich ist es diese Demut, die ich beibehalten will. Die Wertschätzung für meine Gesundheit ist sicher auch höher als vorher.
Ich fände es natürlich schön, wenn sich etwas ändern würde, aber ob jetzt wirklich ein Ruck durch die Gesellschaft geht – ich fürchte, es ist wie an Weihnachten, wo sich alle Vorsätze machen und im Februar sind sie vergessen. Das klingt ein bisschen hart …
Es ist sicher gut, die Zeit jetzt auch zu nutzen, seine Gefühle und Wünsche aufzuschreiben, damit man sich an sie erinnert, wenn man zurück im Alltagstrubel ist.
Es geht darum, herauszufinden, was einem im Leben wichtig ist und was weniger. Danach kann man dann handeln.
Wut allein schafft keine tiefgreifende Veränderung, so etwas fordert Entschlossenheit und Geduld. Und Krisen sind oft nicht die besten Momente, um Entscheidungen zu treffen. Wenn es einem nicht gut geht, wenn man müde, erschöpft und vielleicht auch hässig ist, sollte man nicht die Erwartung haben, alles an einem Tag umkrempeln zu können. Das ist einfach zu viel verlangt. In einem Krisenmoment geht es darum, durch den Sturm zu kommen und zu wissen, dass danach die Sonne wieder scheint. Sobald man wieder etwas klarer ist, kann man sich Vorsätze machen und Dinge ändern, die einen nicht mehr glücklich machen.
Es klingt wahnsinnig banal, aber: Finde heraus, was dir wirklich guttut. Für die einen ist das vier Stunden Rennvelofahren: alles rausschwitzen, sich derart verausgaben, dass man kaum mehr denken kann. Für andere ist es ein gutes Buch. Generell: sich nicht zu fest vergleichen. Mutig sein. Sich Zeit für sich selber gönnen, ohne dabei zu denken, dass man jetzt eigentlich doch noch dies oder jenes machen müsste. Ich finde, das bringt viel mehr, als jeden Morgen Selleriesaft zu trinken.
In Gesprächen mit Leuten, die ich gernhabe, ich finde im Austausch lernt man immer sehr viel. Seit ich als «Body & Soul»-Redaktorin arbeite, sehe ich auch mehr denn je, wie verschieden wir alle sind. Trends kommen und gehen, aber jeder Mensch muss für sich selber herausfinden, was stimmt.
Unbedingt. Ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich in einer Generation aufgewachsen bin, in der es kein Tabu mehr ist, über die Dinge zu reden, die uns beschäftigen. Mit Freunden, aber auch mit Psychologinnen oder Psychotherapeuten.
Klar, Spass macht das nicht. Aber wenn man sich öffnet, merkt man oft, wie viele andere Leute schon etwas Ähnliches durchgemacht haben. Man merkt, dass einem kein Zacken aus der Krone fällt – im Gegenteil: Es kommt oft sehr viel zurück.