Im «Best Of» stellt dir 20 Minuten Radio die Highlights der aktuellen Musikwoche vor. Täglich neue Musikinspiration gibts live auf unserem Sender.
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Die Schwestern aus Los Angeles veröffentlichten am 26. Juni ihr drittes Studioalbum. Der Release ging ohne grosses Tamtam über die Bühne, umso mehr hallen die Inhalte nach: «Women in Music Pt. III» ist sieben Jahre nach dem Hype ums Debüt «Days Are Gone» das bisher beste Haim-Album.
Das Hoch beginnt mit der Namensgebung: Als Musikerinnen, die auch nach bis zu 20 Jahren im Beruf noch ihrem Geschlecht nach beurteilt werden, wollte die Band das Narrativ für einmal selber bestimmen. «Women in Music Pt. III» könne aber auch in der Abkürzung «Wimpi» gelesen werden, eine Anlehnung an das englische Wort für Weichling: wimp. Es ist ein schöner Seitenhieb, aber auch die Erinnerung, dass man trotz Tiefschlägen den Humor nie verlieren darf.
Dieser Mix aus Selbstbewusstsein und Lebensweisheit überträgt sich auf die Musik. Die Texte stammen ausnahmslos von Danielle, Este und Alana, entsprechend persönlich sind die Songs. «I Know Alone», «I’ve Been Down» oder auch «Man from the Magazine» etwa thematisieren Depressionen, mit denen die drei Schwestern in den letzten Jahren individuell konfrontiert waren.
Auch ihr Sound ist nuancierter und experimenteller als gewohnt, deswegen aber nicht weniger zugänglich. Nach dem jazzigen Saxofon-Einstieg folgt der Album-Opener «Los Angeles» gediegenen Pop- und Doo-Wop-Rhythmen, Country-Gitarren wiederum spicken «Leaning on You», und Hip-Hop-Beats fügen sich genauso schnörkellos in den Wimpi-Mix wie R-’n’-B- oder Rock-Momente.
Haim sind ihrem Hype längst entwachsen, mit Wimpi machen sie aber noch etwas anderes deutlich: Gute Musik ist gute Musik, und das hat mit dem Geschlecht so wenig zu tun wie mit Herkunft oder Hautfarbe der Interpreten. Die Kunst ist es – und war es immer –, die Verbindungspunkte jenseits unserer Verschiedenheit zu finden.
Yeezus meldet sich zurück – und zwar gleich doppelt. Am Dienstag veröffentlichte Kanye West mit Travis Scott den Song «Wash Us in the Blood». Das Duo thematisiert darin das Trauma von Genozid und Sklaverei, während im Hintergrund von Arthur Jafa zusammengestellte Bilder spielen.
Der Künstler und Filmemacher arbeitete bereits für sein Werk «Love Is the Message, the Message Is Death» (2016) mit West zusammen. Im Kurzfilm spielt «Ultralight Beam» vom Album «The Life of Pablo» als Soundtrack, das Werk war vergangenes Wochenende auf den Websites der wichtigsten internationalen Museen vom New Yorker Moma über die Londoner Tate Modern bis zur Zürcher Galerie Luma Westbau zu sehen.
Kanyes Genie grenzt ohne Zweifel oft an Wahnsinn, aber wenn er das Steuer nicht ans Ego abgibt, dann wirkt es mit voller Wucht. Passenderweise ist am Mittwoch das Ty-Dolla-Sign-Feature «Ego Death» erschienen. Neben Kanye sind dort auch Skrillex und FKA Twigs involviert.
Livekonzerte finden in der Schweiz zwar wieder statt, aber nicht jedem ist schon nach dieser Form von Nähe. Dazu kommt: Für die meisten internationalen Acts bleibt das Touren bis auf weiteres Wunschdenken. Eine gute Alternative gibts in Form ticketierter Livestreams aus spektakulären Locations, zu denen wir oft auch vor Corona kaum Zugang gehabt hätten.
Am Dienstag, 14. Juli, spielt Alt-Rock-Künstlerin Angel Olsen solch ein Konzert. Die Amerikanerin sendet live aus einem kleinen Renaissance-Theater in Asheville, North Carolina.
So klingt das beim Üben.
Es ist bereits Olsens zweite «Cosmic Stream»-Runde, unterstützt wird sie diesmal von Singer-Songwriter-Kollegin Hand Habits.
Tickets gibt es über die Event-App Dice, der Schweizer Livestream ist auf 21 Uhr angesetzt. Die Facebook-Eventseite hält mehr Infos dazu bereit.