20 Minuten Radio

Trump hat einen Drogensong für seine Wahlkampagne benutzt

Der amtierende US-Präsident nutzt für seine Rallys oft Musik, die seiner Politik widerspricht. Wer es schon besser oder gar schlechter machte? Hier lang!

Darum gehts

  • Donald Trump verärgert regelmässig Musiker, indem er ungefragt ihre Songs für seine Wahlkampagnen nutzt.

  • Mit Songs wie dem Rolling-Stones-Hit «You Can’t Always Get What You Want» wählte der US-Präsident zudem Musik, die sich inhaltlich mit seiner Politik beisst.

  • 20 Minuten Radio-Redaktor Sim hat sich auf die Suche nach besseren Beispielen gemacht und ist dabei auf einen weiteren Fehltritt und ein Highlight gestossen.

«Liebe, Frieden und Drogen sind nicht gerade Trumps Themen», meint 20 Minuten Radio-Redaktor Sim. Doch genau darum geht es bei «You Can’t Always Get What You Want.» Jenen Rolling-Stones-Song nutzte der derzeit amtierende US-Präsident für seine Wahlkampagne 2016.

Der Kultband ging es ähnlich wie Sim. «Schon sehr seltsam, dass er nach seinen Reden eine Drogen-Ballade spielt», meinte Leadsänger Mick Jagger damals gegenüber BBC. Bei der blossen Verwunderung blieb es nicht. Die Band mahnte Trump mehrfach öffentlich ab, doch der Rechtsmissbrauch blieb ohne Konsequenzen.

Das geht auch besser, nicht?

Seither sprachen sich 20 weitere namhafte Künstler öffentlich gegen die unbewilligte Nutzung ihrer Musik im Kontext der Trump-Rallys aus, darunter Adele, Elton John und Queen. Neil Young reichte im August nach mehrfacher Abmahnung gar Klage gegen den US-Präsidenten ein.

Sim fragte sich, welche Songs frühere US-Präsidenten für Wahlkampagnen nutzten, und entdeckte einen weiteren Flop und ein positives Beispiel.

Flop: Ronald Reagan, «Born in the USA» (1984)

Der ehemalige US-Präsident zeigte sich bei der Musikauswahl ähnlich kopflos wie Trump und nutzte «Born in the USA» von Spruce Springsteen. Der Musiker übt in seinem Hit von 1984 Kritik an der Regierung und deren Umgang mit Kriegsveteranen. Er war entsprechend genervt und reklamierte öffentlich.

Top: Barack Obama, «Signed, Sealed, Delivered, I’m Yours» (2008)

Hier stimmen die Werte bei Künstler und Politiker für einmal überein. So sehr, dass Stevie Wonder seinen Hit regelmässig live an Obamas Wahlveranstaltungen spielte.

Das Fazit

Es geht besser. Und obwohl ein Wahlerfolg kaum auf dessen Kampagnensoundtrack zurückzuführen ist, demonstriert Obamas gutes Verhältnis zum Musiker doch Kooperationsvermögen und Feingefühl. Am Ende kann ein Detail, wie die passende Wahl eines Rally-Soundtracks, in Wählern Vertrauen wecken – oder das Gegenteil bewirken.

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