Wisst ihr noch, als es entweder die Telefonierer oder die Schreiber unter uns gab? Schön wars. Dann wurden die Sprachnachrichten erfunden. Und da sitzt du nun wie ein Volldepp mit dem Handy am Ohr und hörst dir in einer zwanzigminütigen Sprachmemo das Geschwafel deiner Freunde an. Die wirklichen News? Die hätten sie dir auch texten können.
Es gibt zwei Sorten Stressköpfe auf WhatsApp – mühsam sind beide. Die einen schaffen es nicht, ganze Sätze zu formulieren. Lieber schicken sie jedes Wort einzeln, damit es bei dir nonstop im Hosensack vibriert. Die anderen sind so ungeduldig, dass sie gleich beleidigt sind, wenn du dich nicht sofort zurückmeldest. Anstrengend!
Diesem «WhatsAppler» könntest du wahrscheinlich deine Liebe gestehen, viel mehr als ein «ok» wirst du wohl nicht aus dem Minimalisten heraus bekommen. Er oder sie ist entweder keine Person der grossen Worte oder vielleicht haben Minimalisten auch einfach grundsätzlich keinen Bock. Du wirst es nie erfahren.
Der Emoji-Freak ist ja eigentlich ein eher lustiger Zeitgenosse. Das Problem: Er wird halt gerne missverstanden. Diese Smileys sind aber auch verwirrend. Ab und zu ein geschriebenes Wort würde vielleicht helfen.
«Wieso schreibt er nicht zurück? Ist etwas passiert?» Nein, dieser WhatsApp-Typ ist einfach ein Assi. Und da er weiss, dass er einer ist, hat er vorsorglich alle Funktionen abgestellt, die darauf schliessen lassen, ob er deine Nachricht gelesen hat oder nicht. Denn Assis lassen sich nicht stressen, auch nicht von hundert ungelesenen Nachrichten. Weil sie halt nicht anders können oder weil sie ihre «Scheiss egal»-Einstellung selber cool finden.
Er lungert in jedem Gruppenchat rum: Der Typ, der nie etwas schreibt, aber trotzdem nicht aus dem Chat austreten möchte. Das bringt nicht nur nichts, sondern hat vor allem auch etwas Unheimliches, oder?