Kochen mit FOOBY

Um den Kamin

Ein Holzscheit zum Essen? Was zunächst seltsam klingt, hat in Frankreich tief verwurzelte Tradition und eine legendäre Entstehungsgeschichte.

In einer Zeit vor Online-Rezepten und elektrischen Öfen war es in Frankreich an Heiligabend Brauch, die ganze Familie vor den lodernden Flammen des heimischen Kamins zu versammeln. In der Feuerstelle glomm ein dicker Holzscheit, der das Feuer den ganzen Abend zu speisen vermochte. Einer beliebten Legende nach soll Napoleon I. mehr Wert auf die Hausisolation seiner Bürger als auf ihre Traditionen gelegt haben. Er befahl die Verschliessung der Schornsteine im Winter und setzte so dem Verbrennen des Weihnachtsscheits ein Ende. Die Konditoren der Grande Nation machten es sich zur Aufgabe, eine Alternative zu finden. Sie entwickelten ein Gebäck bestehend aus ­einem Biskuit, das mit Crème bestrichen und aufgerollt wird. Um diesen essbaren Holzscheit blieb das Besammeln des Familienkreises bis heute bestehen. Auch wenn Napoleons Beteiligung an der Entstehung des Desserts zweifelhaft ist, so sind es doch genau solche Geschichten, die uns die Weihnachtszeit versüssen. Auch für die kreative Ader bietet der Bûche de Noël Entfaltungsmöglichkeiten. Der täuschend echte Holz-Look entsteht schliesslich nicht von alleine. 

Und so wirds gemacht

  1. Biskuit: Zucker, Eigelbe, Wasser und Orangenschale in einer Schüssel mit
    den Schwingbesen des Handrührgeräts ca. 5 Min. rühren, bis die Masse heller ist. Eiweisse mit dem Salz steif schlagen. Mehl, Kakaopulver und Backpulver ­mischen, lagenweise mit dem Eischnee auf die Masse sieben, mit dem Gummi­schaber sorgfältig darunterziehen. Masse rechteckig ca. 5 mm dick auf einem mit Backpapier belegten Blech ausstreichen.

  2. Backen: Ca. 8 Min. in der Mitte des auf 200 °C vorgeheizten Ofens. Biskuit herausnehmen, mit dem Papier auf ein frisches Backpapier stürzen, mit einem nassen Tuch über das obere Papier streichen, ­Papier sorgfältig abziehen. Biskuit sofort mit dem umgedrehten Blech zudecken, auskühlen.

  3. Füllung: Frischkäse mit Zucker und beiseitegestellter Orangenschale verrühren. Schlagrahm sorgfältig darunterziehen. ­Biskuit mit der Frischkäsemasse bestreichen, dabei ringsum einen Rand von ca. 2 cm frei lassen, von der Längsseite her satt aufrollen.

  4. Verzierung: Schokolade in eine dünnwandige Schüssel geben, über das nur leicht siedende Wasserbad hängen, sie darf das Wasser nicht berühren. Schokolade schmelzen, glatt rühren und etwas abkühlen. ­Butter mit den Schwingbesen des Handrührgeräts ca. 2 Min. rühren. Puderzucker und Schokolade darunterrühren, Schlagrahm darunterziehen, zugedeckt ca. 30 Min. kühl stellen. Roulade rundum mit der Schokoladenmasse bestreichen. Mit einer Gabel einkerben, sodass eine Baumrindenoptik entsteht. Ein Ende der Roulade abschneiden und seitlich als Astvergabelung an die Roulade drücken. Zugedeckt ca. 1 Std. kühl stellen. Mit Puderzucker bestäuben. 

Tipp: Pilzförmige Meringues um die Bûche verteilen.  

Urrezepte

Die ersten Rezepte für den Bûche de Noël werden heute auf die ­Mitte des 19. Jahrhunderts datiert. Zu Beginn der Laufbahn des Weihnachtsscheits, wie das Dessert auf Deutsch heisst, war die Füllung der Wahl eine mastige Crème. Das Gebäck konnte also getrost als schwere Kost beschrieben werden. Da der Bûche aber in der Regel am Ende des Festtagsmahls serviert wird, ist die
Rezeptur immer wieder angepasst worden. Mittlerweile gibt es unzählige Variationen. Von schwerer Buttercrème bis hin zu leichtem Frischkäse – für jedes Magenvolumen ist etwas dabei. 

Streit um den Scheit

Lyon oder Paris? Eine Frage, die sich Touristen nur selten stellen. Dafür ist sie umso relevanter, wenn es um den Ursprung des ­Bûche de Noëls geht. Das älteste erhaltene Rezept soll in den 1830-ern der Feder eines Konditor-Lehrlings aus dem Pariser Stadtteil Saint-Germain-des-Près entsprungen sein. Die Lyoner beziehen sich auf ein Rezeptbuch von 1884, das einem Chocolatier aus der Stadt an der Rhone die ­Erfindung zuschreibt. Bis heute kann dieser Streit nicht abschliessend beigelegt werden.  

Für weisse Weihnachten: Etwas Puderzucker!
Für weisse Weihnachten: Etwas Puderzucker!

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