Schokolade enthält die Aminosäure Tryptophan, die uns ein gutes Gefühl gibt, weil sie die Rezeptoren für das Wohlfühlhormon Serotonin stimuliert. Aber auch andere Lebensmittel enthalten Tryptophan, ohne denselben Glücksrausch auszulösen. Dieser ist eher auf Zucker und Fett zurückzuführen, die evolutionär bedingt unser Belohnungssystem ankicken, wenn wir in Schoggi beissen. Kein Wunder verschlingen wir Schweizer jährlich zehn bis zwölf Kilogramm davon. Damit belegen wir nach Deutschland den zweiten Platz der europäischen Rangliste des Pro-Kopf-Schokoladenkonsums.
Seit Jahrhunderten wird Schokolade auch zur Haut- und Haarpflege eingesetzt. Reich an Antioxidantien verbessert Schoggi die Durchblutung und hilft so, den Alterungsprozess der Haut zu verzögern. Kakaobutter ist mit ihren feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften ein hervorragendes Mittel gegen Trockenheit. Deshalb ist Schoggi auch in vielen Pflegeprodukten enthalten. Man kann sogar selber welche herstellen: Aus etwas Kakao, Honig, Zucker und einer Banane wird eine tolle Gesichtsmaske.
Ein Brotaufstrich ist bei Schoggi-Liebhabern besonders beliebt und hat sogar einen eigenen Ehrentag. Am 5. Februar ist Welt-Nutella-Tag. Die Idee dazu wurde 2007 dank der amerikanischen Food-Bloggerin Sara Rosso geboren, die beschloss, alle Nutella-Liebhaber auf Social Media zu versammeln. In grösseren italienischen Städten hat McDonald’s zum Feiertag sogar ein spezielles Sandwich eingeführt: das McCrunchy Bread.
Da wir im Land der Schokolade leben, gibt es viele Fabriken zu besichtigen, in denen du dich ganz der Zubereitung von Tafeln und Pralinen widmen kannst. Sobald es wieder möglich ist, solltest du deshalb die älteste Schokoladen-Fabrik der Schweiz, jene von Cailler in Broc FR (seit 1898), besuchen. Auch sehenswert ist die Fabrik von Camille Bloch in Courtelary BE (seit 1929) oder jene von Lindt in Kilchberg ZH (seit 1899). Und melde dich unbedingt zu einem der köstlichen Workshops an. In der Zwischenzeit kannst du mit ein paar Schablonen und etwas Geduld mit dem Training zu Hause beginnen.
Schokolade hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit. In Kakaobohnen sind wie in anderen pflanzlichen Lebensmittel Flavonoide enthalten, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören. Gemäss Studien tragen sie zu einer Senkung von Blutdruck und Blutfettwerten bei und können so einen Beitrag zur Minimierung des Herzkreislaufrisikos leisten. Je höher der Kakaoanteil, desto höher ist der Anteil an Flavonoiden. In weisser Schokolade sind zum Beispiel keine enthalten. Mehr als eine Reihe Schoggi pro Tag sollte es trotzdem nicht sein, da der Zucker und zusätzliche Kalorien die positiven Effekte wieder aufheben.
Schon in Mexiko um 1500 glaubte der Aztekenherrscher Montezuma an die aphrodisierende Kraft der Schokolade. Er trank sie in grossen Mengen und mit Vorliebe dann, wenn er seine Frauen besuchte. Dass Schokolade tatsächlich die Lust steigert, ist jedoch nicht beweisen. Zwar enthält Kakao das Glückshormon Phenylethylalanin, das der Körper auch produziert, wenn man verliebt ist. Die Menge in der Schokolade ist jedoch viel zu gering, um wirklich einen Effekt erwarten zu können. Es ist wohl eher der Genuss der Schokolade, der verführerisch und sinnlich sein kann.