Coopzeitung Weekend

You Dreamer, du!

Schlaf ist nur zum Ausruhen da? Nicht ganz. Denn in unseren Träumen schlummert noch viel mehr. Luzide Träumer wissen, wie sie genau dieses Potenzial nutzen können.

Vier Jahre unseres Lebens verbringen wir durchschnittlich mit Träumen. Doch beim Aufwachen, da erinnern wir uns oft nicht dran. Schade eigentlich. Denn auch wenn wir schlafen, unser Gehirn schläft nie. Jede Nacht durchlaufen wir verschiedene Schlaf-Phasen, die sich abwechseln und ziemlich gleichförmig ablaufen. Doch in der REM-Phase (Rapid-Eye-Movement) läuft das Gehirn zur Hochform auf. Dem Körper sieht man nichts an, aber die Augen bewegen sich unter den geschlossenen Lidern wild hin und her. Die REM-Phase macht 20 – 25 Prozent unseres Schlafes aus. In ihr träumen wir nicht nur am häufigsten, sondern auch am intensivsten. 

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Was wäre, wenn wir uns jede Nacht an unsere ­Träume erinnern könnten oder noch besser, wenn wir lernen würden, den Traum zu steuern oder zu unserem Vorteil zu nutzen? Das klingt zwar nach einem Hollywoodfilm, doch es geht tatsächlich. Luzides Träumen oder Klarträumen nennt sich das, wenn einem im Traum bewusst wird, dass man träumt. Mit der nötigen Übung kann der Träumende seinen eigenen Traum gestalten und beeinflussen. Ein wissenschaftliches Feld untersucht, wie wir unsere Träume nutzen können. Tatsächlich ist ­bewiesen, dass wir mithilfe von luziden Träumen zum Beispiel gewisse motorische Fähigkeiten verbessern können. Der deutsche Traumforscher Paul Tholey (1937 – 1998) erlernte im Klartraum Sport­arten, die er noch nicht beherrschte und führte sie danach im Wachzustand aus. Zudem lassen sich mit Klarträumen die Kreativität steigern sowie Traumata oder Albträume bekämpfen. So kannst du dich im Traum deiner Angst stellen und sie zum Beispiel in etwas Witziges umwandeln. Viele träumen jedoch gerne luzid, um dabei einfach Spass zu haben, sexuelle Fantasien auszuleben oder um Dinge zu probieren, die in der Wachwelt gar nicht möglich sind – ­Fliegen zum Beispiel. 

Das klingt verlockend und vor allem einfacher, als es ist. Denn eine Garantie, dass luzides Träumen bei jedem klappt, gibt es nicht. Einige gleiten fast von selbst in den Klartraum, andere brauchen viel Übung. Denkanstösse findest du auf der rechten Seite. Und wer weiss, vielleicht klappt es ja schon in der kommenden Nacht.

1. Genug Schlaf

Das klingt jetzt vielleicht trivial, doch für das luzide Träumen ist genügend Schlaf essenziell. Denn die richtig langen REM-Phasen, in denen Klarträume am häufigsten vorkommen, treten meist erst nach etwa sechs Stunden Schlaf auf. 

2. Traumtagebuch

Ein wichtiger Schritt in ­Richtung Klarträume ist der Wille, sich mit seinen Träumen auseinanderzusetzen. Dabei hilft zum Beispiel das Führen eines Traumtagebuchs. Darin hältst du nach dem Aufwachen alles fest, an das du dich erinnern kannst – auch wenn du
zu Beginn vielleicht nur vage Fetzen aus deinen Träumen ­zusammenbringst. Am Abend vor dem Einschlafen liest du dir die Aufzeichnungen nochmal durch. Indem du dich ­bewusst erinnerst, trainierst du dein Traumgedächtnis.

3. Realitätschecks

Träume unterscheiden sich von der Wachrealität vor allem ­dadurch, dass Naturgesetze in Träumen ausser Kraft gesetzt werden können. So ist es im Traum häufig der Fall, dass man mehr oder weniger als fünf ­Finger an der Hand hat oder durch die Nase atmen kann, ­obwohl man sie mit der Hand zuhält. Um zu überprüfen, ob man gerade träumt oder nicht, führen Klarträumer deshalb ­sogenannte Realitätschecks durch – auch im Wachzustand. So stellen sie sich mehrmals ­täglich die Frage: Träume ich? Und überprüfen, ob sie zum ­Beispiel sechs Finger an der Hand haben. Damit trainieren sie ihr Bewusstsein. So fällt es ihnen auch im Traum leichter, die Checks durchzuführen. Denn nur wenn sie merken, dass sie träumen, können sie aktiv in den Traum eingreifen. 

Techniken

Im Internet finden sich unzählige verschiedene Techniken, mit deren Hilfe das luzide Träumen besser klappen soll. Wissenschaftlich bewiesen ist keine davon. Trotzdem schwören viele darauf. Eine der beliebtesten ist die sogenannte «Wake Back to Bed»-Methode. Dabei wird der Wecker auf den Zeitpunkt etwa fünf bis sechs Stunden nach dem Einschlafen gestellt. Nach dem Aufwachen bleibt man etwa eine halbe Stunde wach und legt sich dann wieder schlafen. Das soll die mentale Wachsamkeit verbessern und so einen Klartraum begünstigen. Viele geübte Klarträumer schwören auf die WILD-Methode (Wake-Initiated Lucid Dream). Hier wechselt der Träumende direkt aus dem Wachzustand in den Klartraum. Das ist deshalb schwierig, weil man dabei das Bewusstsein «wachhalten» und sich nur auf den Traum konzentrieren muss, während man einschläft. Das braucht viel Übung, um nicht wegzudämmern. Welche Methode nun für wen funktioniert, muss jeder für sich selber herausfinden. Meist führt auch die Kombination aus verschiedenen Ansätzen zum Ziel. 

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