Andreas Dreier, Bereichsleiter Spitex Zürich SAW, im Interview wie die Corona-Kriese die Zusammenarbeit verändert hat.
Andreas Dreier, Bereichsleiter Spitex Zürich SAW, im Interview wie die Corona-Kriese die Zusammenarbeit verändert hat. (Dominique Meienberg)
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«Uns ist es wichtig, dass die Mitarbeitenden mitbestimmen können»

Wie sieht die Gesundheitsförderung für Mitarbeitende in Spitex-Betrieben aus? Andreas Dreier, Bereichsleiter Spitex Zürich SAW, äussert sich dazu im Interview.

Wo gab es vor der Corona-Krise im Spitex-Bereich am meisten Handlungsbedarf? 


In der Pflege. Sie bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen Ökonomie und dem Menschen, der im Mittelpunkt steht. Einerseits bekommen unsere Mitarbeitenden den wirtschaftlichen Druck zu spüren, anderseits müssen sie den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden in den Alterswohnungen der SAW nach Zuwendung, Begleitung und Pflege gerecht werden. Das ist eine grosse Herausforderung für uns alle.

Was hat sich für Ihre Mitarbeitenden in der Spitex durch die Corona-Krise verändert? 


Wir alle haben neue Lebensumstände erfahren und damit verbunden sehr viele Unsicherheiten gespürt. So haben sich unter anderem die sozialen Kontakte verändert, trotzdem mussten wir die Leistungen aufrecht erhalten. Wir versuchen aber, der schwierigen Situation etwas Positives abzugewinnen. Und wir sind selbst aktiv geworden, indem wir für die Zeit des ersten Lockdowns sogenannte Kümmerinnen-Touren organisiert haben. Dabei klingelten unsere Mitarbeitenden spontan bei den Mieterinnen und Mietern unserer Alterswohnungen sowie bei den externen Kundinnen und Kunden und fragten nach, wie es ihnen geht und boten ihre Unterstützung an. Beispielsweise beim Einkaufen. Davon profitierten alle Beteiligten.

Hat die Corona-Krise weitere Handlungsfelder provoziert?

Ja. Der persönliche Austausch und die Kommunikation sind durch die Schutzmassnahmen erschwert. Aber wir hatten bereits vor der Pandemie mit der Einführung der digitalen Hilfsmittel für Mitarbeitende und für Mietende begonnen. Das hat sich im Lockdown bewährt. Die Mitarbeitenden haben jederzeit Zugang zu Informationen, die Kommunikation ist unter anderem dank Telefonkonferenzen schnell, einfach und unkompliziert. Dies kommt uns entgegen, weil wir häufig dezentral arbeiten.

Inwiefern hilft das neu entwickelte Spezialmodul «Langzeitpflege und Spitex» von Gesundheitsförderung Schweiz, Massnahmen für zufriedenere und gesündere Mitarbeitende zu ergreifen?


Die Befragung zeigt auf, in welchen Bereichen Mitarbeitende zufrieden sind oder wo noch Handlungsbedarf besteht. Mit dieser Grundlage können wir zusammen mit den Betroffenen Massnahmen ergreifen, um die Arbeitsbedingungen attraktiver zu gestalten.

Welche konkreten Massnahmen sind das unter anderem?


Bei unklaren Prozessen, erschwertem Zugang zu Dokumentationen oder Informationen – da können wir auf die Verbesserungsvorschläge der Mitarbeitenden eingehen. Dieses Vorgehen nutzen wir derzeit auch bei der Auswahl der Berufsbekleidung. Uns ist es wichtig, dass die Mitarbeitenden mitbestimmen können. Nicht zuletzt ist das ja auch ein Zeichen der Wertschätzung.

Welche Faktoren lassen sich nicht beeinflussen?


Auf Löhne und Sozialleistungen haben wir keinen Einfluss, die sind städtisch geregelt. Und auch der Zeitdruck lässt sich kaum minimieren.

Welche ist die wichtigste Erkenntnis aus diesem ganzen Prozess?


Wir müssen und wollen weiterhin offen sein für die Feedbacks und den Austausch, denn dieser Prozess ist nie abgeschlossen. Wie unsere Mitarbeitenden müssen auch wir flexibel bleiben und bereit sein, als Team zu arbeiten, Offenheit zu signalisieren und mitzudenken sowie mitzugestalten. Und nicht zuletzt müssen wir alle Verantwortung tragen.

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Dieser Beitrag wurde von Commercial Publishing in Zusammenarbeit mit Gesundheitsförderung Schweiz erstellt. Commercial Publishing ist die Unit für Content Marketing, die im Auftrag von 20 Minuten und Tamedia kommerzielle Inhalte produziert. 

Berufstätige wechseln zunehmend den Arbeitsplatz. Unternehmen müssen sich daher als attraktive Arbeitgebende positionieren und ihre Mitarbeitenden langfristig an das Unternehmen binden. Das Label Friendly Work Space der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz unterstützt Unternehmen, die sich für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden engagieren. Er zeichnet Unternehmen aus, die ein systematisches betriebliches Gesundheitsmanagement umsetzen, um ihren Mitarbeitenden vorbildliche Arbeitsbedingungen zu bieten.