Nur die Henne zählt? Das war mal. Die Gleichberechtigung
im Hühnerstall hat einen Namen: Zweinutzungshuhn.
Nur die Henne zählt? Das war mal. Die Gleichberechtigung im Hühnerstall hat einen Namen: Zweinutzungshuhn.
Coopzeitung Weekend

#Nachhaltigkeit: Federvieh auf Augenhöhe 

Bei Hühnern für die Eierproduktion war für den Menschen lange Zeit vor ­allem das Weibchen interessant. Doch ein nachhaltiges Modell verschafft auch männlichen Küken eine Zukunft.

Im Hühnerstall hat der Hahn ein Herrenleben: Während die Hühner Tag für Tag ihre Eier hergeben müssen, markiert er den Chef und schreit herum, wie es ihm gefällt. Leisten muss er nichts. Vielleicht schreit er aber auch nur seine Freude ­darüber heraus, dass er es im Gegensatz zu vielen seiner Brüder überhaupt zum Hahn im Korb geschafft hat. Denn weil er Eier selbst bei bestem Willen nicht legen kann und auch noch zu langsam zunimmt, um sich für die Fleischproduktion anzubieten, endet das Leben der meisten männlichen Küken leider bereits nach dem Schlüpfen.

Zum Glück gibts das Modell des Zweinutzungshuhns, das Coop seit 2014 erfolgreich betreibt. Was technisch klingt, ist schlicht eine Gleichberechtigung unter den Federviechern: Auf einigen Bio-Bauernhöfen werden alle Küken aufgezogen, die weiblichen und die männlichen. Die Hühner liefern die Eier, die Hähne das Fleisch. Möglich macht das eine besondere Rasse, bei denen die Hähne schneller Fleisch ansetzen als üblich. Das Zweinutzungshuhn sorgte international für Anerkennung und brachte Coop 2015 den «Best Retailer Innovation Award» ein.

Mehr Infos unter:
Mehr Infos unter: www.taten-statt-worte.ch/35

Mythen: Verpackungen aus Kunststoff sind immer am unökologischsten.

Kunststoff ist nicht so schlecht wie sein Ruf. Klar, die Basis bei der Herstellung bilden fossile Rohstoffe, aber hinsichtlich Ökobilanz schneidet manch anderes Material als Verpackung schlechter ab. Bei Einwegglas zum Beispiel wird durch Recycling und Transport mehr CO₂ ­generiert. Das grosse Problem des Plastiks ist die Entsorgung. Erfolgt diese fachgerecht – in der Schweiz bedeutet das je nach Gemeinde in den Kehricht oder ins Recycling –, dann gelangt auch kein Plastik in die Meere. Generell muss aber global das Ziel sein, die Kunststoffproduktion massiv zu reduzieren.

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Coopzeitung Weekend

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