Fühlst du dich auch gerade so wach und energiegeladen? Das lässt sich biologisch erklären: Im Frühling sind die Tage wieder länger und wir kriegen jede Menge Licht ab. Dieses wiederum regt die heilige Dreifaltigkeit der Glückshormone an: Serotonin, Dopamin und Noradrenalin sorgen in unseren Körpern für gute Stimmung. Ist es dunkel, wird hingegen das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet. Deshalb fühlen wir uns im Winter eher träge und schläfrig. Geht der Melatoninspiegel im Frühling zurück, fühlt sich das deshalb umso besser an.
Und warum fühlst du dich gerade zu jedem Menschen hingezogen, der nicht bei drei auf den Bäumen ist? Darauf haben selbst Experten keine klare Antwort. Sicher kann die gute Laune nicht schaden: Sie macht uns nicht nur offener für Flirts, sondern lässt uns auch attraktiver auf andere wirken. Bei Männern soll im Frühling und Sommer zudem mehr Testosteron ausgeschüttet werden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Säugetieren sind wir Menschen im Frühling nicht besonders stark auf Nachwuchsproduktion aus: Die meisten Kinder werden im Dezember gezeugt. Im Warmen kuscheln und die besinnliche Weihnachtsstimmung wirken auf uns also anturnender als die für Tiere entscheidende Lebensmittelfülle im Frühjahr. Das führt schon ganz anschaulich vor Augen, dass bei uns Menschen eben nicht nur die Biologie für Frühlingsgefühle sorgt. Es spielt auch ganz einfach die soziale Erwartung mit, dass wir jetzt Lust aufs Leben und aufeinander haben.
Früher war der Effekt des Frühlings stärker. Heute können wir dank künstlichem Licht und Auslandsreisen auch im Winter Glücksgefühle wecken.
Frühlingsgefühle kennen vor allem auch die Tiere: Jene mit kurzen Tragezeiten zeugen jetzt fleissig Nachwuchs, weil er im Frühling die besten Überlebenschancen hat.
So richtig lässt sich die gesteigerte Libido im Frühling nicht erklären. Einige vermuten, dass es ganz einfach daran liegt, dass man wieder mehr Haut zu sehen kriegt.