Kaffeepause statt E-Mails beantworten, Playstation-Session statt Bio lernen – die «Kunst» des Prokrastinierens wird überall praktiziert, wo es Arbeit zu erledigen gibt. Stets suchen wir nach Kleinigkeiten, die uns kurzfristig mehr Freude bereiten, als die Aufgabe, auf die wir so gar keine Lust haben. Wir klammern uns dabei gerne an schwache Rechtfertigungen. Immerhin hat das Ganze ja noch Zeit. Doch schliesslich zwingt uns das schlechte Gewissen und eine näherrückende Deadline dazu, unser Vorhaben anzugehen. Am Ende bringt uns dieses Verhalten nichts ausser
unnötigen Stress und die Frage: Warum muss immer alles auf den letzten Drücker passieren?
Faulheit gehört wider Erwarten nicht zu den häufigsten Gründen fürs Prokrastinieren.
Zeitmanagement
Wenn du den Überblick über deine Aufgaben verlierst, kannst du dein Zeitbudget nicht richtig verwalten. In der Folge nimmst du dir zu viel vor oder gibst dich mit zu wenig zufrieden. Die Konsequenz? Dein Zeitplan stimmt hinten und vorne nicht und du hast die ganze Zeit das Gefühl, allem hinterherrennen zu müssen. Schlechte Organisation ist Gift für die Effizienz und für dein Stress-Level.
Erfolgsgefühle
Vor allem bei Projekten, die einen grossen Zeitaufwand benötigen, kann es schwer sein, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Stattdessen suchen wir uns lieber eine Alternativroute. So wird lieber das Zimmer aufgeräumt, als für die Abschlussprüfungen gelernt. In diesem Moment gibt uns das Abschliessen solcher Nebenaufgaben die Erfolgsgefühle, die uns der eigentliche Job erst in weiter Zukunft verspricht.
Versagensangst
Jeder von uns hat Angst davor, einer Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Bei manchen kann dieser Druck lähmend wirken. Anstatt ihre Ängste zu konfrontieren, entziehen sie sich lieber der Situation. Treibt man das ins Extreme, grenzt dieses Verhalten an Selbstsabotage. Aber wenigstens kann man am Schluss sagen: «Natürlich war die Arbeit nicht gut. Ich hab es schliesslich auch im allerletzten Moment hingeklatscht.»
Wir helfen dir, dem Aufschieben den Kampf anzusagen.
Selbstreflexion
Um die richtige Strategie zu finden, musst du den Tatsachen in die Augen blicken und dir unangenehme Fragen stellen: Warum lässt du dich so leicht ablenken? Was versuchst du aus dem Weg zu gehen? Welche Rechtfertigungen benutzt du? Diesen ersten Schritt zu gehen, ist nicht einfach, aber unerlässlich. Du musst die Quelle des Problems erkennen, bevor du die Symptome bekämpfen kannst.
Protokollieren
Egal wie gut du dich im Griff hast, es gibt immer Stellen, an denen du dich verbessern kannst. Darum macht es Sinn, dein Arbeitsverhalten zu dokumentieren. In dein Protokoll kannst du schreiben, was du tust, wann du beginnst, wie lange du brauchst, wann und wie du dich ablenken lässt. Das verschafft dir einen besseren Überblick über dein Tempo. Ausserdem hilft es dir, Optimierungsmöglichkeiten und Ablenkungsquellen zu identifizieren.
Prioritäten
Die gute alte To-do-Liste wird dir wohlbekannt sein. Wir empfehlen dir, diese hierarchisch zu organisieren. Was ist wichtig? Was muss schnell gemacht werden? Setze diese Aufgaben oben auf die Liste und erledige sie zuerst – auch wenn du vielleicht keine Lust darauf hast. Wenn du dich dazu bringen kannst, Unangenehmes direkt zu bearbeiten, bist du auf einem guten Weg.
Planung
Setze dir kleinere Zwischenziele, damit du die Motivation nicht verlierst. Plane realistische Zeitspannen für diese Ziele. Möglichst viel aufs Mal tun zu wollen, ist dabei kontraproduktiv, da es dich nur unnötig unter Druck setzt. Zudem solltest du dir feste Startzeitpunkte setzen. Falle dabei nicht auf die Lüge rein, dass du dann in einer Viertelstunde beginnst. Denn diese wird gerne mal zu einer ganzen Stunde oder zwei oder drei.
Belohnungen
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Wenn dich deine Eltern auch immer mit diesem Spruch genervt haben, gibt es schlechte Nachrichten für dich: Ganz unrecht hatten sie nicht. Genehmige dir kleine Belohnungen, sobald du eines deiner Ziele erreicht hast. So hast du etwas, auf was du dich freuen kannst. Wichtig ist dabei nur, dass du konsequent bist. Wenn du dein Ziel nicht erreichst, kriegst du auch keine Belohnung.