In der «grössten Petition aller Zeiten» wurden am 6. Juni 1929 mit 247 506 Unterschriften aus allen Landesteilen politische Frauenrechte eingefordert.
In der «grössten Petition aller Zeiten» wurden am 6. Juni 1929 mit 247 506 Unterschriften aus allen Landesteilen politische Frauenrechte eingefordert. (Foto O. Rohr, Gosteli-Stiftung AGoF Fotosammlung n.k. Stimmrechtspetition 1929)
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Die Frauen von gestern kämpften für die Frauen von morgen

Wahlrecht, Studium, Lohngleichheit – der Kampf der Frauenbewegung für Gleichstellung hat eine lange Geschichte. Ein Blick auf diese kann uns auch für die Zukunft viel lehren.

Kinder, Kirche, Küche – bis vor wenigen Jahrzehnten war klar, womit sich Frauen zu beschäftigen haben. Doch längst nicht alle gaben sich damit zufrieden. So taten sich kämpferische Frauen zusammen und stellten Forderungen. Bereits 1929, also vor fast hundert Jahren, lancierte der Schweizerische Verband für Frauenstimmrecht eine Petition mit über 170‘000 Unterschriften von Frauen und immerhin rund 80‘000 von Männern. Der Bundesrat mochte sich allerdings nicht damit befassen, denn es gebe «dringendere Probleme», die erst gelöst werden müssen.

Auch kantonale Abstimmungen in Sachen Frauenstimmrecht scheiterten kläglich vor dem Volk. Die Gegner obsiegten mit Plakaten, auf denen Schreckschrauben und verwahrloste Babys thematisiert wurden. Sie schürten damit die Angst, dass Frauen ihre familiären Pflichten vernachlässigten, würden sie sich mit Politik beschäftigen. In Folge bräche in Haus und Heim das totale Chaos aus. Über Jahrzehnte hielt sich die Ansicht hartnäckig, Frauen hätten neben Haushalt und Kindererziehung keine geistigen Kapazitäten, um sich über Politik Gedanken zu machen.

Auch einige Frauen waren gegen gleiche Rechte

Erstaunlicherweise waren es aber nicht nur die Männer, die sich gegen die politische Mitbestimmung der Schweizerinnen aussprachen. So wandten sich beispielsweise 1947 einige Zürcherinnen auf einem Plakat an die Männer mit folgenden Worten: «Männer – Brüder – Söhne, bewahrt uns vor der Politik. Unsere Welt ist unser Heim, und sie soll es bleiben!». Das Nein war mit über 77 Prozent denn auch sehr deutlich.

Trotzdem: Die Frauen gaben nicht auf, die Forderungen wurden lauter und in den 1960er-Jahren wurde das Frauenstimmrecht in einzelnen Kantonen angenommen. 1971 kam es schliesslich nach 1959 zur zweiten nationalen Abstimmung. Und da waren 65,7 Prozent der Männer bereit, die Frauen an der nationalen Politik teilhaben zu lassen.

Der Kampf geht weiter

Frauen in der Schweiz haben lange kämpfen müssen, um in den Besitz der gleichen politischen Rechte wie Männer zu gelangen. In Sachen Gleichstellung gibt es aber immer noch einiges zu tun, obwohl diese seit 1981 in der Verfassung festgeschrieben ist. Nach wie vor bestehen unter anderem beim Lohn, bei der Weiterbildung oder der Berufskarriere noch immer Unterschiede. Die Geschichte des Kampfes der Frauen um die gleichen Rechte ist also noch längst nicht abgeschlossen und zeigt auch nachfolgenden Generationen, wie man scheinbar Unerreichbares erreichen kann.

Hommage 2021 – Panorama-Projektion auf dem Bundesplatz

Vom 6. bis am 13. August 2021 bringt die Panorama-Projektion «Hommage 2021 – 50 Jahre Frauenstimm- und Wahlrecht» den Bundesplatz in Bern zum Leuchten.

Die mehrsprachige Projektion rückt mit bewegten Dokumenten, Bildern und Musik die immensen Leistungen der Schweizerinnen und ihre eigenständige Geschichte in den Fokus. Die Illumination zeigt die Anfänge der Frauenbewegung, die internationalen Kontakte und die stets neuen Strategien unserer Mütter und Grossmütter auf dem Weg zu ihren politischen Rechten während mehr als 100 Jahren.

Sie veranschaulicht, wie diese Frauen nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft aller Frauen in der Schweiz verändert haben. Sie zeigt auch, dass die Frauen hierzulande eine eigene auf sich selbst aufbauende Geschichte haben. Die aufwändige Bildrecherche, unter Leitung der Berner Historikerin Franziska Rogger, führt uns dafür eine Sammlung wenig bekannter Bilder des Frauenalltags im vergangenen Jahrhundert vor Augen.

Hier erfährst du mehr über die Panorama-Projektion im August.

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Dieser Beitrag wurde von Commercial Publishing in Zusammenarbeit mit dem Verein Hommage erstellt. Commercial Publishing ist die Unit für Content Marketing, die im Auftrag von 20 Minuten und Tamedia kommerzielle Inhalte produziert.