Coopzeitung Weekend

Die Monster, die ich rief

Musstest du als Kind auch immer unterm Bett oder im Schrank nach Monstern schauen? Vielleicht wird es Zeit, dieses Ritual wieder aufzunehmen. Denn anders als sonst, kannst du dir bei diesen Viechern nicht einreden, dass sie nicht echt sind!

Seit Menschen der Sprache mächtig sind, haben sie sich Geschichten erzählt. Geschichten von Heldenfiguren und Bösewichten. Von Monstern und denjenigen, die es mit ihnen aufnehmen. Die menschliche Fantasie hat unzählige bizarre Wesen hervorgebracht, vor denen wir uns gruseln können. Doch wie so oft ist die Realität viel beängstigender als die Fiktion. Im Laufe ihrer ­Existenz hat sich die Erde immer wieder neu erfunden. Die sich ständig ­verändernden Bedingungen haben über Jahrmillionen neue Ökosysteme ­erschaffen und wieder zerstört. Um zu überleben, mussten sich die Lebewesen fortlaufend anpassen. So hat die natürliche Selektion Kreaturen hervor­gebracht, die unsere Vorstellungskraft überschreiten. Ihre Überreste bringen uns zum Schaudern und verschaffen uns einen faszinierenden Einblick in eine vergangene Zeit und in eine Welt, die uns gleichermassen vertraut und fremd erscheint. 

Gegen Alpträume:
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Gegen Alpträume: Yeelight-Nachtlicht, 23 Franken, auf microspot.ch.
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Nimm Rache!
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Nimm Rache! Essento-Insect-Snack Salt & Pepper, 3.70 Franken, bei Coop.
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Gefahr aus der Luft: Schleich Dimorphodon, 12.20 Franken, auf
Gefahr aus der Luft: Schleich Dimorphodon, 12.20 Franken, auf microspot.ch.
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Bizarr: Der Killer-Shrimp Anomalocaris

Zeitspanne: Kambrium (vor 530 – 500 Mio. J.)

Fundort: Nordamerika, Asien, Australien 

Länge: 60 – 120 cm

Im Kambrium war die Erde aus heutiger Sicht kaum wiedererkennbar. Die Luft war derartig sauerstoffarm, dass wir ohne Tauchtank nicht hätten überleben können. Das Leben fand in den ­Ozeanen statt. Und diese wurden von Tieren dominiert, die wir uns in den kühnsten ­Träumen nicht vorstellen könnten. Der ­Anomalocaris ist das beste Beispiel dafür. Seine Fossilien lassen darauf schliessen, dass er über ein Exoskelett, also eine äussere Schale, verfügte und damit ein entfernter Verwandter der heutigen Insekten und Spinnentiere ist. Er bewegte sich wohl mit wellenförmigen Bewegungen durchs Wasser und nutzte die seltsamen Tentakel an seinem Kopf, um die Panzer seiner Beute aufzubrechen. ­Seine prähistorischen Augen gleichen denen heutiger ­Insekten. Im Vergleich zu anderen Spezies seiner Zeit war er ein wahrer Riese.
Im Kambrium war die Erde aus heutiger Sicht kaum wiedererkennbar. Die Luft war derartig sauerstoffarm, dass wir ohne Tauchtank nicht hätten überleben können. Das Leben fand in den ­Ozeanen statt. Und diese wurden von Tieren dominiert, die wir uns in den kühnsten ­Träumen nicht vorstellen könnten. Der ­Anomalocaris ist das beste Beispiel dafür. Seine Fossilien lassen darauf schliessen, dass er über ein Exoskelett, also eine äussere Schale, verfügte und damit ein entfernter Verwandter der heutigen Insekten und Spinnentiere ist. Er bewegte sich wohl mit wellenförmigen Bewegungen durchs Wasser und nutzte die seltsamen Tentakel an seinem Kopf, um die Panzer seiner Beute aufzubrechen. ­Seine prähistorischen Augen gleichen denen heutiger ­Insekten. Im Vergleich zu anderen Spezies seiner Zeit war er ein wahrer Riese.

Kiefer: Der Panzerfisch Dunkleosteus

Zeitspanne: Devon (vor 380 – 360 Mio. J.)

Fundort: Nordamerika, Afrika, Europa

Länge: 5 – 6 m

Die Kontinente wurden im Devon nach und nach besiedelt. Mit den Amphibien entstanden die ersten Wirbeltiere, die den Gang an Land wagten. Kein Wunder, denn was sich zu dieser Zeit im Wasser ­herumtrieb, hätte wohl jeden von uns in die Flucht geschlagen. Die Fische hatten die Weltmeere übernommen. Zeitgleich mit den ersten Haien entstanden die sogenannten Panzerfische. Der Name für diese Tiergruppe ist gut gewählt. Denn ihr Schädel bestand aus dicken Knochenplatten. Der eindrücklichste Vertreter dieser Riege war zweifelsohne der Dunkleosteus. Er hatte keine Zähne, wie wir sie uns vorstellen würden. Stattdessen liefen die Knochen der Kiefer spitz zu. Wahrscheinlich wuchsen sie wie die Zähne eines Bibers ständig weiter und rieben aufeinander, sodass eine scharfe Kante entstand. ­Gegenüber diesen urzeitlichen Kiefern sieht der Killer­fisch aus «Der weisse Hai» fast wie ein zahmes Haustier aus. 
Die Kontinente wurden im Devon nach und nach besiedelt. Mit den Amphibien entstanden die ersten Wirbeltiere, die den Gang an Land wagten. Kein Wunder, denn was sich zu dieser Zeit im Wasser ­herumtrieb, hätte wohl jeden von uns in die Flucht geschlagen. Die Fische hatten die Weltmeere übernommen. Zeitgleich mit den ersten Haien entstanden die sogenannten Panzerfische. Der Name für diese Tiergruppe ist gut gewählt. Denn ihr Schädel bestand aus dicken Knochenplatten. Der eindrücklichste Vertreter dieser Riege war zweifelsohne der Dunkleosteus. Er hatte keine Zähne, wie wir sie uns vorstellen würden. Stattdessen liefen die Knochen der Kiefer spitz zu. Wahrscheinlich wuchsen sie wie die Zähne eines Bibers ständig weiter und rieben aufeinander, sodass eine scharfe Kante entstand. ­Gegenüber diesen urzeitlichen Kiefern sieht der Killer­fisch aus «Der weisse Hai» fast wie ein zahmes Haustier aus. 

Eckzähne: Der Reptiloiden-Hund Inostrancevia

Zeitspanne: Perm (vor 260 – 250 Mio. J.)

Fundort: Russland

 Länge: 3 – 4 m

Noch bevor der erste Dinosaurier das Licht der Welt erblickte, wandelten die sogenannten säugetier­ähnlichen Reptilien über die Erde. Diese Tiergruppe ­spaltete sich vom Stammbaum ab, der später die ­Säugetiere hervorbringen sollte, und errichtete eine Dynastie während des Perm-Zeitalters. Ein besonders imposanter Vertreter war der Inostrancevia. Seine ­Gestalt erinnert an die eines Hundes. Vor allem die ­Zähne zeigen die Ähnlichkeit zu Säugetieren. So besass er grosse Eckzähne, um seine Beute zu töten. Solche Spezialisierungen des Gebisses sind bei Säugetieren üblich, nicht aber bei Reptilien. Der Inostrancevia war ein gefürchteter Jäger und konnte immense Grössen von vier Metern erreichen. Am Ende der Perm-Zeit war es jedoch um seine Herrschaft geschehen. Ein Massensterben an der Perm-Trias-Grenze schuf Platz für die Entfaltung der Dinosaurier, die ihrerseits einst von uns Säugetieren abgelöst werden sollten.
Noch bevor der erste Dinosaurier das Licht der Welt erblickte, wandelten die sogenannten säugetier­ähnlichen Reptilien über die Erde. Diese Tiergruppe ­spaltete sich vom Stammbaum ab, der später die ­Säugetiere hervorbringen sollte, und errichtete eine Dynastie während des Perm-Zeitalters. Ein besonders imposanter Vertreter war der Inostrancevia. Seine ­Gestalt erinnert an die eines Hundes. Vor allem die ­Zähne zeigen die Ähnlichkeit zu Säugetieren. So besass er grosse Eckzähne, um seine Beute zu töten. Solche Spezialisierungen des Gebisses sind bei Säugetieren üblich, nicht aber bei Reptilien. Der Inostrancevia war ein gefürchteter Jäger und konnte immense Grössen von vier Metern erreichen. Am Ende der Perm-Zeit war es jedoch um seine Herrschaft geschehen. Ein Massensterben an der Perm-Trias-Grenze schuf Platz für die Entfaltung der Dinosaurier, die ihrerseits einst von uns Säugetieren abgelöst werden sollten.

Kohle: Riesentausendfüssler Arthropleura

Zeitspanne: Karbon (vor 332 – 290 Mio. J.)

Fundort: Nordamerika, Europa

Länge: 2 – 3 m

Im Karbon bedeckten dichte Regenwälder die Landmassen. Das hat heute noch Nachwirkungen. Denn über Jahrmillionen entstand aus dem gesammelten Kohlenstoff der damaligen Vegetation die Kohle, die heute deinen Grill versorgt. Der Sauerstoff, den diese Urwälder in die Luft pumpten, hatte aber noch einen anderen Effekt – den Albtraum eines jeden Arachnophobikers. Insekten und Spinnentiere atmen über kleine Röhrchen, sogenannte Tracheen, die Luft aufnehmen und den ­Körper mit Sauerstoff versorgen. Je grösser diese Röhrchen sind, desto schlechter funktioniert das. Deshalb sind diese Tierchen zumeist eher klein. Aufgrund der höheren Sauerstoffkonzentration zu dieser Zeit konnten auch grössere Körper effizient versorgt werden. Das Ergebnis? Tellergrosse Spinnen, adlergrosse Libellen und natürlich Arthropleura, ein ­Tausendfüssler, der dich glatt hätte überrollen können!
Im Karbon bedeckten dichte Regenwälder die Landmassen. Das hat heute noch Nachwirkungen. Denn über Jahrmillionen entstand aus dem gesammelten Kohlenstoff der damaligen Vegetation die Kohle, die heute deinen Grill versorgt. Der Sauerstoff, den diese Urwälder in die Luft pumpten, hatte aber noch einen anderen Effekt – den Albtraum eines jeden Arachnophobikers. Insekten und Spinnentiere atmen über kleine Röhrchen, sogenannte Tracheen, die Luft aufnehmen und den ­Körper mit Sauerstoff versorgen. Je grösser diese Röhrchen sind, desto schlechter funktioniert das. Deshalb sind diese Tierchen zumeist eher klein. Aufgrund der höheren Sauerstoffkonzentration zu dieser Zeit konnten auch grössere Körper effizient versorgt werden. Das Ergebnis? Tellergrosse Spinnen, adlergrosse Libellen und natürlich Arthropleura, ein ­Tausendfüssler, der dich glatt hätte überrollen können!

Kampfjet: Echter Drache Quetzalcoatlus

Zeitspanne: Kreide (vor 72 – 65 Mio. J.)

Fundort: Nordamerika

Flügelspannweite: 11 – 14 m 

Zur Kreidezeit hatten die Dino­saurier Hochkonjunktur. Aus kleinen gefiederten Dinos hatten sich sogar die Vorfahren der heutigen Vögel entwickelt. Doch am Himmel hatten sie grosse Konkurrenz – die Pterosaurier. Diese waren eine Gruppe von Reptilien mit hohlen Knochen und einer dicken Haut zwischen Armen und Beinen. Diese Anpassungen erlaubten es ihnen, sich in die Lüfte zu erheben. Zum Ende der Kreidezeit hatten auch diese ­Tiere mit Arten wie dem Quetzalcoatlus ihren ­Zenit erreicht. Dieser muss am Himmel ausgesehen haben wie ein Kampfjet. Dieser Riese war wohl das Drachenähnlichste, was die Natur je hervorbrachte. Nur Feuer spucken ­konnte er wahrscheinlich nicht.
Zur Kreidezeit hatten die Dino­saurier Hochkonjunktur. Aus kleinen gefiederten Dinos hatten sich sogar die Vorfahren der heutigen Vögel entwickelt. Doch am Himmel hatten sie grosse Konkurrenz – die Pterosaurier. Diese waren eine Gruppe von Reptilien mit hohlen Knochen und einer dicken Haut zwischen Armen und Beinen. Diese Anpassungen erlaubten es ihnen, sich in die Lüfte zu erheben. Zum Ende der Kreidezeit hatten auch diese ­Tiere mit Arten wie dem Quetzalcoatlus ihren ­Zenit erreicht. Dieser muss am Himmel ausgesehen haben wie ein Kampfjet. Dieser Riese war wohl das Drachenähnlichste, was die Natur je hervorbrachte. Nur Feuer spucken ­konnte er wahrscheinlich nicht.

Isolation: Terrorvogel Phorusrhacos

Zeitspanne: Neogen (vor 16 – 11 Mio. J.)

Fundort: Südamerika

Höhe: 2 – 3 m

Als die Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren ­ausstarben, übernahmen mehrheitlich die Säugetiere das Diktat. Doch die schrecklichen Echsen waren nicht restlos verschwunden. Sie hatten der Welt ein Erbe hinterlassen. Im isolierten Südamerika, das damals noch nicht mit seinem nördlichen Pendant verbunden war, entwickelten sich die sogenannten Terrorvögel. Stell dir einen Riesenstrauss mit überdimensionalem Adler­kopf und einem unbändigen Verlangen nach Fleisch vor. Zu unserem Glück verband sich Panama mit Kolumbien. So konnten die Säugetiere aus dem Norden das Reich der Terrorvögel erobern und dem Vermächtnis der Dinosaurier ein Ende bereiten.
Als die Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren ­ausstarben, übernahmen mehrheitlich die Säugetiere das Diktat. Doch die schrecklichen Echsen waren nicht restlos verschwunden. Sie hatten der Welt ein Erbe hinterlassen. Im isolierten Südamerika, das damals noch nicht mit seinem nördlichen Pendant verbunden war, entwickelten sich die sogenannten Terrorvögel. Stell dir einen Riesenstrauss mit überdimensionalem Adler­kopf und einem unbändigen Verlangen nach Fleisch vor. Zu unserem Glück verband sich Panama mit Kolumbien. So konnten die Säugetiere aus dem Norden das Reich der Terrorvögel erobern und dem Vermächtnis der Dinosaurier ein Ende bereiten.

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