Weisst du noch, wie du als Kind im Wald Hütten gebaut hast? Zum Glück gibt es für diesen Spass keine Altersgrenze. Also trommle deine Freunde zusammen und baue mit ihnen einen Unterschlupf für den Tag nur mit dem, was ihr im Wald findet. Zuerst solltet ihr mit grossen Ästen, die ihr auf dem Boden entdeckt, eine Grundstruktur errichten, indem ihr sie gegen Bäume lehnt. Die grossen könnt ihr anschliessend mit dünneren Ästen überkreuzen und mit abgestorbenen Blättern oder Farn bedecken.
Wenn du ganz ruhig bist, Augen und Ohren weit offen hältst, dich so unsichtbar wie möglich machst und Geduld beweist, kannst du vielleicht ein paar Waldbewohner entdecken. Am besten stehen deine Chancen frühmorgens. Pass auf, dass du beim Gehen nicht auf knackende Äste trittst, trage neutrale Kleidung und vergiss den Feldstecher nicht. Es lohnt sich zudem, dich vorher mit Vogellauten zu beschäftigen. Dann kannst du die verschiedenen Arten an ihrem Gesang erkennen.
Das Gute daran, wenn du dich eher mit der Flora als der Fauna befasst, ist: Pflanzen können nicht weglaufen! Aber bücken musst du dich. Wenn du dir ein saisonales Herbarium anlegen möchtest, solltest du ein Bestimmungsbuch mitbringen. Trockne deine Funde zwischen Zeitungsblättern, die du zum Beispiel mit Steinen oder Büchern beschwerst, ehe du die Pflanzen in ein Notizbuch klebst und mit ihrem Namen versiehst.
Wie könntest du der Natur näherkommen, als dich von ihr zu ernähren? Sammle also essbare Pflanzen. Brennnesseln kannst du zum Beispiel nicht übersehen – sonst lassen sie es dich spüren. Kleingeschnitten in einem Omelett schmecken sie jedoch hervorragend. Aber Vorsicht: Achte darauf, dass du keine giftigen Doppelgänger von Pilzen, Beeren, Kräutern und Co. erwischst.
Wenn es Abend wird, tauchen andere Tiere auf ... Halte den Atem an und lausche. In der Dunkelheit schärft sich der Hörsinn. Vielleicht vernimmst du den charakteristischen Ruf einer Eule. Und was war das da grad für ein beängstigender Laut? Online gibt es diverse Tierstimmenarchive, bei denen du dich schlaumachen kannst, welcher Waldbewohner wie klingt. Das weltweit grösste ist die Macaulay Library der Cornell University.
Fernab von der Stadt und ihren Lichtern ist der Blick auf den Nachthimmel ein anderer. Du musst dazu nur eine Lichtung finden. Schalte Taschenlampe, Handy und Co. aus und lass deinen Augen ein paar Minuten Zeit, sich an die Umgebung zu gewöhnen. Wenn der Mond fast voll ist, ist es sehr hell, dafür treten die Sterne etwas in den Hintergrund. Ist der Mond schwächer, scheinen sie heller zu leuchten.
Nach Hause gehen, wenn es dunkel wird? Bloss nicht! Nachts ist die Stimmung im Wald ganz anders als am Tag. Und du wirst staunen, wie schnell sich deine Augen an die Dunkelheit gewöhnen. Ganz ohne Licht spazieren ist aber nicht für jeden was. Wie wäre es also mit einer kleinen Fackelwanderung? Hüte dich aber vor Ästen, die deine Augen verletzen könnten. Am besten bleibst du deshalb auf freien Wegen.
Gruselgeschichten erzählen, auf der Ukulele spielen oder einfach nur bei einem Snack die gemeinsame Zeit geniessen: Ein Abend im Wald kann so gemütlich sein! Wenn du ein Feuer machst, musst du wegen der Trockenheit aber vorsichtig sein: Benutze nur die dafür vorgesehenen Stellen und lösche das Feuer komplett, bevor du gehst.