Coopzeitung Weekend

Nostalgie oder Guilty Pleasure?

Warum uns Teenie-Serien und -Filme wie «Sex Education» bis weit über das Schulalter hinaus faszinieren.

Wenn heute die Netflix-Erfolgsserie «Sex Education» in die sehnlich erwartete dritte Staffel startet, dann sitzen Fans unterschiedlichsten Alters vor den Bildschirmen. Und die älteren unter ihnen werden sich vielleicht fragen: Ab wann bin ich eigentlich zu alt, um Teenie-Serien und -Filme zu schauen? Mit 30? 40? Wenn ich selbst Kinder habe? Oder erst, wenn sie schon ins Teenie-Alter kommen? Die Antwort ist so einfach wie tröstlich für alle Erwachsenen, die sich nicht recht trauen, zu ihrer Watchlist zu stehen: Es gibt keine Altersgrenze. Im Laufe der Jahre verändert sich bloss unsere Perspektive.

Als Jugendliche sehen wir den Nerd, die Aussenseiterin, das hässliche Entlein und können mit deren Sorgen eins zu eins mitfühlen. Den jungen Erwachsenen gibt es ein gutes Gefühl, die von Hormonen dominierte Selbstfindungsphase mehr oder weniger unbeschadet überstanden zu haben. Und dann, ­irgendwann jenseits der 30, werden der Blick zurück auf die eigene Jugend immer etwas verklärter und die Erinnerungen süsser: erster Kuss, erster Sex, erste Trennung. Die Spanne der Gefühlslagen reicht vom nostalgischen «Weisch no?» bis zum erleichterten «Zum Glück habe ich das hinter mir». Das Entscheidende aber, und darin liegt das Geheimnis des anhaltenden Erfolgs von Teenie-Verfilmungen: Wir waren alle einmal jung. Nur halt vielleicht zu einer unterschiedlichen Zeit. Und so vereint ein Genre, das eigentlich für Jugendliche gedacht ist, die Generationen vor dem TV.

Mattscheibe: Sony OLED KD65AG9, Smart-TV, 65”, Fr. 1499.–, bei microspot.ch.
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Dos and Dont's

In den 80er-Jahren nahm die Teeniekomödie so richtig Fahrt auf: Mauerblümchen mit Oma-Klamotten verliebt sich in den Quarterback des Football-Teams, der aber mit der Star-Cheerleaderin liiert ist. Er lernt die Unscheinbare trotzdem kennen – und lieben. Am Abschlussball der Highschool wird das hässliche Entlein dann zum strahlenden Schwan. Dieses Muster war allgegenwärtig. Heute reicht das nicht mehr. Aktuelle Genre-­Hits wie «Sex Education» zeigen: Um die Generation Z zu erreichen, muss man Coming-of-Age-Storys differenzierter erzählen, auf ethnische Durchmischung achten und verschiedene sexuelle Orientierungen sowie Geschlechtsidentitäten abbilden. Diese Dos und Don’ts sind unabdingbar.

Kiss me! Sex Education Sweet Spot Lip Gloss, Fr. 11.50, in ausgewählten Coop-City-Warenhäusern.
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  • Originelle Story, die trotzdem die klassischen Probleme behandelt.

  • Figuren, die emotional berühren.

  • Happy End. Ohne gehts nicht!

Bunte Sache: Sex Education Magic Marker Palette, Fr. 14.95, in ausgewählten Coop-City-Warenhäusern.
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  • Offensichtliche Mittzwanziger als Highschool-Schüler besetzen. Wirkt lächerlich und führt beim jugendlichen Publikum höchstens zu Komplexen.

  • Abgedroschene Klischees und starre Stereotypen. Die 80er sind Geschichte!

  • Perfektionismus. Wer macht schon alles richtig in der Jugend?

Jungbrunnen: Badezusatz «Forever Young» von Musee, Fr. 29.90, bei Import Parfumerie.
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Coopzeitung Weekend

Mit Coopzeitung und 20 Minuten spannen die beiden grössten Zeitungen in der Schweiz zusammen, um ein neues, trendiges Magazin kurz vor dem Wochenende zu lancieren. Ab sofort erscheint «Coopzeitung Weekend» jeden Freitag dreisprachig im Print und Online von 20 Minuten.