Coopzeitung Weekend

Im Rausch der Farben

Indian Summer: Während das Schweizer Pendant «Altweibersommer» etwas altbacken daher kommt, weckt dieser Begriff in den USA und Nordamerika ­sofort die Sehnsucht nach endlosen, leuchtend farbigen Wäldern.

Der Begriff bezeichnet eine spezifische Schön­wetterperiode im Frühherbst, welche die bunt gefärbten Laubwälder durch das ­weiche Licht und den strahlend blauen Himmel ganz besonders zur Geltung bringt. Die Verfärbung der Blätter setzt nach den ersten Frostnächten ein und wird meist von einer stabilen Hochdrucklage begleitet. In den nordöstlichen ­Staaten der USA und Kanadas, wo dieses Naturphänomen am eindrücklichsten ist, hat der Indian Summer einen ganzen ­Touristenzweig gebildet.

Warum dieses Naturphänomen nach den amerikanischen Ureinwohnern benannt wurde, ist nicht eindeutig geklärt. Da wäre die Legende der Irokesen, wonach zwei ­Jäger einst Herbst für Herbst einen mächtigen Bären jagten, bis sie ihn schliesslich erlegten. Das Blut des Bären tränkte die Erde und färbte die Blätter des Ahornbaums rot. Am Himmel steht zu dieser Zeit denn auch das Sternbild des grossen ­Bären. Oder aber der Name entstand, weil sich der Indian Summer vorwiegend auf ­ehemals «indianischem» Gebiet zeigt.

Dir ist Nordamerika zu weit weg? Kein ­Problem: Den Indian Summer kannst du auch in der Schweiz geniessen. Und dank der Lärchen ist er nicht einmal nur auf Laubwälder beschränkt.

Erlaubst du mal? Prix Garantie Laubrechen, Fr. 5.20, Coop Bau + Hobby.
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Die Top-Spots für Indian Summer in der Schweiz

Valle Muggio TI

Dieses malerische Tal im ­Südtessin, dem Mendrisiotto, scheint aus der Zeit gefallen. Der berühmte Kastanienpfad führt von Morbio über ­Caneggio nach Bruzella und bietet dank verschiedener Laubbäume ein Potpourri an Farben.

Murg SG

Schöne Kastanienwälder gibt es auch nördlich des Gotthards. Dank Föhn und saurem Boden fühlen sich über 2000 Edelkastanien am Walensee pudelwohl. Im Murger Wald gibt es einen ausgeschilderten Kastanienweg, der besonders im Herbst lockt. 

Sils Maria GR

Hat jemand schöne Herbstlandschaften gesagt? Da darf das Engadin natürlich nicht fehlen. Am Silsersee, besonders auf der Halbinsel Chasté, sorgen die leuchtend gelben Lärchen für einen bezaubernden Kontrast zum Blau von See und Himmel.

Riederalp VS

Auch im Wallis leuchten im Herbst die Lärchen. Die gelben Nadeln sind an verschiedenen Orten zu finden. Besonders spektakulär ist der Aletschwald, der den farbigen Mischwald mit der Aussicht auf den Grossen Aletschgletscher kombiniert.

Mount Fully FR

Auf dem sanften Bergrücken zwischen Neuenburger- und Murtensee leuchten im Herbst weder Laub- noch Nadelwälder, sondern die Weinreben. Die rund 150 Hektaren bilden nach der Verfärbung ein gelbes Meer vor dem Bergpanorama.

Zu nass? Zu kalt? Dann hol dir den Herbstwald in die warme Stube!

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