Für die meisten Schweizer Familien werden die Prämien in 2022 sinken.
Für die meisten Schweizer Familien werden die Prämien in 2022 sinken. (Groupe Mutuel.)
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Versicherte profitieren von Reserven-Rückzahlungen

2022 werden mehrere Krankenkassen freiwillig insgesamt über 500 Millionen Franken an ihre Kunden zurückzahlen. Das Geld stammt aus Reserven, die das gesetzliche Minimum überschreiten. Hier geht‘s zur Erklärung.

«Die Reserven müssen den Versicherten zurückerstattet werden.» Die Forderung der Waadtländer Staatsrätin Rebecca Ruiz belebt Ende September eine bereits hitzige Diskussion rund um die Rücklagen der Krankenversicherungen. Die Gesundheitskosten gehören zu den grössten Sorgen der Schweizer Bevölkerung – in der Corona-Pandemie mehr denn je. Nun sinken nächstes Jahr die Krankenkassenprämien zum ersten Mal seit 14 Jahren wieder – und zwar um 0,2 Prozent. Der leichte Rückgang erklärt sich einerseits durch eine Stabilisierung der Gesundheitskosten während der letzten drei Jahre sowie andererseits durch den Fakt, dass die Corona-Pandemie nicht wie erwartet zu einer Kostenexplosion geführt hat. Im Gegenteil: Die Tageszeitung «Le Temps» berichtet, dass die Kosten für medizinische Leistungen 2020 um 725 Millionen Franken gesunken sind. Es bedürfe jedoch einer gemeinsamen Anstrengung aller Beteiligten im Gesundheitssystem, um einen erneuten Kostenanstieg zu verhindern.

Die Groupe Mutuel baut am stärksten ab

Hinzu kommt, dass nächstes Jahr gemäss den Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) 19 der 50 Schweizer Krankenkassen die von Bundesrat Alain Berset angebotene Möglichkeit nutzen werden, entweder ihre überschüssigen Reserven abzubauen oder die bis anhin zu hohen Prämien auszugleichen. Das bedeutet, dass rund 510 Millionen Franken an die Versicherten zurückfliessen werden. Allein die vier grössten Krankenversicherungen erstatten zusammen mehr als 300 Millionen Franken. Am stärksten baut die Groupe Mutuel ihre Reserven ab und zahlt ihren Kunden 113 Millionen Franken zurück. Die folgende Tabelle zeigt wer im Jahr 2022 wie viel Reserven zurückerstattet:

Quellen: Bundesamt für Gesundheit/Groupe Mutuel.
Quellen: Bundesamt für Gesundheit/Groupe Mutuel.

Wie funktioniert das eigentlich mit den Reserven?

Um für unvorhergesehene Ereignisse gewappnet zu sein, sind die Krankenversicherungen verpflichtet, finanzielle Rücklagen beziehungsweise Reserven zu bilden. Ob der angesparte Betrag ausreicht oder nicht, prüft das BAG mit dem dafür eigens eingeführten Solvenztest. Eine Solvenzquote von 100 Prozent bedeutet, dass die verfügbaren Reserven den Mindestanforderungen des BAG entsprechen und der Versicherer auch nach einem schlechten Jahr seinen Leistungen noch nachkommen kann. Bis 2020 mussten die Reserven mindestens 150 Prozent betragen. In einem Beschluss im April 2021 senkte der Bundesrat die Mindestanforderung auf 100 Prozent.

Dieser Beschluss sollte die Krankenkassen dazu motivieren, den zu hohen Anteil an Reserven rasch abzubauen. Zum Vergleich: Am 1. Januar 2021 belief sich der zurückgelegte Betrag auf 12,4 Milliarden Franken. Die Reserven waren damit um 1,1 Milliarden Franken höher als noch im Januar 2020. Der Anstieg erklärt sich einerseits durch die «Einsparungen» für medizinische Leistungen während der Pandemie im letzten Jahr, andererseits haben Börsengewinne in der Höhe von 370 Millionen Franken das Polster ebenfalls wachsen lassen.

Message angekommen!

Einige Kantone und Parlamentarier wollten die Krankenkassen verpflichten, dieses angehäufte Geld zurückzuzahlen. Doch die Mehrheit entschied sich dazu, die Rückerstattung freiwillig zu machen – und diese Strategie ging auf! Die vier grössten Versicherer, die 4,8 Versicherungsnehmer*innen unter sich vereinen, zeigten sich besonders grosszügig. Somit profitiert fast 60 Prozent der Schweizer Bevölkerung vom Abbau der Reserven. Den Krankenkassen ist bewusst, dass das Geld den Versicherten gehört. «Für das Jahr 2023 und die Folgejahre haben sich zahlreiche Versicherer zu Abbauplänen bekannt, die zu substanziell tieferen Reserven führen werden.», prophezeit das BAG. (siehe Kasten).

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Dieser Beitrag wurde von Commercial Publishing in Zusammenarbeit mit Groupe Mutuel erstellt. Commercial Publishing ist die Unit für Content Marketing, die im Auftrag von 20 Minuten und Tamedia kommerzielle Inhalte produziert.

Groupe Mutuel zahlt zurück: 400 Millionen in 4 Jahren

Mit 113 Millionen Franken ist die Groupe Mutuel die Krankenversicherung, die im Jahr 2022 am meisten zurückerstatten wird. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr bereits 101 Millionen zurückgezahlt und sich zudem zu einem Rückzahlungsplan von 400 Millionen über vier Jahre verpflichtet. 2022 werden die Rechnungen von 97 Prozent der Groupe Mutuel Kunden um durchschnittlich 3,1 Prozent sinken. Konkret bedeutet das für Erwachsene, dass ihnen jeden Monat zehn bis 20 Franken pro Monat abgezogen werden. Bei den jungen Erwachsenen sind es acht bis 16 Franken und bei Kindern fünf bis zehn Franken.