Wer im Regen draussen arbeiten muss, hat einen anderen Anspruch an eine Regenjacke als jemand, der damit joggen will oder nur schnell einkaufen geht. Denn jede Jacke hält unterschiedlichen Regenmengen stand. Lass dich vor allem von Begriffen wie wasserabweisend oder wasserfest nicht in die Irre führen. Wenn eine Jacke als «wasserabweisend» oder «wasserfest» bezeichnet wird, dann perlt das Wasser an der Oberfläche ab. Bei Dauerregen kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass es im Inneren feucht wird. Nur Jacken mit der Bezeichnung «wasserdicht» sind wirklich dicht. Ein wichtiges Kriterium dafür ist die Wassersäule (siehe nächste Box). Zusätzlich solltest du auf die Nähte schau en. Klassische Nähte verursachen kleine Löcher im Gewebe. Deshalb solltest du eine Jacke mit verschweiss ten Nähten wählen.
Die Wassersäule gibt an, welchem Wasserdruck das Material standhalten kann. Je höher dieser Wert ist, desto länger geht es, bis die Innenseite der Jacke feucht wird. Im Labor wird zur Ermittlung der Wassersäule ein Zylinder auf ein Stück Stoff gestellt, der langsam mit Wasser gefüllt wird. Gemessen wird die Zeit, nach welcher der dritte Tropfen durch das Material dringt. Diese Zeit wird dann in Druck umgerechnet, der in Millimeter angegeben wird. In der Schweiz gilt ein Material ab einer Wassersäule von 4000 mm als wasserdicht. Um die Wassersäule der Jacke zu erhalten, musst du sie jedoch regelmässig imprägnieren. Waschen darfst du sie übrigens auch. Beachte dabei die Angaben auf dem Etikett.
Wenn du die Regenjacke zum Sport brauchst, solltest du nicht in erster Linie auf eine extrem wasserdichte Variante setzen, sondern eine möglichst atmungsaktive. Also eine, die den Wasserdampf von der Innenseite gut nach aussen transportiert. Lass dich bei dieser Frage in einem Fachgeschäft beraten. Denn aus den unterschiedlichen Angaben schlau zu werden, ist nicht ganz einfach. Neben der Atmungsaktivität ist auch die richtige Belüftung wichtig. Schwitzt du schnell, solltest du deshalb eine Jacke mit zusätzlichen Reissverschlüssen unter den Armen wählen.
Je nachdem, für was du deine Regenjacke einsetzen möchtest, musst du darauf achten, ob deine Jacke eine Membran oder Beschichtung aufweist. Erstere ist mit einer wasserdichten und atmungsaktiven Trennschicht ausgestattet. Durch die kleinen Poren dieser Membran kann der Schweiss leicht entweichen, der Regen kommt jedoch nicht ins Innere. Auf beschichtete Jacken wird eine PolyurethanSchicht aufgesprüht, um den Stoff wasserfest zu machen. Diese Jacken sind meist günstiger und nutzen sich im Laufe der Zeit ab. Für Wanderungen mit schwerem Rucksack solltest du deshalb eher zu einer Jacke mit Membran greifen. Wenn es ein Regenschutz für den Spaziergang im Wald sein soll, reicht meist eine beschichtete Jacke.
Eine gut sitzende Kapuze ist bei einer Regenjacke besonders wichtig. Wenn sie ständig rutscht oder das Sichtfeld verdeckt, bringt sie schliesslich nichts. Für den perfekten Sitz sollte sie mehrere Einstellungsmöglichkeiten aufweisen: vorne am Hals und am Hinterkopf. Vor allem für Velofahrer praktisch: Es gibt Kapuzen, die grösser konzipiert sind, damit sie über den Helm passen. Neben der Kapuze sind ebenso die Reissverschlüsse wichtig. Auch durch sie kann im dümmsten Fall Wasser gelangen. Achte auf Reissverschlüsse, die von sich aus wasserdicht sind, oder solche mit Abdeckleiste.
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