Coopzeitung Weekend

Swipe right

Du verbringst Stunden auf Tinder und kommst trotzdem nie zum Zug? Dann helfen dir unsere Tipps vielleicht weiter.

Es ist ernüchternd, was eine norwegische Studie über Tinder herausgefunden hat: Von hundert Matches enden durchschnittlich zwei in einem Date. Ganz schön viel Arbeit für eine so geringe Ausbeute. Und das sind noch nicht alle schlechten Nachrichten, die diese Studie bereithält: Den Durchschnitt er­höhen vor allem Menschen, die auch im «echten Leben» locker an Dates und One-Night-Stands kommen. Wer das face to face nicht hinkriegt, hat auch auf der ­Dating-App schlechte Karten, besonders als Mann. Denn Frauen swipen viel ­seltener rechts als ­Männer. Ein optimiertes Profil ist also unverzichtbar, wenn du an eine Verabredung kommen möchtest. Am wichtigsten sind die ­Fotos: Gut drei Sekunden widmet ihnen der durchschnittliche Nutzer, bevor er weiter­wischt. Ist er nach den Bildern noch unschlüssig, kann eine ­gelungene Bio den Ausschlag geben. Doch auch nach einem Match ist das Date längst nicht sicher. Denn zuerst musst du beim Schreiben überzeugen. 

Fotos

Drei bis fünf Fotos 

Sind es weniger, kann sich dein Gegenüber kein Bild von dir machen. Sind es mehr, wirkst du schnell selbstverliebt. Ausserdem nimmt sich niemand so viel Zeit, sich durch alle Bilder zu klicken. In deiner Auswahl an Fotos sollte sich mindestens ein Porträt- und ein Ganzkörperbild befinden. Wenn du nur auf der Suche nach einer schnellen Nummer bist, kannst du ruhig Haut zeigen. Suchst du etwas Ernstes, zieh dir lieber was über. Sonst nimmt man beim Blick auf dein Profil an, dass du nur auf Sex aus bist. 

Von allen Seiten 

Zeige verschiedene Facetten von dir: zum Beispiel ein Foto, auf dem du voll aufgebrezelt bist, und eines in Freizeitkleidung. Statt in deiner Bio Hobbys aufzulisten, kannst du auch Fotos nutzen, um zu zeigen, was du gerne machst. So hat dein Match auch gleich etwas, auf das er in seiner ersten Nachricht Bezug nehmen kann. Gruppenfotos solltest du aber vermeiden: Die Person am anderen Ende weiss wahrscheinlich nicht, wer auf dem Bild du bist, oder findet gar deine Freunde interessanter. 

So nicht 

Verpixelt, verschwommen, schlecht beleuchtet? Nein, danke. Auch Gym-Selfies will niemand sehen. Du kannst anders zeigen, dass du sportlich bist. Willst du ein Spiegelselfie machen, putze vorher wenigstens den Spiegel und räum auf. Hände weg von Filtern und zu vielen Bildern mit Sonnenbrille! Beides wirkt, als hättest du was zu verstecken. Meide zudem Fotos mit Kindern und – als Hetero – mit dem anderen Geschlecht. Bilder, auf denen du nicht zu sehen bist, gehören gar nicht erst auf Tinder. Fotos von Sonnenuntergängen kann jeder selber ergoogeln.

In Szene gesetzt: Puluz Bi-Color Ringlicht, Fr. 49.95, bei microspot.ch.
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Fürs Spiegel-Selfie: Wandspiegel Valeria, Fr. 169.–, bei Livique.
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Bio

Kurz und knackig

Auch wenn du 500 Zeichen zur Verfügung hast: Halte dich kurz. Denn die Aufmerksamkeitsspanne auf Tinder ist gering. Da quält sich niemand durch deinen Roman. Hast du viel zu sagen, nutze wenigstens Aufzählungszeichen. Und spare keine Wörter, indem du ­Emojis benutzt. Als Deko sind sie okay, aber niemand mag ­rätseln, was du mit deiner Reihe von Symbolen ausdrücken willst.

Emotionen statt Fakten

Eine lange Liste deiner Eigenschaften und Interessen ist langweilig. Besonders weil die Chance relativ gross ist, dass sie alles ­andere als einzigartig sind. Du reist gerne? Wow, wie aussergewöhnlich! Schreibe stattdessen einen Text, der Emotionen weckt. Humor ist dafür gut, aber benutze keine ausgelutschten Sprüche wie «Sag Bescheid, wenn ich zuerst schreiben soll». Die hat dein Gegenüber schon hundert Mal gelesen.

Positive vibes only

Verkneif dir negative Sätze wie «Gibts hier auch Menschen, die nicht nur auf die Oberfläche achten?». Und verzichte auf rigorose Anweisungen, was dein Match zu erfüllen hat. Vorlieben kann man auch freundlich vermitteln – oder besser noch mit einer Portion Humor.

Zuerst den Spiegel putzen: Oecoplan Glasreiniger, Fr. 3.25/500 ml, bei Coop.
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Chat

Der erste Schritt 

Die ungeschriebene Regel bei Tinder lautet: Wer zuletzt matcht, schreibt zuerst. Nur ­halten sich nicht alle dran. Machst du den ersten Schritt, musst du dir Mühe geben. Lange an einer Nachricht zu feilen, die dann ignoriert wird, ist zwar nicht lustig. Aber wenn du nur «Hey, wie gehts?» schreibst, kannst du quasi sicher sein, dass du geghostet wirst. Geh stattdessen auf die Fotos oder die Bio deines Matches ein. Dann fühlt er sich von dir gesehen. Und vermeide generische Komplimente, die du jedem schicken könntest.

Keep cool 

Das Schreiben läuft gut und plötzlich ist da Funkstille? Bleib locker! Dein Match hat ein eigenes Leben, das dazwischen kommen kann. Nach ein paar Tagen darfst du aber schon nachhaken – einfach nicht vorwurfsvoll. Nimm stattdessen Bezug auf ein Gespräch, das ihr hattet. Schreib zum Beispiel, dass du gerade den Lieblinsgwein deines Crushs trinkst und dich deshalb gefragt hast, wie es ihm geht.

Treffen 

Wenn man sich nur schriftlich kennt, hat man ganz schön viel Zeit, seine Idealvorstellungen auf den Tinder-Match zu projizieren. Die Realität kann da ja nur noch eine Enttäuschung werden. Deshalb warte nicht zu lange, bis du um ein Treffen bittest. Muss das Date aus irgendeinem Grund warten, versuche die Zeit wenigstens mit Videochats oder Telefonaten zu überbrücken.

Fürs Date gerüstet: Durex Präservative Gefühlsecht, Fr. 9.95/10 Stück, bei Coop.
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Mit Coopzeitung und 20 Minuten spannen die beiden grössten Zeitungen in der Schweiz zusammen, um ein neues, trendiges Magazin kurz vor dem Wochenende zu lancieren. Ab sofort erscheint «Coopzeitung Weekend» jeden Freitag dreisprachig im Print und Online von 20 Minuten.