(Unsplash: Lukas Blazek)
Coopzeitung Weekend

Wer hat an der Uhr gedreht?

Alle Langschläfer freuen sich auf diesen Sonntag: eine Stunde länger schlafen! Aber warum stellen wir überhaupt die Uhren um? Und wie lange noch?

Am Sonntag ist es wieder so weit: Unsere Uhren werden von 3 auf 2 Uhr morgens zurückgestellt. Was nur gerecht ist, schliesslich wurde uns im Frühling bei der Umstellung auf die Sommerzeit eine Stunde geklaut. Doch warum tun wir uns das halbjährlich an? Benjamin Franklin schlug im Jahr 1784 vor, durch die Verschiebung der Zeit im Sommer das ­Tageslicht zu nutzen und Energie zu sparen. In der Schweiz wurde die Sommerzeit allerdings erst 1981 eingeführt. War sie seit jeher umstritten, schien ihr Ende schon vor zwei ­Jahren besiegelt: 2019 beschloss das Europäische ­Parlament die Abschaffung der Sommerzeit. Aber weil sich bislang noch keine Mehrheit der 27 EU-Staaten dafür aussprach, drehen wir immer noch munter an der Uhr. 

Doch nicht die ganze Welt praktiziert die Zeitverschiebung. Die grössten Teile Asiens, Afrikas, Südamerikas und Australiens machen nicht mit. Doch nicht nur die Sommerzeit, sondern ganz allgemein sorgt die nur schwer fassbare Grösse Zeit für skurrile Geschichten in den 40 Zeitzonen der Erde.

FUN FACTS

  • Beim Fasten ist eine Stunde lang. Um nicht zu lange auf den Sonnenuntergang warten zu müssen, setzen die Marokkaner im Ramadan die Sommerzeit aus.

  • Um den Bodensee gab es im 19. Jahrhundert fünf verschiedene Zeitzonen, weil fünf Staaten daran grenzten. 1890 einigte man sich auf die mitteleuropäische Zeit.

  • Die Umstellung auf die Sommerzeit ist gefährlicher. Die geklaute Stunde sorgt für einen Mini-Jetlag und führt zu mehr ­Verkehrsunfällen in der Woche danach.

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China erstreckt sich über fünf Zeitzonen, und doch herrscht im ganzen Land ­Peking-Zeit. Nachbar Afghanistan hinkt dadurch dreieinhalb Stunden hinterher.


Auch wenn es komplett sinnlos ist, wird sogar am Südpol die Zeit umgestellt, um die Wissenschaftler an ihre Heimat ­anzupassen – jede Forschungsstation an die Zeit des jeweils betreibenden Landes. Egal, wie weit sie auseinanderliegen …

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Das Land mit den meisten Zeitzonen ist … Frankreich! Hä? Das liegt an den ehemaligen Kolonien, mit denen die Franzosen auf stolze zwölf Zeitzonen kommen.


In den Jahren 1945 und 1947 gab es in Deutschland sogar eine Hochsommerzeit, in der von Mai bis Juni die Uhr noch eine weitere Stunde vorgestellt wurde. Doch das stellte man auf Druck der Bauern schnell wieder ab. Die Milchkühe mögen schon die eine Stunde nicht, um die sie im Sommer früher gemelkt werden.


Die Insel Märket nordöstlich von Stockholm ist gerade mal drei Hektaren gross – oder vielmehr klein. Dennoch ist sie in zwei Zeitzonen geteilt, da sie zu gleichen Teilen zu Schweden und Finnland gehört.

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Coopzeitung Weekend

Mit Coopzeitung und 20 Minuten spannen die beiden grössten Zeitungen in der Schweiz zusammen, um ein neues, trendiges Magazin kurz vor dem Wochenende zu lancieren. Ab sofort erscheint «Coopzeitung Weekend» jeden Freitag dreisprachig im Print und Online von 20 Minuten.