Tränen sind nicht gleich Tränen: Das zeigt sich schon in ihrer Zusammensetzung. Je nach Grund, aus dem geweint wird, unterscheidet sich die Flüssigkeit aus Wasser, Proteinen, Enzymen und Kochsalz – wenn auch nur minimal. Hast du einen Fussel auf der Kontaktlinse oder treibt dir die Zwiebel die Tränen in die Augen? Dann weinst du «Reflextränen». Hier steht am Anfang ein Reiz, zum Beispiel der Fussel. Dann senden die Nerven ein Signal an das Gehirn und wieder zurück mit der Aufforderung an die Tränendrüsen, dass sie mehr Flüssigkeit produzieren sollen, um den Fremdkörper rauszuspülen. Beim emotionalen Weinen hingegen ist ein Gefühl, etwa Trauer, Wut oder Freude, der Auslöser. Dieses entsteht im Gehirn und leitet dann den Impuls «Wasser marsch!» an die Tränendrüsen weiter. Und ja, nicht nur beim Fussel im Auge haben Tränen eine reinigende Wirkung. Emotionale Tränen produzieren nämlich Glückshormone und andere Stoffe, die unsere Gefühle wieder ins Gleichgewicht bringen. Zudem haben emotionale Tränen eine höhere Konzentration an Stresshormonen. Wenn wir also etwa aus Überforderung weinen, spülen wir den Stress regelgerecht hinaus.
Weil nur Menschen aus emotionalen Gründen weinen, gehen Forscher davon aus, dass diese Tränen auch eine soziale Funktion haben. Sie können ein Weg sein, anderen zu zeigen, dass wir Trost brauchen. Zudem lösen Tränen Mitgefühl aus. Das stärkt die zwischenmenschliche Beziehung und hilft, schwere Situationen zu überwinden. Wenn du dich also danach fühlst, solltest du deinen Tränen freien Lauf lassen.
Lachst du auch los, wenn man dich kitzelt? Das geht fast allen so. Fasst dich nämlich jemand unerwartet an einer empfindlichen Stelle an, wird ein Reiz ausgelöst. Sobald das Gehirn merkt, dass keine Gefahr besteht, entspannt es sich – wir lachen. Eine grosse Rolle spielt dabei der Überraschungseffekt. Und dieser führt auch zum Lacher, wenn etwas Witziges passiert oder jemand einen Witz erzählt. Die Pointe ist ja vor allem dann lustig, wenn sie überrascht. Doch Lachen ist mehr als nur ein Reflex. Denn wie oft lachst du alleine? Wohl eher selten. Der US-Psychologe Robert Provine hat herausgefunden, dass Lachen viel mit sozialer Interaktion zu tun hat. Lachen ist also auch eine Form der Kommunikation – eine der ursprünglichsten. Es kommt nämlich aus einer Hirnregion, die älter ist als das Sprachzentrum. In einer Gruppe signalisieren wir damit etwa Zugehörigkeit und Sympathie oder grenzen uns beim Auslachen von anderen ab.
Lachen tut sogar etwas für deine Gesundheit. Hunderte Muskeln werden angespannt, allein 17 im Gesicht. Der Atem wird schneller, die Herzfrequenz erhöht sich und mehr Sauerstoff wird durch den Körper transportiert. Der Stoffwechsel und das Immunsystem werden angekurbelt. Danach stellt sich Entspannung ein: Der Blutdruck sinkt und Stresshormone werden abgebaut. Wenn du mit den Bürogspänli lachst, bist du also nicht faul, du tust vielmehr etwas für die Gesundheit.
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