Coopzeitung Weekend

Fröhliches Dekorieren

Wir lieben es, wenn an Weihnachten alles festlich ­geschmückt ist. Doch das geht nicht nur uns so. Wir ­zeigen dir weihnachtliche Deko-Bräuche aus aller Welt, von denen wir uns fürs kommende Jahr den einen oder ­anderen abgucken können.

Mexiko

In Mexiko gilt in der Vorweihnachtszeit das Motto «In your face!». Nicht nur, weil es die Mexikaner punkto Lichterketten & Co. gerne kitschig mögen. An Weihnachten kriegt die Deko sogar eins auf den Deckel. Dran glauben müssen aber zum Glück nicht Grosis Weihnachtskugeln, sondern die Piñatas. Die ­bunten Pappfiguren sind in Mexiko nämlich nicht nur Teil von Kindergeburtstagen, ­sondern gehören auch an Weihnachten fest zum Deko-Repertoire. Die traditionell siebeneckigen Figuren sehen nicht nur chic aus, sie sind auch mit Süssig­keiten oder Spielzeug gefüllt. An Weihnachten gibt es dann für denjenigen die ­grösste Bescherung, der mit verbundenen Augen am effizientesten auf die ­Piñata ­hämmert. Na dann, besinnliche Aggressionsbewältigung euch allen!

Skandinavien

Die Skandinavier schiessen mit ihrer Weihnachtsdeko den Bock ab. Dekoriert wird nämlich gerne mit sogenannten Julböcken, also Ziegen­böcken aus Stroh, die mit roten Bändern geschmückt sind. Sie ­hängen etwa als Minischmuck an den Tannen oder stehen als Deko-­Objekt in der Gegend herum. Wie zum Beispiel der 13 Meter hohe und 3,5 Tonnen schwere Megabock, der jährlich im schwedischen Gävle auf­gestellt wird. Seinen Ursprung hat der Julbock in der nordischen ­Mythologie. Er steht für die Fruchtbarkeit der Erde (deshalb wird er auch aus ­Getreidestroh hergestellt) und galt ursprünglich als Verkörperung des Donner­gottes Thor. Bis ins 19. Jahrhundert gab es in ganz Skandinavien unterschiedliche Julbock-Bräuche. Der Ziegenbock brachte ­sogar eine Zeit lang die Geschenke, bis er vom Weihnachtsmann abgelöst wurde. Heute sorgt er in erster Linie für «Hygge». Das macht auch ein weiterer Vertreter, der vor allem in Dänemark die Häuser schmückt: der Julenisse. Er sieht mit dem weissen Bart und der spitzen Mütze zwar aus wie der Weihnachtsmann, ist aber nur dessen Helfer. 

Helferlein: Santa mit roter Mütze, Fr. 2.95 (inkl. 50% Rabatt), bei Coop Bau + Hobby.
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Ukraine

Hast du Angst vor Spinnen? Dann ist das Weihnachtsfest in der Ukraine nichts für dich. Spinnenweben sind dort ­nämlich als weihnachtliche Deko hoch im Kurs. Spinnen die? Nein, gar nicht. Denn der Brauch geht auf ein Märchen zurück. Dieses handelt von einer alten und armen Witwe, die sich keinen Baumschmuck leisten konnte. Als sie jedoch am Weihnachtsmorgen aufwachte, war ihr trister Baum mit Spinnenweben überzogen, die im Sonnenlicht glitzerten. Deshalb behängen die Ukrainer auch heute noch den Weihnachtsbaum mit Spinnweben – synthetischen natürlich. Zudem soll es Glück bringen, wenn man eine echte Spinne oder deren Netz an seinem Weihnachtsbaum findet.

Geh auf die Gurke: Baumschmuck Gurke, Fr. 2.95, bei Livique.
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Amerika

Wer sich gerne amerikanische Weihnachtsfilme anschaut, kommt nicht um eine Dekoration herum, die dort überall in den Türrahmen hängt: Mistelzweige. Doch warum küssen sich darunter immer alle? Der Mistelzweig ist nicht nur die heilige Pflanze der nordischen Liebesgöttin Frigga. Er soll auch durch viktorianische Romane populär geworden sein. Die Protagonisten, die normalerweise an strenge Benimmregeln gebunden waren, durften sich unter dem Zweig ausnahmsweise küssen. Zudem besagt die Tradition, dass eine junge Frau keinen Kuss ablehnen darf, wenn sie unter dem Mistelzweig steht. Denn das soll Unglück bringen. Altbacken, oder? Doch die Amerikaner haben auch noch eine weniger verstaubte Deko-Tradition. Am Weihnachtsbaum wird nämlich eine «Christmas Pickle» aus Glas versteckt. Derjenige, der sie zuerst findet, kriegt ein zusätzliches Geschenk.

Katalonien

In Katalonien, im Nordosten Spaniens, steht in der Krippe etwas abseits neben Maria und Joseph eine Figur mit heruntergelassener Hose. Ja, du hast richtig gelesen und es wird noch absurder: Genannt wird der Kerl «caganer» (katalanisch für Scheisser). Wie es dazu kam, weiss man nicht. Man vermutet, dass das Figürchen den Kreislauf der Natur verkörpern soll. Mit seinem Kot düngt er die Erde und sorgt so für eine gute Ernte. Der «kleine Scheisser» ist in Katalonien sogar von der katholischen Kirche akzeptiert. Allgemein scheint das Fäkal-Motiv ein begehrtes weihnachtliches ­Thema in der Region zu sein. Denn an Heiligabend erzählt man den Kids, dass der «Tió de Natal», ein Baumstamm mit Beinen und Gesicht, die Geschenke «scheisse». Die ­Katalanen scheinen das Wort «cagar» ziemlich gerne zu mögen.

Ganz klassisch: Krippe, Fr. 4.95 (inkl. 50% Rabatt), bei Coop Bau + Hobby.
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Mit Coopzeitung und 20 Minuten spannen die beiden grössten Zeitungen in der Schweiz zusammen, um ein neues, trendiges Magazin kurz vor dem Wochenende zu lancieren. Ab sofort erscheint «Coopzeitung Weekend» jeden Freitag dreisprachig im Print und Online von 20 Minuten.