Coopzeitung Weekend

Pump up the Gym

Hast du dir dieses Jahr wieder vorgenommen, ­öfter im Fitnessstudio zu trainieren? Dann wirst du auf mindestens einen dieser sieben Gym-Typen treffen – wenn du es schaffst, hinzugehen.

Die Influencerin

Du warst nicht im Gym, wenn du es nicht auf Insta­gram gepostet hast. Das stimmt zwar nicht, ist aber die Meinung dieser Gym-Besucherin. Das Training selber ist zweitrangig. Hauptsache, ihre Follower werden im Glauben gelassen, dass sie superfit ist – und dabei auch noch perfekt aussieht. Das Ziel? ­Likes. Im Schlabbershirt und ungeschminkt zu trainieren, kommt deshalb nicht infrage. Wie sieht denn das aus? Deshalb braucht die Influencerin für das Styling länger als für das Training selber. Wenn du jedoch mit dem Gerät liebäugelst, auf dem sich ­diese Besucherin gerade für ihre Fans in Szene setzt, musst du sehr geduldig sein oder dir ein anderes ­suchen. Denn die perfekte Pose zu finden, kann ­dauern – #healthylifestyle.

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Der Freestyler

Ein Probetraining oder zumindest eine Bedienungsanleitung für die Geräte würden diesem Gym-Typen nicht schaden. Er ist nämlich von den ganzen Stangen und Gewichten etwas überfordert. Das lässt er sich aber nicht anmerken. Weil es uncool wäre. Deshalb trainiert er einfach drauflos – so schwierig kann das ja nicht sein. Das Ergebnis sieht dann nicht nur abenteuerlich aus, es ist auch gefährlich. Wenn du dich also neu in einem Studio anmeldest und un­sicher bist, wie die Geräte funktionieren, solltest du dich immer an einen Mitarbeiter wenden, statt dir die Moves bei jemandem abzuschauen. Du weisst nämlich nie, ob du gerade einem Freestyler beim Freestylen zusiehst. Dein Rücken und deine ­Gelenke werden es dir danken.

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Der Plauderi

Reden ist Silber, Plaudern ist Gold. Das ist das ­Motto dieses Fitnessstudio-Gängers. Deshalb geht er auch nur ungern ohne seinen Trainings-Buddy ins Gym. Ob nervige Arbeitskollegen, das letzte Tinder-Date oder der gestrige Arztbesuch: Es gibt nichts, was ­dieser Typ nicht im Fitnessstudio besprechen ­würde. Schon praktisch, dass man Sport treiben und sich gleichzeitig auf den neusten Stand bringen kann. Dass der Plauderi dabei vergisst, wirklich zu trainieren, fällt ihm vor lauter Labern gar nicht auf. Und wenn sein Plaudergspänli dann doch mal verhindert ist, sucht er sich einfach ein neues Opfer. Er scheut sich nämlich auch nicht davor, andere Gym-Besucher vollzutexten. Pass also auf, mit wem du Augenkontakt hältst.

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Die Poserin

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Aufgepumpteste im ganzen Land? Diese Muckibuden-­Besucherin – zumindest sieht sie das selber so. Sie kommt ins Gym, um Ergebnisse zu sehen. Und das muss sie alle paar Minuten überprüfen. Denn kaum hat die Poserin eine Übung hinter sich, muss sie sich ausgiebig im Spiegel betrachten. Dafür packt sie das gesamte Posen-Repertoire aus. Als würde sie Arnold Schwarzenegger höchstpersönlich herausfordern – bloss ohne Selbstbräuner und Mini-Badehöschen. Wenn die Poserin sich gerade nicht selber ­betrachtet, trainiert sie natürlich fleissig. Aber auch das geht nicht, ohne mit einem lauten Stöhner bei jeder Bewegung zu signalisieren, wer hier der «Sibesiech» im Studio ist.

Die No-Showerin

Du hast diese Besucherin noch gar nie in deinem Gym gesehen? Das kann sehr gut sein. Vor allem, wenn du in den ersten Januarwochen in den Ferien warst. Denn die No-Showerin macht ihrem Namen alle Ehre. Sie ist eine von denjenigen, die sich im Neuen Jahr wieder einmal vorgenommen hat, öfters ins Fitnessstudio zu gehen. Das macht sie auch, aber wirklich lange hält sie es dann doch nicht aus. ­Fitness ist nämlich trotz der guten Vorsätze einfach nichts für sie. Spätestens im Februar ist sie nur noch selten bis gar nicht mehr im Gym anzutreffen. Nur dumm, dass sie sich ein Jahresabo gekauft hat. Sie hat nämlich gedacht, dass es sie dazu zwingen ­würde, wirklich hinzugehen. Das Studio freuts.

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Das Herdentier

Soll ich heute ins Yoga, Zumba oder doch ins ­Pilates? Völlig wurscht, denkt sich dieser Fitness­studiogänger. Hauptsache, er muss nicht alleine trainieren. Er schwitzt halt einfach lieber gemeinsam mit anderen und das am liebsten in einem coolen Gruppenkurs. Dort kann er sich nämlich vor dem ungeliebten ­Gewichtheben drücken. Ohne Gruppendynamik und Motivatorin, die ihm mit Britney-Spears-Gedächtnismikrofon bewaffnet ab und zu in den Hintern tritt, könnte er sich erst gar nicht zum Sport aufraffen. Denn wie heisst es so schön: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Auch dass sich die Leidensgenossen ab und zu nach dem Gym auf ein Bier treffen, ist dem geselligen Herdentier gerade recht.

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Der Geräte-Blockierer

Er ist der deutsche Badetourist unter den Gym-­Besuchern. Sein Name ist Blockierer … Geräte-­Blockierer. Seine Waffe ist das Tüechli. Und er hat ­einen straffen Trainingsplan. Der Typ weiss ganz ­genau, mit welchem Gerät er wie lange und in welcher ­Reihenfolge seine Muskeln stählen möchte. Damit ihm niemand in sein Zirkeltraining reingrätscht, platziert er schon mal vorsorglich seine ­Geheimwaffe auf dem Gerät, das als nächstes für sein Training an der Reihe ist. Dass es noch andere gibt, die darauf fitten möchten, ist ihm egal. Das Abweichen von seinem Trainingsplan ist nämlich ausgeschlossen. Richtig lustig wird es, wenn zwei Geräte-Blockierer gleichzeitig am Werk sind. Dann sieht es im Gym schnell mal aus wie am Strand von Mallorca.

Coopzeitung Weekend

Mit Coopzeitung und 20 Minuten spannen die beiden grössten Zeitungen in der Schweiz zusammen, um ein neues, trendiges Magazin kurz vor dem Wochenende zu lancieren. Ab sofort erscheint «Coopzeitung Weekend» jeden Freitag dreisprachig im Print und Online von 20 Minuten.