(Pexels: Flora Westbrook)
Coopzeitung Weekend

Hommage an die Beinfreiheit

Wir stellen dir die ikonischsten Rock-Trends vor und verraten dir, warum kurze Röcke gut für die Wirtschaft sein sollen.

Röcke sind heute bis auf wenige ­Ausnahmen Frauensache. Das war nicht immer so. Im alten Ägypten hatte es die luftige ­Bekleidung vor allem den Männern angetan. Shendyt nannten sich die Stoffteile, die man sich um die Hüften wickelte – irgendwas zwischen Lendenschurz und Wickelrock. Auch im Mittelalter hüllten sich vor allem die ­Herren der Schöpfung in weit geschnittene Röcke. Sogar zur Ritter-Rüstung gehörte ein ­kurzer Metallrock. Die Männerröcke wurden ­später immer kürzer. Nicht nur, weil man so die Strumpfhose und die strammen Waden gut sehen konnte. Es hatte auch praktische Gründe. Hoch zu Ross war ein langer Rock störend. Deshalb wichen im Barock die ­Röcke für Männer langsam den Hosen.

Und die Frauen? Die trugen Kleider, bis sie Ende der 1890er einem aktiveren Lebensstil nachgehen durften. Sie stellten jedoch nicht auf Hosen, sondern auf den Rock als separates Unterteil um. Später entwickelte sich daraus ein Modephänomen – das ­leider nicht immer praktisch war. Wir werfen ­einen Blick auf die wichtigsten Trends.

Dots für drunter: Nulu-Kniestrumpf Dots, Fr. 4.95, bei Coop City.
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Geschmeidige Beine: Naturaline-Bodylotion Pfefferminze & Bambus, Fr. 6.95/180 ml, in ausgewählten Coop-Supermärkten und bei Coop City.
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Stoppelfrei: Braun Silk-épil 9 9/870 SensoSmart Epilierer,  Fr. 129.–, bei Coop City.
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Faltenrock

Faltenröcke gab es schon im alten Ägypten. Der berühmteste ist trotzdem der Kilt. Funfact: Der Schottenrock wurde von einem Engländer erfunden. Thomas Rawlinson beschäftigte Anfang des 18. Jahrhunderts Schotten in seiner Fabrik. Als er merkte, dass ihre Tracht, das gewickelte «Belted Plaid», unpraktisch war, entwarf er eine arbeitstaugliche Variante. Statt zu wickeln, nähte er die Falten ein. Als weiterer Faltenrock-Klassiker gilt der Plisseerock mit eingearbeiteten Falten. Er war im 19. Jahrhundert bei Landfrauen beliebt – zwar praktisch, aber bieder. Erst in den 70ern entdeckten Designer wie Roy Halston den plissierten Rock neu. Zu seinen Fans zählte Patricia Field, die Stylistin von «Sex and the City» – ein Grund, wieso dieser Rock bis heute in ist.

Bleistiftrock

Im 19. Jahrhundert kam der sogenannte Humpelrock auf. Und ja, der Name war Programm. Weil der fast bodenlange Rock bis zu den Knöcheln eng anliegend war, fiel das Gehen darin sichtlich schwer. Das hielt die modischen Damen zwar vom Laufen, aber nicht vom Kaufen ab. Besonders die Entwürfe des französischen Designers Paul Poiret gingen weg wie warme Weggli. Dann flachte der Hype ab. Das Gehumpel war vielleicht doch zu nervig. Erst in den 50ern liess der französische Modeschöpfer ­Christian Dior den Trend neu aufleben. Die Form ­seines Bleistiftrocks – auch ­Pencil-Skirt ­genannt – ähnelte zwar jener seines Vor­­gängers, er war aber höchstens wadenlang. Den Damen gefiels – nicht nur, weil sie darin ­gehen konnten.

Tellerrock

Der aus einem kreisförmigen Stück Stoff genähte und taillierte Tellerrock hatte seine Blütezeit in den 1950er-Jahren. Zu jener Zeit, als Christian Dior mit seinem «New Look» gerade die Mode revolutionierte. Während die Röcke in den Kriegsjahren nämlich wegen Rationierungen aus möglichst wenig Stoff hergestellt wurden, nutzte Dior für seine Kollektion 1947 absichtlich viel Stoff. Er schuf unter anderem weite ­Röcke, die mit Petticoats drunter noch voluminöser gemacht wurden. Spätestens als Audrey Hepburn in «Roman Holiday» einen Tellerrock zur schlichten Bluse kombinierte, wollte Frau so einen haben. Dass man in ihm auch gut Rock ’n’ Roll tanzen konnte, machte ihn noch populärer. In einem Humpelrock wäre das schwierig gewesen …

Minirock

1962 stellte die britische Designerin Mary Quant ein Kleidungsstück vor, das zum Symbol für die Emanzipation der Frau zu jener Zeit wurde. Dabei hatte die Schöpferin ganz pragmatische Gründe für ihr Rock-Design. Sie wollte eigentlich nur, dass Frauen ungehindert auf den Bus rennen können. Also tat sie das, was damals sowieso viele junge Frauen taten: Sie schnitt alte Röcke ab. Das Design benannte sie dann nach ihrem Lieblingsauto, dem «Mini». Zwar war die Rocklänge schon in den 20ern übers Knie gerutscht, aber erst in den 60ern wurde daraus Mainstream. Empörte Konservative versuchten zwar den freizügigen Jupe zu verbieten – ohne Erfolg. Der Mini bleibt bis heute ein revolutionäres Stück Stoff, das seinesgleichen sucht.

Hesch gwüsst?

Der amerikanische Ökonom George W. Taylor veröffentlichte 1926 seine Rocksaumtheorie (auch Hemline-Index genannt). Sie besagt: Je besser es der Wirtschaft geht, desto kürzer sind die Röcke. Da scheint was dran zu sein. Während der Weltwirtschaftskrise Ende der 20er-Jahre hatte etwa die kurze Saumlänge ausgedient. Und die 60er brachten nicht nur wirtschaftlichen ­Aufschwung, sondern auch den Minirock.

Coopzeitung Weekend

Mit Coopzeitung und 20 Minuten spannen die beiden grössten Zeitungen in der Schweiz zusammen, um ein neues, trendiges Magazin kurz vor dem Wochenende zu lancieren. Ab sofort erscheint «Coopzeitung Weekend» jeden Freitag dreisprachig im Print und Online von 20 Minuten.