Fun Fact
Son Goku aus Dragon Ball wurde als Botschafter für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio ausgewählt, ebenso Sailor Moon, Shin-Chan, Astro Boy, Naruto und Monkey D. Luffy.
Animationsfilme und Comics sind nur was für Kinder? Das sieht man in Japan anders. Dort gehören Animes wie «Prinzessin Mononoke» und «Chihiros Reise ins Zauberland» zu den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten. Und auch im Westen haben solche Werke viele Ahänger – sogar unter den Machern von Realfilmen. Die Drehbuchautoren von «The Matrix» etwa haben sich kräftig vom Manga- und Anime-Hit «Ghost in the Shell» inspirieren lassen. Und auch «Black Swan» weist so manche Gemeinsamkeit mit dem japanischen «Perfect Blue» auf – angeblich zufällig.
Anime ist kurz für Animēshon, was dem Englischen («animation») entlehnt ist, und bezeichnet eigentlich Animationsfilme aus aller Welt. Ausserhalb Japans wird der Begriff allerdings nur für japanische Produktionen verwendet. Diese basieren oft auf besonders erfolgreichen Mangas – und umgekehrt. Auch der Begriff Manga bezeichnet eigentlich alle Comics, wird hierzulande aber lediglich für die japanischen genutzt. Übersetzen lässt er sich ungefähr als «bunt gemischte Bilder», wobei das Wort «bunt» hier etwas irreführend ist. Die Einbände der Comics sind zwar farbig, die Bilder auf der Innenseite aus finanziellen Gründen aber meist nur schwarz-weiss.
Während Mangas im Westen auch heute noch eher nischig sind, stiessen Anime-Serien wie «Sailor Moon» und «Dragon Ball» hier ab den 1990er-Jahren auf ein breites Publikum. Dabei faszinieren die Fans nicht nur der typische Stil mit den riesigen Augen und crazy Frisuren, sondern vor allem die facettenreichen Charaktere und die originellen Fantasiewelten.
Animes richten sich oft gezielt an bestimmte gesellschaftliche Gruppen. Es existieren viele Genres und noch mehr Untergenres – etwa für Kinder oder Erwachsene. Wir stellen dir die wichtigsten vor. Aber Achtung, Klischees sind vorprogrammiert!
Shonen bedeutet «Junge» oder «Jugendlicher». Zielpublikum dieses Genres sind also Jungs zwischen 12 und 18 Jahren. Vorherrschend sind actionreiche Abenteuer, die in einem Fantasy-, Mystery- oder Sportkontext angesiedelt sind. Gefühle und vor allem das Thema Liebe rücken in den Hintergrund. Alles dreht sich um den Protagonisten, der ein Verlierer oder sogar ein Ausgestossener der Gesellschaft ist. Er begibt sich auf eine Reise, um stärker zu werden, ein Held zu sein oder um seinen Platz in der Welt zu finden. Ein beliebtes Untergenre nennt sich Battle Shonen. Was dort das Hauptthema ist? Noch mehr Action, Kämpfe und Schlägereien.
Dragon Ball, Naruto, One Piece, Death Note, Haikyuu, Tiger Mask, Die Krieger des Zodiac, My Hero Academia, Detective Conan, Demon Slayer, Attack on Titan
Son Goku aus Dragon Ball wurde als Botschafter für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio ausgewählt, ebenso Sailor Moon, Shin-Chan, Astro Boy, Naruto und Monkey D. Luffy.
Shojo heisst auf Japanisch «Mädchen». Dieses Genre ist das weibliche Pendant zu Shonen. Hier überwiegen romantische Themen. Die Handlung spielt meist im Alltag, etwa in der Schule. Zentral ist die erste Liebe, Liebeskummer und Freundschaft. Die Protagonistinnen sind schüchterne, unbeholfene Mädchen, aber auch Heldinnen oder Supersportlerinnen. Ein Subgenre ist Majokko, das sich auf Mädchen mit übernatürlichen oder magischen Kräften konzentriert.
Kiss me Licia, Lady Oscar, Candy Candy, Sailor Moon, Lamù, Georgie, Mila Superstar, Mila und Shiro, Cardcaptor Sakura, From Me to You, Banana Fish, Bloom into You
Am 1. Januar 1963 wurde der erste Anime mit typisch japanischen Merkmalen in SchwarzWeiss ausgestrahlt: «Astro Boy» von Osamu Tezuka.
Kodomo bedeutet «Kind» und bezeichnet Animes für die Altersgruppe unter 10 Jahren. Gezeigt werden sehr einfache und unschuldige Handlungen in einem klaren Design. Diese Geschichten sind aber nicht weniger populär, denn sie gehen mit der Zeit. Die Figuren wachsen heran, reifen und stellen sich neuen Herausforderungen. Die Kodomo-Serien wechseln irgendwann das Genre und werden Teil der Shonen- oder Shojo-Animes. Zusätzlich gibt es das Subgenre Aniparo (Anime Parodie), das Animes bezeichnet, die kindliche und witzige Versionen anderer Werke erzählen.
Doraemon, Memole, Astroboy, Pokémon, Beyblade, Digimon, Carletto der Prinz der Monster, Guru guru, Hamtaro, Keroro, Shin-Chan
«Chihiros Reise ins Zauberland» von Hayao Miyazaki war 2003 der erste Anime, der einen Oscar als bester Animationsfilm gewann.
Seinen meint «junger, bald erwachsener Mann». Die Inhalte werden komplexer als noch bei den Shonen-Animes. Die Themen reichen von Psychologie über Politik bis hin zu Wirtschaft. Dabei -werden meist auch gesellschaftliche Probleme wie Ungerechtigkeit, Einsamkeit oder Depression -angesprochen. Ein Untergenre nennt sich Gekiga, das ernste und tragische Geschichten beinhaltet.
Berserk, Psycho Pass, Akira, Future Diary, -Golgo 13, Monster, One-Punch Man, Vinland Saga, Ghost in the Shell, Tokyo Ghoul, Kiseiju, Hellsing, -Cowboy Bebop, Gute Nacht Punpun
Pokémon wurde 1996 ursprünglich als Videospiel entwickelt und basiert auf der Leidenschaft seines Schöpfers Satoshi Tajiri für Insekten. Es wurde zu einem weltweiten Erfolg, zum Beispiel als Spiele, Karten, Bücher, Animes und Gadgets.
Josei bedeutet «junge Frau» und ist die reifere Kategorie der Shojo. Die erste Romanze und das Schulleben weichen erwachsenen Inhalten und Problemen: Arbeit, Karriere, Ehemann, Familie und Kinder. Realität und Alltagsleben sind die grundlegenden Themen. Eine Subgenre sind die Romakome: klassische romantische Komödien, die oft an einer Universität oder am Arbeitsplatz spielen.
Honey and Clover, Paradise Kiss, Kimi Wa petto, Cocohana, Honey Bitter, Nana, Cat’s Eye, Chihayafuru
Ecchi bedeutet «pervers»: Das sagt schon fast alles. Thema sind erotische Elemente und vor allem eine Flut von sexuellen Anspielungen, jedoch noch ohne konkrete Veranschaulichungen. Zur Sache gehts erst bei den Hentai, was wortwörtlich «seltsam pervers» heisst. Dabei handelt es sich um Animes, die sich an ein Publikum über 18 Jahren richten. Das Genre ist sehr umstritten, da ständig explizit sexuelle Szenen gezeigt werden.
High School DxD, Trinity Seven, To Love-Ru, Prison School, Maken-ki, Queen’s Blade
Yaoi: Hier gehts um romantische und intime Szenen zwischen männlichen Hauptfiguren. Yuri hingegen thematisiert die weibliche Homosexualität. Dank sehr aktiver Gemeinschaften im Internet ist der Markt dieser Kategorien sehr ausgiebig und florierend.
Kizuna, Hen, Afterschool Nightmare, Kashimashi, Love my Life, Loveless, Yuru Yuri, Blue Drop, Qualia under the Snow, Beast Boys