Ja, dieses Jahr soll das Warten von Millionen Fans rund um den Erdball tatsächlich enden: Die Produzenten von «Game of Thrones» (GoT) lancieren mit «House of the Dragon» das erste Prequel (Vorgeschichte). 2019 ist die Mega-Serie nach acht Staffeln zu Ende gegangen. Mit Rekord-Einschaltquoten zwar, aber auch unter lautem Protestgeschrei der Fans. Das Problem: Die Verfilmung überholte die Romanvorlage von George R. R. Martin. Obwohl das letzte Buch noch gar nicht existierte, drängten die Produzenten auf eine finale Staffel, was dem lieblosen Drehbuch der Staffeln sieben und acht leider anzumerken war. Die Forderungen nach einem alternativen Ende verhallten ungehört, dafür wurden Hoffnungen auf diverse Prequels, Sequels (Fortsetzungen) und Spin-offs (Ableger) geschürt. Am konkretesten war eine Serie mit dem Arbeitstitel «Blood Moon» und Naomi Watts in der Hauptrolle, die sich der Entstehungsgeschichte der Weissen Wanderer widmen wollte. Doch mitten in der Produktion des Pilotfilms erfolgte das Aus – ähnlich abrupt wie bei vielen Protagonisten in «Game of Thrones». Jetzt dürfen wir uns aber endlich freuen: «House of the Dragon» spielt etwa 200 Jahre vor dem Original und erzählt die Geschichte des Hauses Targaryen.
Am nervigsten während dieser Wartezeit waren aber die Trittbrettfahrer. Jede halbwegs blutige, historische oder fantasylastige Serie wurde mit dem Label «Für Fans von ‹Game of Thrones›» versehen. Dabei – und das ist wohl der Hauptgrund dafür, dass so viele Spin-offs nicht realisiert wurden – ist der Mix aus Intrigen und Gewalt, Sex und Liebe, fiesen Bösewichten und strahlenden Helden einmalig. Für jede einzelne GoT-Zutat gibt es aber hervorragende Alternativen auf verschiedenen Streaming-Plattformen, die den Fans das Warten auf «House of the Dragon» verkürzen können. Wir haben eine Auswahl zusammengestellt.
Du liebst die Ruhe vor dem Sturm, den Moment, in dem sich zwei Heere gegenüberstehen? Wenn sich die Armeen von Jon Snow und Ramsay Bolton um Winterfell streiten oder sich die gesammelte Allianz zusammen mit Daenerys’ Drachen den Weissen Wanderern stellen? Dann könntest du dich mit «Britannia» (3 Staffeln, Sky Show), «Vikings» (9 Staffeln, u. a. Amazon Prime Video) oder «Spartacus» (4 Staffeln, Sky Show) wohlfühlen, die alle reichlich Schlachtengetöse auf Lager haben.
Warum gibt es eigentlich nicht mehr Fantasy-Serien, die im Winter spielen? Denn irgendwie passen Schnee und Eis doch hervorragend zu magischen Geschichten. Es gibt sogar eine Serie, die nicht nur Winter-Fantasy bietet, sondern die auch in ihrem Gesamtpaket GoT am nächsten kommt: «The Witcher» (2 Staffeln, Netflix). Ist dir der schwertschwingende Henry Cavill etwas zu düster, kannst du es auch mal mit «His Dark Materials» (2 Staffeln, u. a. Sky Show) versuchen.
Zumindest in den ersten zwei Staffeln konnte Emilia Clarke am GoT-Set ganz schön Kleider sparen. Als Daenerys war sie gefühlt öfter nackt als angezogen zu sehen. Ebenso erging es Caitriona Balfe, die in der Zeitreise-Romanze «Outlander» (6 Staffeln, u. a. Amazon Prime Video) im rauen Schottland des 18. Jahrhunderts ihre grosse Liebe findet. Auch die Vampir-Saga «True Blood» (7 Staffeln, u. a. Sky Show) geizt nicht mit nackten Tatsachen.
Natürlich, niemand intrigiert so lustvoll und gekonnt wie Petyr Baelish aka Littlefinger. Wenn er Sansa und Co. für seine hinterhältigen Pläne einsetzt, haben diese sogar noch das Gefühl, ihm dankbar sein zu müssen. Wo es Macht zu holen gibt, gibts auch Intrigen. In Perfektion zeigen das «The Tudors» (4 Staffeln, Amazon Prime Video) mit dem Kampf um die englische Krone von Heinrich VIII. im 16. Jahrhundert. Dort kommt übrigens auch der Sex nicht zu kurz, ebenso wie in der inoffiziellen Nachfolgeserie «The Borgias» (3 Staffeln, Apple TV+), in der es um die Papstwahl geht.
Das Faszinierendste an GoT sind die wirklich unvorhersehbaren Wendungen. George R. R. Martin nimmt die Redewendung «Kill your darlings» absolut wörtlich und lässt die Lieblings- und vermeintlichen Hauptfiguren gleich reihenweise über die Klinge springen. In dieser Masse schafft das «The Last Kingdom» (5 Staffeln, Netflix) zwar nicht, aber die Serie um die fiktive Uhtred-Saga, in der die Wikinger im 9. Jahrhundert in England einfallen, hat einige düstere Wendungen zu bieten.
Mit Coopzeitung und 20 Minuten spannen die beiden grössten Zeitungen in der Schweiz zusammen, um ein neues, trendiges Magazin kurz vor dem Wochenende zu lancieren. Ab sofort erscheint «Coopzeitung Weekend» jeden Freitag dreisprachig im Print und Online von 20 Minuten.
