Coopzeitung Weekend

Torf gehört ins Moor

Beim Gärtnern solltest du auf Erde, die mit Torf angereichert wurde, unbedingt verzichten. Nicht etwa, weil er selbst schädlich ist, sondern sein Abbau.

In Gartencentern begegnet uns das Label «torffrei» so oft, dass der Laie den Eindruck gewinnen könnte, Torf sei etwas Schlechtes. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Dadurch, dass die kompakte Moorerde Wasser sehr gut speichert und einen hohen Säuregehalt aufweist, bildet sie einen sehr guten Nährboden für Blumen und Pflanzen. Das Problem am Torf ist vielmehr sein Abbau. Moore binden CO₂ und andere Klimagase und spielen somit eine sehr wichtige Rolle für das Klimagleichgewicht und die Biodiversität. Gemäss dem Bundesamt für Umwelt machen die Moore weltweit zwar nur drei Prozent der Landoberfläche aus, speichern aber doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder zusammen. Beim Trocknen des Torfes nach dem Abbau werden CO₂ sowie Lachgas freigesetzt und gelangen in die Atmosphäre.

Torf ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, braucht dafür aber sehr lange: Ein Moor wächst etwa einen Meter in tausend Jahren. Deshalb stehen die Moore in der Schweiz seit 1987 unter Schutz. Weil der Import von Torf aber noch nicht verboten ist, solltest du beim Gärtnern darauf achten, torffreie Erde zu ­verwenden. Du kannst dich dafür zum ­Beispiel am Label Oecoplan orientieren oder ganz allgemein die Sack-Erden von Coop ­benutzen. Diese sind nämlich komplett torffrei. Ein Garten ohne Torf braucht vielleicht etwas mehr Geduld und Pflege, macht dafür aber auch mehr Freude.

Produkt der Woche

Grüner Daumen: Ob im Topf, Hochbeet oder Garten: So blühts auch ohne Torf.

Oecoplan-Universalerde,
torffrei, 12.95 Franken / 40 l,
Coop Bau + Hobby
Oecoplan-Universalerde, torffrei, 12.95 Franken / 40 l, Coop Bau + Hobby

Mythen

Wer Soja isst, zerstört den Regenwald.

Nicht ganz. Zwar ist es richtig, dass gewaltige Flächen tropischen Regenwalds wegen des Soja-Anbaus abgeholzt werden, aber nur ein kleiner Teil des Sojas wird zu vegetarischen und veganen Produkten wie Tofu oder ­Sojamilch verarbeitet. Laut dem WWF werden 80 Prozent der Sojaernte zu Tierfutter. Folglich trägt mehr zur Zerstörung des Regenwalds bei, wer viel importiertes Fleisch und Fisch isst. Hierzulande wacht das Sojanetzwerk Schweiz über die Nachhaltigkeit des importierten Futtersojas. Rund 80 Prozent des Import-­Sojas stammen zudem aus Europa.

Alles zur Nachhaltigkeitsinitiative:

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Mit Coopzeitung und 20 Minuten spannen die beiden grössten Zeitungen in der Schweiz zusammen, um ein neues, trendiges Magazin kurz vor dem Wochenende zu lancieren. Ab sofort erscheint «Coopzeitung Weekend» jeden Freitag dreisprachig im Print und Online von 20 Minuten.