Ist dein Schrank auch nur zwei Klicks davon entfernt, aus allen Nähten zu platzen? Auf Instagram und Co. ploppt immer irgendwo ein Angebot auf – perfekt auf uns zugeschnitten. Wer liess sich da nicht auch schon mal dazu verleiten, eine spontane Bestellung aufzugeben? Nicht weiter verwunderlich, denn der Konsum und seine Bedeutung haben sich stark verändert. Jahrhundertelang galt es als verwerflich, sich an Gegenständen zu erfreuen. Gemäss heutiger Konsumforschung ist nun das Gegenteil der Fall: Man ist, was man hat. Der Konsum ist in unserer Gesellschaft unumgänglich geworden und stark verknüpft mit Selbstbestimmung. Der moderne Konsummensch erwirbt etwa Kleidungsstücke oder Einrichtungsgegenstände, um seine Persönlichkeit zu unterstreichen. Zusätzlich verleiht ein Kauferlebnis den ultimativen Kick. Im Belohnungszentrum unseres Gehirns wird das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet. Kein Wunder also, dass wir immer mal wieder dem Shopping verfallen. Damit deine Freude aber nicht unmittelbar nach dem Kauf in Resignation umschlägt, solltest du wissen, was deine Kaufentscheidungen unbewusst beeinflusst. So behältst du beim nächsten Einkauf eher einen klaren Kopf.
Wir lieben krumme Zahlen, Raten und die goldene Mitte.
Der richtige Preis ist bereits der halbe Verkauf. Der Klassiker sind die krummen Zahlen: 1.95 Franken erscheinen preiswerter als gerundete 2.–. Wir lesen bekanntlich von links nach rechts, weshalb uns die erste Ziffer am besten im Gedächtnis bleibt. Ein weiterer Trick sind Ratenzahlungen bei teuren Produkten. Geteilt wirkt der Betrag zahlbarer und die komplette Ausgabe liegt weiter entfernt. Und nicht zuletzt entscheiden wir uns auch eher für ein Produkt, wenn es davon noch eine teurere und eine günstigere Variante gibt. Wir haben das Gefühl, die beste Wahl getroffen zu haben. Merke dir diese Zahlen-Tricks und achte beim Kauf nicht nur auf den Preis. Bedenke, dass es sinnvoller sein kann, einmal etwas mehr auszugeben, statt das billigere Produkt mehrmals zu kaufen.
Einmal durchziehen, fertig: Diese Geldausgabe wirkt nicht real.
Die Bezahlung mit der Karte dauert nur wenige Sekunden. Sich dabei wirklich bewusst zu sein, wie viel Geld gerade vom Konto fliesst, ist schwierig. Hebe deshalb gezielt einen Betrag ab, bevor du die nächste Shopping-Tour machst oder lege bei deiner Karte eine Limite fest. So behältst du die Kontrolle über deine Ausgaben.
Limitierte Produkte gehen weg wie warme Weggli.
Wenn es heisst «Nur noch zwei verfügbar», haben wir das Gefühl, sofort zuschlagen zu müssen. Dabei handelt es sich bei solchen Angaben meistens um Bluffs, die zum Kauf drängen und die Bedenkzeit einschränken. Sei dir dessen bewusst und wäge deine Kaufentscheidungen in aller Ruhe ab. Und keine Angst, falls doch einmal alles ausverkauft sein sollte – eine nächste Limited Edition kommt immer.
Dabei sein ist alles. Was den einen gefällt, kaufen auch die anderen.
Buchhandlungen erstellen Bestsellerlisten, Musik-Apps Charts und beim Online-Shopping gibt es immer irgendwo Sterne zu vergeben. Was bisher bei vielen Gefallen fand, verkauft sich auch weiterhin gut, weil wir dazugehören wollen. Um dieser unbewussten Beeinflussung etwas aus dem Weg zu gehen, kannst du beispielsweise vor dem Kauf eine persönliche Pro-Contra-Liste aufstellen.
Shopping-Queens und -Kings geben gerne zurück.
Produkte, die man zurückschicken kann, sind besonders attraktiv. Die Möglichkeit von Umtausch oder Rückgabe verleiht Sicherheit. Sie verlockt aber auch dazu, mehr zu bestellen und schliesslich mehr zu behalten, als man eigentlich braucht. Um nicht in diese Kauffalle zu tappen, kannst du dir eine Grenze setzen, etwa bei einer bestimmten Anzahl Artikel pro Bestellung oder bei einem bestimmten Betrag.