Coopzeitung Weekend

Talk to me, Baby!

Warum wir alle mehrere ­Sprachen beherrschen sollten und was dabei hilft, dieses Ziel zu erreichen.

Es gab Zeiten, da wurde Eltern davon abgeraten, ihre Kinder zwei­sprachig zu erziehen. Das würde für geistige Verwirrung sorgen und könne sogar zu Schizophrenie führen. Zum Glück weiss man heute, dass das Gegenteil zutrifft. Wer mehrere Sprachen spricht, hat grosse Vorteile – unabhängig davon, ob sie im Kindes- oder Erwachsenen­alter erlernt werden. Und wir sprechen hier nicht bloss von den ganz offensichtlichen Vorteilen, dass man sich mit Menschen aus der ganzen Welt unterhalten kann und bessere Chancen im Job hat. Nein, die Hirnregionen bei Mehrsprachlern sollen besser vernetzt und die Gedächtnis­leistung erhöht sein. Auch Multitasking und das Fällen von Ent­scheidungen sollen ­ihnen leichter fallen.

Zudem zeigen Studien, dass erste Demenz-­Symptome bei multilingualen Personen meist später einsetzen und das Erlernen einer neuen Sprache das Fortschreiten ­einer Demenz sogar etwas bremsen kann. Und auch unseren ­Charakter soll die Sprache formen. Oder ist dir noch nie aufgefallen, dass sich auch dein Wesen verändert, wenn du eine Fremdsprache sprichst? Weshalb das so ist, wird noch erforscht. Einige Studien behaupten zum Beispiel, dass wir eine Sprache nicht von ihrer Kultur trennen können und deshalb mit dem Vokabular und der Grammatik auch diese in uns aufnehmen.

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Motivieren

Eine neue Sprache zu lernen, braucht Zeit und kann frustrierend sein. Plötzlich liest man wieder auf dem Niveau eines Siebenjährigen und kann nicht mal im Restaurant Essen bestellen. Da ist die Versuchung gross, alles wieder hinzuschmeissen. Deshalb reicht blosses Interesse oft nicht, um dranzubleiben. Stattdessen musst du dir eine wirkliche Motivation suchen. Zum Teil liegt sie auf der Hand: Wenn du zum Beispiel für den Job nach Japan ziehst oder wenn du es satthast, an den Partys deines französischsprachigen Partners stumm in der Ecke zu stehen. Fehlt dir so ein Grund, musst du halt einen finden: Melde dich für einen Kochkurs auf Italienisch an oder buche eine längere Reise nach Portugal – und zwar nicht nur nach Lissabon, wo du dich auch auf Englisch gut durchschlagen kannst.

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Reden

Wer sich beim Lernen Mühe gibt, kann oft schon früh einem Gespräch in einer Fremdsprache folgen. Aber selber sprechen? No way! Das liegt nicht selten daran, dass wir uns schämen, Fehler zu machen. Dabei wissen wir doch alle: Wer sich bemüht, eine andere Sprache zu reden, wird bewundert – nicht ausgelacht. Also nur Mut! Das zweite Hindernis ist schon etwas schwieriger zu überwinden: Oft gibt es kaum Gelegenheiten, die Fremdsprache im Alltag anzuwenden. Also musst du dir selber welche suchen – und zwar gleich von Anfang an. Ein Gesprächspartner, der immer zur Verfügung steht, bist du selber: Erzähle dir zum Beispiel am Abend, was du den Tag über alles gemacht hast. Wörter, die du nicht kennst, schlägst du nach. Suche dir zudem einen Tandempartner – also jemanden, der die Sprache spricht, die du lernen möchtest, und wiederum deine Muttersprache lernen möchte. Wenn ihr euch regelmässig unterhaltet, lernt ihr beide viel und findet dabei vielleicht einen neuen Freund. Und es gibt viele weitere Möglichkeiten, eine Sprache zu üben: Bestelle beim Griechen auf Griechisch, geh auf ein Tinder-Date mit der Person mit Polnisch als Muttersprache im Profil, … Sei kreativ!

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Eintauchen

Schau spanische Serien, zieh dir schwedische Podcasts rein, höre türkische Musik, lies dänische Bücher … Denn je öfter wir eine Sprache hören, desto schneller haben wir sie intus. Und so toll Vokabelbücher und Grammatikregeln auch sind: Eine Sprache lernt man am besten im Zusammenhang. Ein Wort bleibt nicht nur besser haften, wenn wir es in einem Satz hören, wir lernen auch gleich etwas über dessen Anwendung. Podcasts gibts oft extra für Sprachlerner aller Niveaus. Entdeckst du einen Song, der dir gefällt, such dir die Lyrics raus. Lies sie parallel mit und übersetze sie. Was dich berührt – und das kann Musik ja hervorragend – bleibt hängen. Am Anfang kann es hilfreich sein, mit einer Lieblingsserie zu starten, die du fast auswendig kennst. Denn Untertitel solltest du höchstens in der jeweiligen Fremd­sprache einschalten. Studien zeigen nämlich, dass wir kaum etwas lernen, wenn wir in unserer Muttersprache mitlesen.

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Mit Coopzeitung und 20 Minuten spannen die beiden grössten Zeitungen in der Schweiz zusammen, um ein neues, trendiges Magazin kurz vor dem Wochenende zu lancieren. «Coopzeitung Weekend» erscheint jeden Freitag dreisprachig im Print und Online von 20 Minuten.