Coopzeitung Weekend

Houston, we have a Conspiracy!

Am Montag wird der Mond wieder einmal dunkel: Mondfinsternis. Doch der fahle Erdtrabant beschäftigt uns das ganze Jahr über. Er ­beeinflusst die Gezeiten, hält Mondsüchtige vom Schlafen ab –und Verschwörungstheoretiker auf Trab.

Einmal im Monat wird der Mond zum Sündenbock. Steht er voll und rund am Nachthimmel, dann ist er schuld, wenn wir schlecht schlafen, wenn der Chef spinnt und wenn es im Feierabendverkehr Blechschäden gibt. Da ist es nur verständlich, versteckt er sich gelegentlich im Erdschatten. Doch der Mond ist nicht nur für das ­Schlechte verantwortlich. Viele Religionen verehren ihn als nächtliches Pendant zur Sonne, Naturvölker sprechen ihm grossen Einfluss auf Pflanzen, Tiere und Menschen zu. Die Wissenschaft räumt immerhin ein, dass der Mond durch ­seine Anziehungskraft die Erdachse ­stabilisiert sowie Ebbe und Flut bewirkt.

Der Mond regt aber auch die Fantasie der Menschen an. Vielleicht, weil er so nahe erscheint und dennoch für die meisten unerreichbar ist. Um den Himmelskörper ranken sich einige Verschwörungsmythen, die von der Filmindustrie regel­mässig dankbar aufgenommen werden. Wir ­stellen diejenigen vor, die sich am hartnäckigsten halten. Den Mythos, dass der Mond aus Käse sein soll, verbannen wir jetzt mal ganz frech ins Reich der Gutenacht­geschichten – sorry für den Spoiler!

Galaktisch: Naturaplan Bio Tee Moon & Stars, Fr. 3.95/15 Beutel, in ausgewählten Coop-Filialen.
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[Die Mondlandung war ein Fake]

1976 sorgte der Amerikaner Bill Kaysing mit seinem Buch «We Never Went to the Moon» für grosse Aufregung: Die Mondlandungen zwischen 1969 und 1972 sollen inszeniert worden sein! Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA soll ihr Scheitern realisiert und deshalb Starregisseur ­Stanley Kubrick engagiert haben. Dieser hatte 1968 mit dem visionären Film «2001 – A Space Odyssey» verblüfft. Als ­Indizien für den «Fake» wurden fehlende Sterne am Himmel, widersprüchliche Schattenwürfe, fehlende Spuren auf der Mondoberfläche und eine wehende Flagge angeführt. Doch für alle gibts eine wissenschaftliche Erklärung …

Mond-Bad: Musee Moon Dance Rest Bath Balm, Fr. 12.90, Import Parfumerie.
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[Der Mond ist eine Raumstation]

Die absurdeste Verschwörungstheorie war so reizvoll, dass sie Blockbuster-Spezialist Roland Emmerich zu seinem Film «Moonfall» mit Halle Berry inspirierte (Achtung, ­Spoiler-Alarm!): Der Mond soll gar kein Himmelskörper, sondern nur als solcher getarnt sein. Unter der staubigen ­Oberfläche soll sich eine hoch entwickelte Raum­station verbergen, die von einer ausserirdischen Intelligenz gebaut wurde, um die Erde zu überwachen. Warum die Aliens das tun sollten, wenn sie uns technologisch doch offensichtlich weit überlegen sind, erklärt die Theorie nicht. Und ist damit ebenso an den Haaren herbeigezogen wie der Film.

Immer Vollmond: Pendellampe Moon, Fr. 239.–, Lumimart.
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[Der Supermond löst Tsunamis aus]

Da der Mond in einer Ellipse um die Erde kreist, ist er nicht immer gleich weit von ihr entfernt. Kommt er näher als 360 000 Kilometer, spricht man von einem Supermond – im Gegensatz zum Minimond, der mehr als 405 000 Kilometer von der Erde weg ist. Mit dem richtigen Timing wird der Supermond gar zum Super-Vollmond, der deutlich ­grösser und heller ist. Dieses Phänomen schürt bei ­einigen die Angst, durch seine Anziehungskraft könne der Supermond auf der Erde Naturkatastrophen wie Erdbeben oder ­Tsunamis auslösen. Wissenschaftliche Studien haben aber bisher keinen Zusammenhang nachweisen können.

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