Coopzeitung Weekend

Heisser Sch(w)eiss

«Bei dieser Affenhitze schwitzt man ja wie ein Schwein!» Eine beliebte, aber leider falsche Aussage – denn Schweine können gar nicht schwitzen. Diese besondere Fähigkeit ist uns Menschen vorbehalten. Was beim Schwitzen im ­Körper abgeht und wieso es so wichtig ist, erfährst du hier.

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Warum wir schwitzen

Wieder einmal spät dran, knapp noch den Zug erwischt – und prompt ins Schwitzen gekommen. Echt nervig! Aber weisst du eigentlich, dass Schweissausbrüche Leben retten? Schwitzen gilt gesellschaftlich als eklig oder sogar peinlich, dabei ist es ein komplett natürlicher und notwendiger Vorgang unseres Körpers. Millionen von kleinen Schweissdrüsen verstecken sich unter der Haut und fungieren als ­körpereigene Klimaanlage. Egal ob bei heissem Wetter, beim Sport oder wenn du nervös bist – wie ein Rasensprenger bewässern die ­Drüsen die Hautoberfläche. Der abgesonderte Schweiss bildet einen dünnen Film. Wenn dieser verdunstet, wird den erhitzten Blut­gefässen Wärme entzogen. Auf diese Weise wird der Körper abgekühlt und es wird dafür gesorgt, dass die Körpertemperatur immer etwa bei 37 Grad bleibt. Ausserdem hat die Fähigkeit zu schwitzen noch zwei weitere wichtige Vorteile: Durchs Schwitzen können Giftstoffe, wie etwa Medikament- oder Alkoholreste, aus dem Körper geschafft werden. Zudem schützt die Schweiss-Barriere vor Krankheitserregern. Schweiss hat einen sauren pH-Wert, was ein ungünstiges Milieu für Bakterien ­bietet. Damit ist klar: Schwitzen ist lebenswichtig.

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Unverschwitzt

Was unterscheidet den Menschen vom Tier? Das ist eine viel diskutierte Frage. Intelligenz, Sprachvermögen, aufrechter Gang? Ein spezifisches Merkmal macht uns im Reich der Natur aber mit Gewissheit zu etwas Besonderem: unsere Schweissdrüsen. Nur sehr wenige Tiere, wie etwa Affen oder Pferde, ­können ebenfalls schwitzen. Die anderen Arten müssen einfallsreich sein, um nicht zu überhitzen: Hunde hecheln, Katzen ­lecken sich das Fell und Schweine suhlen sich im kühlen Schlamm. Die ­Elefanten haben zwei grosse Ventilatoren – ihre Ohren. Sie fächeln sich damit Luft zu. Auch Hasen sorgen für Abkühlung über die Ohren: Bei heissen Temperaturen werden ihre Löffel viel stärker durchblutet, damit Hitze entweichen kann. See­kühe lieben Wärme und legen sich gern auf sonnige Felsen. Wenn es ihnen doch einmal zu heiss wird, tauchen sie bis zu 15 Minuten ins kühle Wasser ab und machen dort ein ­kleines Nickerchen. «Härzig» wird es bei den Koalabären: Sie kuscheln sich an kühle Baumstämme. Und den Störchen bleibt nichts ­anderes übrig, als sich die Beine vollzukacken. Wer ist da nicht dankbar für seine Schweissdrüsen!

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Alles über Schweiss

Schweiss ist geruchlos. Das hättest du nicht gedacht, oder? Das ist aber einfach zu erklären, denn Schweiss besteht zu 99 Prozent aus Wasser und nur zu einem Prozent aus Substanzen wie Salz, Kalium, Harnstoff, Fett- und Milchsäure. Dieser minimale Anteil reicht nicht aus, um für den stechenden Geruch verantwortlich zu sein. Aber: Schweiss ist nicht gleich Schweiss. Ein kleiner Teil unserer Schweissdrüsen sind Duftdrüsen, sogenannte apokrine Drüsen, die an ­bestimmten Körperstellen sitzen: unter den Achseln, an den Brustwarzen und im Intimbereich. Der Schweiss, den diese Drüsen ausstossen, ist speziell: Er enthält körpereigene Duftstoffe. Sie sind massgeblich an der unbewussten Kommunikation zwischen den ­Menschen beteiligt. Daher kommt auch die Redewendung, dass man jemanden «gut oder nicht gut riechen kann». An sich riecht der apokrine Schweiss aber auch nicht übel. Aufgrund der Duftstoffe ist er jedoch anziehend für Bakterien. Sie stürzen sich darauf und ­zersetzen ihn. Dabei werden Ammoniak und Aminosäuren ausgestossen – und die riechen ranzig und säuerlich. Das erklärt auch, wieso man erst als Teenager anfängt, unangenehm zu müffeln. Die apokrinen Drüsen ­erlangen ihre Funktionsfähigkeit nämlich in der Pubertät.

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