Coopzeitung Weekend

MADE IN SWITZERLAND

Wer hats erfunden? Natürlich die Schweizer! Ob in der Küche, an deiner Jacke oder auf der Bühne: Viele Dinge, die für uns heute selbstverständlich sind oder die für grosses Aufsehen gesorgt haben, hat irgendwann mal jemand erfunden. Immer ganz vorne mit dabei: Schweizer Tüftler.

SPARSCHÄLER «REX»

Nein, das Ding hat nichts mit Dinosauriern zu tun. Denn aussterben wird der Sparschäler «Rex» so schnell nicht. Im Jahr 1947 wurde der Küchenhelfer mit ergonomischem Griff und beweglicher Klinge vom Bündner Alfred Neweczerzal erfunden und patentiert. Angeblich, weil ihm das Kartoffelschälen im Militär zu mühsam war. Heute noch ist es dieses Sparschäler-Modell, das bei Herr und Frau Schweizer wohl am häufigsten in der Küchenschublade zu finden ist.

RÜEBLI-RAFFLER: Sparschäler Westmark,
Fr. 5.90, bei livique.ch.
RÜEBLI-RAFFLER: Sparschäler Westmark, Fr. 5.90, bei livique.ch.

KNOBLAUCHPRESSE

Fancy Köche sagen ja oft, Knoblauchzehen soll man schneiden und nicht pressen. Wir tun es trotzdem, weil es so schnell und unkompliziert geht. Zehe ungeschält reinlegen, zudrücken, fertig! Erfunden hat die Knoblauchpresse Karl Zysset im Jahr 1948. Der ehemalige Velomechaniker führte erst ein Velohaus, bevor er sich mit der Zyliss AG ganz auf Küchengeräte spezialisierte. Weitere Küchenerfindungen aus dem Hause Zyliss AG sind übrigens auch die Salatschleuder und der Zwiebelhacker.

VAMPIR-SCHRECK: Knoblauchpresse Westmark,
Fr. 13.40, bei livique.ch.
VAMPIR-SCHRECK: Knoblauchpresse Westmark, Fr. 13.40, bei livique.ch.

LSD

Wir schreiben den 16. April 1943. Der Basler Chemiker Albert Hofmann räumt gerade sein Labor bei Sandoz auf, als er sich plötzlich in einem Rauschzustand wiederfindet. Aus Versehen ist er mit einer Substanz in Berührung gekommen, die er an diesem Tag synthetisiert hatte – Lysergsäurediethylamid (kurz LSD). Am darauffolgenden Montag will er dem Ganzen auf den Grund gehen und nimmt bewusst LSD ein – eine viel zu hohe Dosis. Das Ergebnis: «Ein Horrortrip», wie er selber sagte. Sandoz machte daraus bald ein Medikament, das in der Psychotherapie eingesetzt wurde. In den 60ern entdeckte die Hippie-Szene LSD jedoch als Halluzinogen – ein gefährlicher Trend. Deshalb wurde LSD daraufhin verboten.

WORLD WIDE WEB

Ein Leben ohne Internet, unvorstellbar! Angefangen hat alles im Jahr 1969, mit dem «Arpanet», einem Vorläufer des Internets, worüber Wissenschaftler und auch das US-Militär kommuniziert haben. 1990 beschloss man, das Netzwerk für alle zugänglich zu machen. Der britische Entwickler Tim Berners-Lee nannte das neue Netz «World Wide Web» (kurz WWW) und stellte am 6. August 1991 die erste Internetseite online. Was das mit der Schweiz zu tun hat? Wir geben zu, wir haben etwas geschummelt: Man kann aber trotzdem stolz sein, denn der Brite hat dabei in der Schweiz gearbeitet – im CERN bei Genf.

STABMIXER

1950 meldete der Waadtländer Erfinder Roger Perrinjaquet den «appareil ménager portatif» – was «tragbares Küchengerät» bedeutet – zum Patent an. Und er nannte das revolutionäre Küchengerät «Bamix», eine Wortkombination aus «battre et mixer» (deutsch «schlagen und mixen»). Und genau das kann der «Zauberstab» auch. Er ist sozusagen eine kleine portable Küchenmaschine. Suppe, Hummus und Co. gelingen also auch dank eines Schweizers im Handumdrehen.

MIX IT: Kitchenaid-Stabmixer 5KHBL1321,
Fr. 149.–, bei Coop City.
MIX IT: Kitchenaid-Stabmixer 5KHBL1321, Fr. 149.–, bei Coop City.

E-GITARRE

Der Basler Auswanderer Adolph Rickenbacher präsentierte mit seinem US-Partner und Gitarristen George Beauchamp 1934 die «Frying Pan», die erste seriell hergestellte elektrische Gitarre der Welt. Die Marke «Rickenbacker» – der Schweizer änderte seinen Namen, weil die Amis das «CH» nicht aussprechen konnten – verkaufte sich unter Rockstars der 60er wie nichts: The Beatles oder The Who schworen auf die E-Gitarren und -Bässe der Firma, die noch heute Kult sind.

ROCK ON!
Lego Ideas 21329
Fender Stratocaster, Fr. 129.–,
bei coop-city.ch.
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SCHMELZKÄSE

Verstehst du Menschen auch nicht, die einen Hamburger bestellen – also nur Fleisch, ohne Käse? Dann musst du dich bei Walter Gerber bedanken. Der Thuner Käsefabrikant hat nämlich auf seinen Auslandsreisen gemerkt, dass der Schweizer Emmentaler den Transport in ferne Länder Oft nicht unbeschadet überstanden hat. Nach langem Tüfteln gelang es ihm 1913 jedoch, einen Käse herzustellen, der ohne ständige Kühlung heil in entfernten Ländern ankommt. Mit der Kühlkette haben wir heute fast keine Probleme mehr. Trotzdem wollen wir auf «Gerber-Chääsli» oder Schmelzkäse- Scheiben für den Croque Monsieur oder eben den Burger nicht mehr verzichten.

ZUM DAHINSCHMELZEN :Prix Garantie Schmelzkäsescheiben,
Fr. 2.95 / 400 g, bei Coop.
ZUM DAHINSCHMELZEN :Prix Garantie Schmelzkäsescheiben, Fr. 2.95 / 400 g, bei Coop.

REISSVERSCHLUSS

Der Amerikaner Whitcomb Judson fand das Zuschnüren seiner Stiefel zu umständlich. Deshalb tüftelte er an einem neuen Verschlussmechanismus, den er 1893 patentieren liess. Der erste Reissverschluss war jedoch mangelhaft. Gemeinsam mit seinem Partner Lewis Walker gründete Judson deshalb eine Firma, um das Patent weiterzuentwickeln – ohne Erfolg. Wem wir es zu verdanken haben, dass der Reissverschluss heute ein Hit ist? Dem St. Galler Jurist Martin Winterhalter. 1923 kaufte er das Patent und entwickelte den Reissverschluss so weiter, wie wir ihn heute kennen. Übrigens, ein weiterer Verschluss stammt von einem Schweizer: George de Mestral, ein Waadtländer Ingenieur, meldete 1951 den Klettverschluss beim Patentamt an.

ZIP IT: Reissverschluss SGIC-56 RV, 16 cm,
Fr. 4.50, bei Coop Bau + Hobby.
ZIP IT: Reissverschluss SGIC-56 RV, 16 cm, Fr. 4.50, bei Coop Bau + Hobby.

CELLOPHANFOLIE

Der Zürcher Chemiker Jacques Edwin Brandenberger sass 1900 in einem Pariser Restaurant, als er beobachtete, wie ein Kellner Rotwein auf das weisse Tischtuch verschüttete. Das brachte Brandenberger auf die Idee, ein schmutzabweisendes Tischtuch herzustellen. Im Labor beschichtete er so Textilien mit auf Zellulose basierter Viskose. Die Tücher wurden jedoch steif und die Beschichtung löste sich ab. Zum Glück tüftelte er weiter, denn 1912 entstand aus den Fehlversuchen die Cellophanfolie. Fun Fact: Auch die Alufolie kommt von einem Schweizer. Der Aargauer Heinrich Alfred Gautschi liess sie 1905 patentieren.

Coopzeitung Weekend

Mit Coopzeitung und 20 Minuten spannen die beiden grössten Zeitungen in der Schweiz zusammen, um ein neues, trendiges Magazin kurz vor dem Wochenende zu lancieren. «Coopzeitung Weekend» erscheint jeden Freitag dreisprachig im Print und Online von 20 Minuten.