(Pexels: Jefferson Palomique)
Coopzeitung Weekend

Isn’t it iconic?

Jedes Jahrzehnt hat verschiedene Trendfrisuren hervorgebracht. Woher die ikonischen Frisen ­kommen und wie du sie stylst.

60s: Pixie

Als die damals 16-jährige Lesley Hornby 1966 zum Coiffeur ging, wollte sie eigentlich nur die Spitzen schneiden lassen. Verlassen hat das ­Model, das später wegen ihrer dünnen Arme ­«Twiggy» genannt wurde, den Laden mit einem Pixie-Cut, den sie gar nicht wollte. Sie war einfach zu schüchtern, Nein zu sagen. Zum Glück, denn ohne den Haarschnitt – kurze Seiten und Nackenpartie, langes Deckhaar und Pony – wäre ihre Karriere wohl anders verlaufen. Das hat sie auch Audrey Hepburn zu verdanken. Denn weil der Kurzhaarschnitt, den die Schauspielerin in «Roman Holiday» (1953) trug, so gut ankam, half sie mit, kurze Haare für Frauen salonfähig zu machen. Als Frau eine Kurzhaarfrisur zu tragen, brauchte nämlich Mut, da Weiblichkeit mit langen Haaren in Verbindung gebracht wurde (und immer noch wird). So steht der freche Pixie (dt. Elf) auch für Emanzipation und Stärke.

How to style

Für den Pixie à la Twiggy ziehst du einen Seitenscheitel, kämmst den Pony zur ­Seite und fixierst ihn mit Haarwachs oder -spray. Für die rockige Variante sprühst du Salzspray in die Haare und wuschelst ­alles durch.

Styler: Sexy Hair Styling Wax, Fr. 29.90 /125 ml, bei Import Parfumerie.
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70s: Curtain Bangs

Fransen waren in den 70ern hoch im Kurs. Auch, weil eine der absoluten Stilikonen dieser Zeit damit so gut aussah, dass der lange, fransige und luftig geschnittene Pony, den sie trug, nach ihr benannt wurde. Mit ihren «Birkin Bangs» unterstrich die Sängerin und Schauspielerin Jane ­Birkin ihr lässiges und verruchtes Image. Und als sich die Ponyträgerinnen rund um Birkin ihre «Bangs» auch mal rauswachsen liessen, wurde daraus gleich ein weiterer Trend: Vorhang auf für die Curtain Bangs. Die XL-Fransen, die das Gesicht wie ein Vorhang rahmen, sind auch ­heute wieder voll angesagt. Weil die Frisur nicht nur lässig aussieht, sondern sich auch ganz easy ­stylen lässt. Egal ob du kinnlanges oder langes Haar hast, Curtain Bangs verpassen dir eine Portion Nonchalance: Als hättest du es gar nicht nötig, immer die Fransen nachzuschneiden – je ­t’aime … oh oui, je t’aime ...

How to style

Die Haarlängen pflegst du mit einem auf deinen Haartyp abgestimmten Shampoo und Conditioner. Die Curtain Bangs föhnst du in Form und zupfst sie bei Bedarf mit etwas Haarwachs oder Haarpuder zurecht. Und wenn sie dann mal wirklich zu lang werden, fixierst du die Fransen auf den Seiten mit Haar­klammern.

Sprayer: Elnett Haarspray Volumen, Fr. 5.90, bei Coop.
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80s: Vokuhila

Vorne kurz, hinten lang oder eben Vokuhila: Bei dieser Frisur ist der Name Programm. Im Englischen hingegen wird der Vokuhila «Mullet» genannt, abgeleitet von «Mullethead» (Schwachkopf). Was zeigt, die Frise polarisiert – weil die Kombi aus Fransen, kurzem Haar an den Seiten und langem Haar am Hinterkopf schon ulkig aussieht. Warum sich die Frisur trotzdem hartnäckig hält? Weil sie ein Ausdruck von Freiheit und Rock ’n’ Roll ist – ein rebellischer Stinke­finger in Richtung Establishment. In den 80ern war der Vokuhila deshalb richtig cool und ­wurde von den damals hotten Jungs getragen: ­

David Hasselhoff, David Bowie und unzähligen Nicht-Davids. Neu war die verrückte Frise aber nicht. 2018 wurde in England eine Metallfigur aus dem 1. Jh. n. Chr. ausgegraben, die darauf schliessen lässt, dass im alten Britannien schon Typen mit Vokuhilas rumgerannt sind.

How to style

Was in den 80s Männer trugen, funktioniert heute für alle Geschlechter und ist vor allem bei Frauen gerade voll in. Je nach Haartyp stylst du deinen Vokuhila besonders lässig, wenn du den Haaren mit einem Salzspray Textur verleihst. In Form wuscheln – fertig! Wellige Haare kannst du für den Wuschel-Look mit einem Schaumfestiger in Form zupfen.

Eindreher: Rundbürste von Marlies Möller, Fr. 44.90, bei Import Parfumerie.
Eindreher: Rundbürste von Marlies Möller, Fr. 44.90, bei Import Parfumerie.

90s: Rachel Cut

1995 überredete der Friseur Chris McMillan ­seine langjährige Kundin Jennifer Aniston dazu, mal etwas Neues auszuprobieren. Also ­verpasste er ihr einen super stufig geschnittenen Bob mit Strähnchen und föhnte alles mit einer Rundbürste nach innen. Als Aniston mit genau ­dieser Frisur das erste Mal als Rachel Green in der Kultserie «Friends» über den Bildschirm flimmerte, setzte sie damit einen neuen Trend: Der «Rachel Cut» war geboren. Und mit der ­Reunion der Kultserie vergangenes Jahr erlebte auch die Frisur eine Renaissance. Gerade versuchen sich nämlich unzählige TikTokerinnen am «Modern Rachel Cut». Wem das zu 90er ist, kann sich auch an der modernen Bob-Variante, dem «Shaggy Bob» (dt. zotteliger Bob), versuchen. Der durchgestufte Bob ist etwas weniger ­akkurat als die Rachel-Variante und kommt auch ganz ohne Rundbürste aus.

How to style

Für den perfekten Rachel-Look wäschst du dein durchgestuftes Haar mit einem Volumenshampoo. Danach scheitelst du die Haare und föhnst die einzelnen Strähnen mit einer grossen Rundbürste nach innen. Zusätzlich kannst du dir die Strähnen, die ins Gesicht fallen packen und sie mit etwas Haarwachs zurechtzupfen.

Reparierer: Shea Shampoo, Fr. 11.95 / 250 ml, bei The Body Shop.
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Locker: John Frieda Frizz Ease Traumlocken Shampoo, Fr. 8.50 / 250 ml, bei Coop.
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