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Meme-Team

Social Media ohne Memes? Unvorstellbar! Doch was ist eigentlich genau ein Meme und woher kommt es? Wie das populäre Internetphänomen funktioniert und welche Tücken es mit sich bringt.

Egal ob lustige Katzenbilder, Comicfiguren oder unbekannte Gesichter – jeder kann heutzutage als Meme viral gehen. So erging es zum Beispiel der Comicfigur Pepe the Frog oder dem 76-jährigen Elektroingenieur Arató András aus Ungarn (siehe oben). Das Foto, auf dem Arató lacht, aber dennoch ein wenig leidend aussieht, wurde mit diversen Sprüchen versehen und geht seit 2020 als Meme um die Welt. Getauft wurde es auf den Namen «Hide the Pain Harold». Es ist ein Paradebeispiel dafür, was ein Meme ausmacht und wie es genau funktioniert.

Memes sind Bilder, die nachträglich mit kurzen, knackigen Texten versehen werden. Als «Snackable Content» sind sie digitale Unterhaltung für zwischendurch. Verbreitet ist das Phänomen seit den 2000er-Jahren. Der Begriff «Meme» leitet sich vom altgriechischen Wort «mimema» ab, was «etwas Nachgeahmtes» bedeutet. Bereits 1976 wird er zum ersten Mal vom Evolutionsbiologen Richard Dawkins verwendet. Dieser definiert Memes als Ideen, die weitergegeben und mit der Zeit verändert werden – genau wie es auch bei Genen der Fall ist. Diese Theorie passt heute immer noch gut. Ein Internet-Meme ist sozusagen auch eine Idee, die geteilt und stets neu umgesetzt wird. Jeder und jede kann aus einem komplett neuen Bild oder aus bereits bestehenden Memes etwas Eigenes kreieren. Das ist besonders cool, denn der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wie viele Inhalte des Internets haben aber auch die schrägen Bild-Wort-Witze eine problematische Seite. Per Meme können etwa Hassbotschaften verbreitet und normalisiert werden. Ungewünschte Bilder können plötzlich um die Welt gehen. Die Ersteller bleiben anonym und die Verbreitung kann kaum gestoppt werden. Es ist also Vorsicht geboten im Meme-Dschungel. Das soll dir aber nicht den Spass verderben. Überlege einfach kurz, was du teilst und likest, dann läuft alles glatt und auch ohne rechtliche Probleme. Du brauchst Inspiration? Wir zeigen dir eine Auswahl unserer Lieblingsmemes.

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GRUMPY CAT

Instagram und Co. sind voll von Katzen-Memes. So wird 2012 auch eine Katzendame namens Tardar Sauce zum Meme-Star. Alle amüsieren sich über ihren mürrischen Gesichtsausdruck und teilen die Bilder der «Grumpy Cat». Sie wird sogar als populärste Katze ins Guinnessbuch der Rekorde aufgenommen. Damit bringt Tardar Sauce ihrem Frauchen, der Amerikanerin Tabatha Bundesen, ein siebenstelliges Vermögen ein. Der Mieze ist der ganze Rummel aber ziemlich egal – sagt zumindest ihre Miene.

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SIDE EYEING CHLOE

Das Chloe-Meme ging 2013 viral und wird bis heute gerne als Reaktion auf verwirrendes Verhalten verwendet. Das Bild stammt aus einem Video, in dem ein Vater seine dreijährige Tochter mit einem Disneyland-Besuch überraschen will. Diese schaut aber nur misstrauisch in die Kamera. Chloe Clems Blick wurde zur Basis unzähliger Memes und sie selbst weltbekannt. Sie ist jetzt elf Jahre alt und hat über eine halbe Million Follower auf Instagram.

DOGE-MEME

Die Shiba-Hündin Kabosu ist Sujet eines weiteren populären Memes aus dem Jahr 2013. Ihren Namen hat sie ihrem runden Gesicht zu verdanken. «Kabosu» ist nämlich der Name einer japanischen Zitrusfrucht. Ihre Berühmtheit ist auf den niedlichen Hundeblick zurückzuführen. Atsuko Sato, ihre Besitzerin, hat die Bilder über einen Blog in Umlauf gebracht. Bis heute wird das Meme gerne für Situationen verwendet, in denen man etwas macht, das man eigentlich nicht tun sollte.

DRAKE HOTLINE BLING

Das Drake-Meme stammt aus einem Musikvideo des Rappers aus dem Jahr 2015. Im Video zu «Hotline Bling» tanzt der kanadische Künstler vor einem bunten Hintergrund. Zwei seiner ulkigen Tanzmoves, die ablehnende Geste und das zufriedene Gesicht, ergaben zusammen das beliebte Meme. Es wird häufig selbstironisch verwendet für etwas, das man eigentlich machen sollte und für etwas anderes, das aber einfach viel mehr Spass macht.

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