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Basecap Forever

Huttrends kommen und gehen Modesaison für Modesaison. Mal waren es Strohhüte, kürzlich ­erlebte der Bucket-Hat sein Revival. Nur ein Modell bleibt von Modetrends unbeeindruckt, ist standhaft wie ein Fels in der Brandung – und erst noch bei Mann und Frau ­gleichermassen ­beliebt: das Basecap.

Geschichte

Wie viele andere Modetrends hat das Basecap seinen Ursprung im Sport. Wie der Name schon sagt, gehört das Cap im Baseball schon sehr lange fix zur Ausrüstung – aber nicht seit Anbeginn. Will man der Legende glauben, hat das Baseball-Cap sogar einen eindeutigen Geburtstag: Am 24. April 1894 sollen die Spieler der New York Yankees bei einem Spiel in New Jersey nicht die üblichen Strohhüte getragen haben, sondern ­steife Kappen, «Hemispherical Hats» genannt. Sie gelten als Vorreiter der ­heutigen Basecaps. Um 1940 entwickelten die Hersteller dann den Schirm, um die Spieler noch besser vor der Sonne zu schützen. Noch heute gilt das Modell mit dem Logo der New York Yankees als die Mutter aller Caps. Damit kannst du nichts falsch machen.

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Material

Leinen, Baumwolle, Wolle, Polyester – mittlerweile gibt es sogar Basecaps aus Frottee. Wenn es schon an der Form des Kulthutes nichts zu ­rütteln gibt, dann sind wenigstens beim Material der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Allein beim am häufigsten vorkommenden verstellbaren Verschluss, «Snapback» genannt, wird nicht gross getüftelt. Der ist immer aus Plastik. Die Qualität der Stoffe ist aber kein Indiz für den Mode­faktor eines Huts. So erfreuten sich eine Zeitlang die billigen «Trucker-Hats» aus Polyester und Plastik grosser Beliebtheit. Verschiedene Materialien bieten auch die Gelegenheit, sich saisonal passende Caps zuzulegen: Während im Sommer Wolle oder Polyester für heisse Köpfe sorgen, sind sie im Herbst oder Winter eher gefragt.

Gos & No-Gos

Das Wichtigste vorneweg: Nicht allen steht ein Basecap. Zu gewissen Styles oder auch Kopfformen passt ein Cap einfach nicht, da sollte man nichts erzwingen. Hast du trotzdem Lust, eines zu tragen, dann solltest du seine Farbe auf die Kleidung abstimmen. So ist es weniger ein Statement als vielmehr ein normales Kleidungsstück. Eine Gratwanderung für Männer ist die Kombination mit einem Anzug. Da solltest du schon sehr stilsicher sein. Beliebt ist das Basecap auch bei Promis, die nicht auf Anhieb erkannt werden wollen, oder ganz alltäglich bei all jenen, die gerade einen «Bad Hair Day» oder keine Zeit fürs Styling haben. Cap auf – und schon kannst du dich in der Öffentlichkeit blicken lassen.

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Kombinationen

Das Geheimnis des Erfolgs des Basecaps ist seine Vielseitigkeit. Längst ist es nicht mehr nur Freizeit-Begleiter oder Wander-Accessoire. Vor ­allem bei den Frauen ist das Cap sehr beliebt, um einen edleren oder strengeren Style zu brechen. Denn auch wenn heute niemand mehr das Basecap mit Baseball oder Sport in Verbindung bringt, so ­verleiht es jedem Outfit halt immer noch eine sportliche Note. Die Bandbreite an Kombinationsmöglichkeiten reicht von einer Bluse über einen Hosenanzug bis zum Kleid. Immer öfter beobachtet man, dass ein Cap durch das gleiche Material oder Muster wie der Rest der Kleidung in ein Ensemble integriert wird.

Style

Schirm nach vorne, nach hinten, zur Seite? Dächli gerade oder gebogen? Die Trageweise mit dem Schirm nach hinten stammt ebenfalls aus dem Baseball. Auf gewissen Positionen kam der Schirm dem Gesichtsschutz in die Quere, weshalb dort die Kappe umgedreht wurde. Anfang der 80er-Jahre war dieser Style auch bei amerikanischen Gangs üblich, was dann in Europa als cool galt. Heutzutage tragen Promis wie Kristen ­Stewart, Justin Bieber oder Rihanna das Cap immer noch oft verkehrt herum. Auch die Form des Schirms ist eine Modefrage. War es in den 90er-­Jahren verpönt, das «Dächli» nicht in eine halbrunde Form zu biegen, war ­später der gerade Schirm Pflicht, wenn man nicht als Boomer gelten wollte. ­Heute sind die gebogenen Retro-Modelle wieder in.

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