Coopzeitung Weekend

Double Trouble

Nein, du siehst nicht doppelt! Denn hier dreht sich alles um Zwillinge. Wir ­füttern dich mit Fakten rund um Twins und ­schauen, was an den ganzen Zwillings-­Mythen so dran ist.

Eineiig und zweieiig

Die Frage, die man als Zwilling sehr oft hört? «Seid ihr eineiig oder zweieiig?» Ja, die ­Autorin weiss, wovon sie schreibt. Du denkst, das ist ­offensichtlich? Offensichtlich nicht. Deshalb erklären wir es hier gerne: Bei eineiigen Zwillingen wird, wie es der Name schon sagt, eine Eizelle befruchtet, die sich dann in einem sehr frühen Stadium der Entwicklung in zwei Teile teilt. Was das heisst? Eineiige Zwillinge sind zu 99,999 Prozent genetisch identisch, da sie von der gleichen Eizelle stammen. Zwei­eiige ­Zwillinge entstehen hingegen, wenn innerhalb eines ­Zyklus zwei Eizellen von zwei Spermien befruchtet werden. Das ist der Grund, warum zweieiige Zwillinge sich nicht zwingend sehr ähnlich ­sehen müssen und auch unterschiedliche Geschlechter haben können.

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Wahrscheinlichkeit

In einigen Kulturen gelten Zwillinge heute noch als über- oder widernatürlich, als göttlicher ­Segen oder Fluch. Jenseits dieses Aberglaubens sind Zwillinge zwar auch bei uns etwas Besonderes, völlig exotisch sind sie jedoch nicht. Laut einer aktuellen Studie werden weltweit mehr Zwillinge geboren als je zuvor. Im vergangenen Jahr waren in der Schweiz laut dem Statistik­-Portal Statista von 88 686 Geburten 1331 Zwillingsgeburten. Der Anstieg bezieht sich jedoch nur auf zweieiige Zwillinge. Man nimmt an, dass das unter anderem daran liegt, dass es mehr künstliche Befruchtungen gibt, bei ­denen die Wahrscheinlichkeit auf Zwillinge erwiesenermassen höher ist. Zudem ­kriegen Frauen heute später Kinder als früher. Ab 35 Jahren wird aufgrund hormoneller Veränderungen öfter mehr als eine ­Eizelle gleichzeitig freigesetzt. Das erhöht die Chancen, Zwillinge zu kriegen.

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Spezielle Verbindung?

Eine weitere Frage, die Zwillingen häufig gestellt wird, ist, ob sie eine besondere Verbindung zueinander hätten. ­Diese Annahme, Zwillinge könnten etwa auf eine telepathische Weise fühlen, wie es dem anderen geht, auch wenn dieser weit weg ist, ist wissenschaftlich nicht belegt. Trotzdem sprechen viele Zwillinge von solchen Erfahrungen. Einige Forscher gehen davon aus, dass die besonders enge ­Bindung damit zu tun hat, dass Zwillinge bereits im Mutterleib eine grosse Nähe teilen. Ausserdem ähneln sich die Lebens­erfahrungen von Zwillingen meist stärker als bei ­anderen Geschwistern, weil sie gleich alt sind und viele ­Erfahrungen gleichzeitig machen. Das führe dazu, dass Zwillinge eher ein besonderes Gespür füreinander hätten. Bewiesen ist jedoch, dass Zwillings­säuglinge eine Art gemeinsame «Geheimsprache» entwickeln ­können, bevor sie die Sprache der Eltern lernen. Die Kinder orientieren sich so anfangs an ihrem Zwilling und nicht an den Eltern. Das schweisst zusätzlich zusammen.

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Kuriose Geschichte

Die Texanerin Mia Washington brachte im Jahr 2009 am selben Tag zwei Söhne zur Welt, die zwei verschiedene Väter hatten. Say what? Ja, richtig gelesen! Das konnte passieren, weil die Frau nicht nur zwei Eisprünge, sondern auch innerhalb von zwei Tagen mit zwei verschiedenen Männern Sex hatte. Und weil Spermien mehrere Tage im weiblichen Körper überleben können, befruchteten Samenzellen von beiden Männern jeweils eine ­Eizelle. Ein Einzelfall ist die Geschichte nicht. So ­etwas kommt jedoch sehr selten vor.

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Vererbbar oder nicht?

Ein «Zwillingsgen» gibt es zwar nicht. Aber es wurde ­wissenschaftlich nachgewiesen, dass es innerhalb einer Familie zu einer Häufung von Zwillingsgeburten kommen kann. Es gibt eine gewisse genetische Veranlagung dazu, dass bei einer Frau zwei Eier gleichzeitig heranreifen und somit die Wahrscheinlichkeit erhöht sein kann, zweieiige Zwillinge zu bekommen. Vor allem die Seite der Mutter sei bei dieser Vererbung entscheidend. So haben etwa Schwestern von Zwillingsmüttern eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, auch Zwillinge zu bekommen. Eineiige ­Zwillinge haben hingegen nichts mit dieser Veranlagung zu tun. Sie sind tatsächlich eine «Laune der Natur».

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