1940 waren Superhelden-Comics voll angesagt: Superman, Batman und Aquaman. Der amerikanische Cartoonist Jack Cole nahm das zum Anlass für eine Parodie: Eel O’Brian, ein ehemaliger Kleinganove und jetziger Privatdetektiv, kann seit einem Sturz in eine chemische Brühe seinen Körper nach Belieben verbiegen und jede auch noch so absurde Gestalt annehmen. Trotz des selbstironischen Ansatzes trat Plastic Man ab 1966 regelmässig bei DC Comics auf – auch als «richtiger» Superheld.
1990 wurde die Marvel-Familie um ein putziges Mitglied reicher: Woher die Comichändlerin Doreen Green ihre «Squirrelgility» genannten Superkräfte hat, hat Autor Will Murray nie verraten. Aber sie hat nicht nur einen buschigen Schwanz, sondern kann auch von Baum zu Baum springen und sich durch Holz nagen. Als Einstieg durfte sie gleich Iron Man im Kampf gegen Doctor Doom assistieren. Seit 2015 hat das Eichhörnchen-Mädchen seine eigene Comicserie: «The Unbeatable Squirrel Girl».
So absurd eine Strasse als Superheldin tönt, so ernst ist dessen Hintergrund: Ihr Name ist eine Hommage an die 2009 verstorbene irische Dragqueen Danny La Rue. Beim Debüt in einem DC-Comic 1990 wurde er als «männlicher Transvestit» beschrieben, heute bezeichnet ihn Schöpfer Grant Morrison als genderqueer. Danny the Street ist eine lebendige Strasse, die sich in jede Stadtlandschaft einfügen kann und immer grösser wird, je mehr Leute ihn bevölkern – wozu auch immer das gut ist.
In einer Kneipenschlägerei mögen seine Fähigkeiten von Vorteil sein, ansonsten ist der Arm-Fall-Off-Boy nur bedingt zu gebrauchen: Der DC-Held, der mit bürgerlichem Namen Floyd Belkin heisst, kann seine muskelbepackten Gliedmassen nach Belieben abtrennen, um damit seine Gegner zu verprügeln. Auch in den Comics reichte das nicht für eine Aufnahme in die «Legion of Super Heroes». Auch wenn das verdächtig nach uraltem Trash klingt: Diese Figur erblickte erst 1989 das Licht der Comicwelt.
Hast du schon immer davon geträumt, dich rund aufzublasen und als riesiger, unverwundbarer Gummiball durch die Gegend zu hüpfen? Dann heisst dein Idol Charles Foster Tain aka Bouncing Boy. Er hat dieses Schicksal aber nicht bewusst gewählt, sondern – ups! – eine superplastische Flüssigkeit mit Limonade verwechselt und getrunken. Im Gegensatz zu Arm-Fall-Off-Boy (siehe links) hat der hüpfende Held aber immerhin Aufnahme in die «Legion of Super Heroes» bei DC gefunden.