Als George Lucas die Kinowelt 1977 mit einem beispiellosen Weltraummärchen verzückte, hätte niemand gedacht, dass er sich drei Jahre später noch übertreffen würde. In Episode V – der erste Teil war Episode IV – ist die Story packender, die Szenerien sind fantasievoller und die Computereffekte hochwertiger. Allein der Anfang mit der Schlacht gegen die vierbeinigen «AT-AT» auf dem Eisplaneten Hoth sorgte für offene Münder. Ganz zu schweigen von einem der grössten Twists der Filmgeschichte: «Ich bin dein Vater!» George Lucas, der bei Episode V «nur» das Drehbuch schrieb, hatte die Zeile niemandem verraten, bis zu jenem Tag, als die Szene gedreht wurde – damit Mark Hamill aka Luke Skywalker entsprechend überrascht wirkte.
STAR WARS Episode IV: 8.6
STAR WARS Episode V: 8.7
Francis Ford Coppola hat 1972 mit seinem Epos «Der Pate» Filmgeschichte geschrieben: Er erfand damit quasi das Genre Mafiafilm. Die erste Verfilmung von Mario Puzos Roman ist mit seinen vielen Kult-Quotes sakrosankt und für die Ewigkeit. Weil aber der zweite Teil von den gleichen Machern stammt, erlauben wir uns festzustellen: Er ist sogar noch besser. Der grossartige Cast ist noch stilsicherer, die Story noch etwas komplexer als beim Vorgänger. Das fand auch die Academy, die den zweiten Teil mit sechs Oscars vergoldete – der erste hatte «nur» drei erhalten. Aber wenn Don Corleone uns das übel nimmt, können wir uns darauf einigen, dass die Filme kongenial sind. Wir möchten ungern neben einem Pferdekopf aufwachen.
DER PATE Teil 1: 9.2
DER PATE Teil 2: 9.0
Bei dieser Franchise sind sich Fachleute und Fans zweifellos einig: Der mittlere Teil ist der beste von Christopher Nolans düsterer Batman-Trilogie. Mit Abstand! Grossen Anteil daran hat natürlich einer, der leider schon lange nicht mehr unter uns weilt. Heath Ledgers Darbietung als diabolischer Joker war derart atemberaubend, dass die folgende Oscar-
Verleihung bei den männlichen Hauptdarstellern nur noch Formsache war. Vor zwei Jahren wurde «The Dark Knight» sogar in das «National Film Registry» aufgenommen, das für kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutende amerikanische Filme reserviert ist – der Ritterschlag für eine Comic-Verfilmung.
BATMAN Begins: 8.2
BATMAN The Dark Knight: 9.0
Viele Fans werden schon einen dicken Hals haben: Alien 2 soll besser sein als Ridley Scotts Geniestreich? Keine Angst, finden wir nicht. H.R. Gigers Kultmonster war bei seiner Premiere im Jahr 1979 ein absoluter Meilenstein für die Genres Science-Fiction und Horror. Deshalb wäre es unmöglich gewesen, eine Fortsetzung im gleichen Stil zu drehen, die nicht völlig absäuft. James Cameron hat 1986 das einzig Richtige gemacht und komplett das Setting gewechselt: vom beklemmenden Kammerspiel zum explosiven Actionthriller. Mit diesem Knaller von einem Sequel hat er die Fangemeinschaft sogar noch erweitert und den Weg für weitere Fortsetzungen geebnet – die das Niveau der ersten zwei Filme allerdings bei weitem nicht halten konnten.
ALIEN: 8.5
ALIENS Die Rückkehr: 8.4
Sieben Jahre liess sich James Cameron Zeit, um einen würdigen Nachfolger für seinen Action-Hit mit Arnold Schwarzenegger zu kreieren. Das Warten zahlte sich schon nur wegen der neuartigen CGI-
Technik aus, welche die Fliess-Effekte des neuen Terminator-Modells ermöglichte. Der Schlüssel zum durchschlagenden Erfolg des Sequels war aber ein Element, das dem grimmigen Original von 1984 komplett abging: Humor. Schwarzeneggers Terminator wurde von der kalten Killermaschine zum fast schon menschlichen Beschützer John Connors und liess Sprüche vom Stapel, die das Actionsegment prägten. Hasta la vista, baby!
TERMINATOR: 8.1
TERMINATOR Tag der Abrechnung: 8.6
Mutig – oder eher tollkühn? Da klopft sich ein knapp 60-Jähriger 26 Jahre Staub aus dem Piloten-Overall und steigt in einen Kampfjet, um es den Jungen nochmals richtig zu zeigen: Das klingt nach Absturz oder zumindest nach Bruchlandung. Aber Tom Cruise, der tatsächlich den Pilotenschein hat (das Flugzeug in der Schlussszene von «Top Gun: Maverick» ist sein eigenes), hat zusammen mit Regisseur Joseph Kosinski ein tolles Sequel hinbekommen. Rein filmisch ist es besser, bezüglich Story und Soundtrack aber mit dem Kult-Original von 1986 zu einer Einheit verknüpft. Damit hat Cruise es geschafft, die 80er-Nostalgiker mit den nächsten Generationen zu verbinden – ein riskantes, aber unerwartet gut gelungenes Flugmanöver.
TOP GUN: 6.9
TOP GUN: Maverick: 8.4