Text: Claudia Hottiger / Illustration: Dieter Stocker
Der Last-Minute-Schenker
Na, kommt bei dir Heiligabend auch immer zu schnell? Anfang Dezember lässt sich das Geschenke-Shoppen ja noch rausschieben. Doch nach gefühlt drei Weihnachtsessen pro Woche ist er dann da: der Tag, an dem du mit hübschen Päckli vor der Haustür deiner Familie stehen wolltest. Und du hast … nichts! Nicht einmal ¬Geschenkpapier. Dann bist du der Last-Minute-Schenker. Und deshalb muss bei dir halt spontan etwas her: der Blumenstrauss von der Tankstelle oder – der Klassiker – ein Gutschein. Ein bisschen schämst du dich dann aber schon für deine Verlegenheitsgschänkli, oder?
Im Zweifelsfall ...
Die Uninspirierte
Noch uninspirierter als der Last-Minute-¬Shopper ist dieser Schenk-Typ hier. Harry Potter hat Dobby zwar eine Socke geschenkt, aber nur weil sich der Hauself im Buch über das Geschenk freute, heisst das noch lange nicht, dass das Papi und Co. auch tun. Wir wissen schon, manchmal ist es schwer, das passende Geschenk für die ganzen «Ich wünsche mir nichts»-Menschen zu finden. Doch die Schachtel Pralinen, der Fusel, der noch bei dir rumstand, oder eben die obligaten Socken müssen echt nicht sein. Ein bisschen Kreativität würden der Uninspirierten sicher nicht schaden.
Zündende Idee
Die Übertreiberin
Liebe kann man kaufen! Das sagen nicht wir, sondern die Übertreiberin. Sie kann sich beim Gschänkli-Kaufen einfach nicht beherrschen – will sie auch nicht. Zu der eh schon teuren -Kette passen eben auch noch die Ohrringe und nur so ein läppisches Game reicht halt irgendwie auch nicht. Da muss die ganze Konsole her. Und obwohl sie sich das selber ja nicht so ganz eingestehen will – sie erwartet von der beschenkten Person schon eine gewisse Gegenleistung. Deshalb wird es auch erst so richtig interessant, wenn die Übertreiberin bei der Bescherung auf den Knauser trifft ...
Cheers!
Der Knauser
Der «Gönnjamin» würde ja an diesem (Nicht-)Schenk-Typen verzweifeln. Der Knauser hat nämlich nicht vor, sein hart verdientes Geld für andere Leute auszugeben. Deshalb schenkt er dir vielleicht die Flasche Rotwein zurück, die du ihm vergangene Weihnachten mitgebracht hast. Hauptsache, er musste nichts oder nur wenig hinblättern. Eine Unterkategorie dieses Typen ist der «Oh, dein Geschenk ist noch nicht angekommen»-Lügner. Ist es auch nicht, weil der Knauser es gar nicht bestellt hat. Er kann nur hoffen, dass sein «Opfer» nicht nachfragt, was aus dem Geschenk geworden ist.
Die Bastlerin
In den Laden gehen und etwas kaufen, kommt für diesen Schenk-Typen nicht infrage. Ausser, es handelt sich dabei um Artikel, die die Bastlerin für ihre Kreationen braucht. Individuell müssen die Geschenke sein, nicht teuer und auch nicht schön. So verbringt dieser Schenk-Typ die Vorweihnachtszeit damit, die perfekten Prä¬sente für seine Liebsten zu kreieren – von der selbst gemachten Teetasse bis zum aufwendigen Weihnachtskärtchen. Hauptsache nicht von der Stange. Wird die Bastlerin beschenkt, ist das anders. Denn sie freut sich auch über das Socken-Päckli der Uninspirierten.
(Ein-)gepackt!