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Gross im Smalltalk: So plauderst du richtig

Du hast lieber tiefgründige Gespräche als oberflächliches Geplänkel? So geht es den meisten. Aber Smalltalk ist wichtig, etwa für das Networken im Job oder um an Partys nicht gelangweilt und alleine in der Ecke zu ­stehen. Also weg mit der negativen Grundeinstellung und los! Wir zeigen dir, wies geht.

Text: Julia Gohl / Illustrationen: Livia Graf

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Tipp 1: Finde Gemeinsamkeiten

Mit einer fremden Person Gemeinsamkeiten zu finden, ist unmöglich? Ja, wenn man damit Dinge wie denselben Lieblingsfilm oder Hobbys meint, wird es tatsächlich schwierig. Aber zumindest eine Gemeinsamkeit liegt auf der Hand: Ihr befindet euch beide am selben Ort. Und der gibt ganz schön viele Steilvorlagen für Gespräche. Trefft ihr euch etwa auf einer Geburtstagsparty, drängt sich die Frage auf, woher dein Gegenüber das Geburtstagskind kennt. Sitzt du im Bus zufällig neben jemandem, kannst du die Person darauf ansprechen, weshalb dieser heute so ungewöhnlich voll ist. Trefft ihr euch auf dem Geschäftsapéro, ist es ein guter Start, in Erfahrung zu bringen, in welcher Abteilung dein Gegenüber tätig ist. Und da hören die Möglichkeiten nicht auf: die Einrichtung, das Essen, die Getränke, die Ortschaft – die Themen liegen vor deiner Nase, du musst sie nur aufgreifen. Findet sich wirklich kein Ansatz, kannst du immer noch auf die aktuellen Nachrichten ausweichen. Deshalb lohnt es sich, vor einer Party die News zu checken. Aber Achtung: Werde nicht zu politisch – das kann schnell in unangenehme Diskussionen ausarten.

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Tipp 2: Stelle offene Fragen

Kann jemand nur mit Nein oder Ja antworten, ist euer Gespräch schneller vorbei, als es angefangen hat. Wenn du Glück hast, kommt noch ein «Und du?» zurück. Und dann? Nächste Frage! Genau so entsteht der Smalltalk, der sich so peinlich und unangenehm anfühlt. Deshalb solltest du unbedingt versuchen, deine Fragen offen zu formulieren. Das braucht am Anfang vielleicht etwas Übung. Hilfreich ist zum Beispiel das Wörtchen «warum» oder ganz gezielte Fragen nach eigenen Gefühlen, also etwa «Wie findest du …» oder «Was hältst du von …». Anstelle von «Kalt heute, gell?» kannst du vielleicht «Ich liebe den Winter. Und du?» machen. So entsteht Raum für ausführliche Antworten. Und diese wiederum enthalten sehr wahrscheinlich Informationen, zu denen du Nachfragen stellen oder eine eigene Geschichte erzählen kannst – was uns zum nächsten Tipp bringt …

Tipp 3: Höre aufmerksam zu

Wenn du Smalltalk nur als lästige Pflicht begreifst, ist die Gefahr gross, dass du in Gedanken schon beim Wocheneinkauf bist, während dein Gegenüber noch antwortet. So kann gar kein gutes Gespräch entstehen. Höre stattdessen aufmerksam zu. Du wirst sehen: Während die andere Person eine deiner Fragen beantwortet, gibt sie viel preis, bei dem du für weitere Fragen und Geschichten ansetzen kannst. Sprichst du sie etwa auf das garstige Wetter an und sie sagt, dass sie die Kälte mag, kannst du sie nach einer Begründung fragen. Oder du bringst in Erfahrung, wie sie dann im Sommer klarkommt. Du kannst die Antwort aber auch als Anlass nehmen, deine eigene Sicht kundzutun oder eine persönliche Geschichte, die mit der Kälte zusammenhängt, zu erzählen. Du siehst: Wenn du aufmerksam zuhörst, eröffnen sich endlos viele Möglichkeiten, das Gespräch weiterzuführen.

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Tipp 4: Gib ausführliche und persönliche Antworten

Hast du dich beim Smalltalk auch schon gefragt: Ist das eigentlich ein Gespräch oder ein Verhör? Dieses Gefühl entsteht, wenn eine Person nur Fragen stellt, statt auch von sich selbst zu erzählen. Also stell nicht nur offene Fragen, sondern sei auch selber offen. Ausführliche Antworten sind mehr als erwünscht. Das heisst nicht, dass du in einen Monolog abdriften sollst. Aber dass du idealerweise genug Material lieferst, damit dein Gegenüber Anknüpfungs­punkte für das weitere Gespräch finden kann. Dabei hilft es, wenn du auch persönliche Dinge einfliessen lässt. Das schafft Nähe und gibt der anderen Person das Gefühl, ebenfalls offen sein zu können. Und nein, du musst nicht über deinen Fusspilz sprechen oder über deine abwesenden Eltern heulen. Aber erzähle, was du magst, was du erlebt hast und was dich zurzeit beschäftigt. Das hat noch einen ganz anderen Vorteil: Du gibst dir und deinem Gegenüber die Chance, euch wirklich kennenzulernen, damit der Smalltalk nicht nur ein notwendiges Übel ist, sondern vielleicht sogar zu einer richtigen Freundschaft führt.

Tipp 5: Achte auf deine Körpersprache

Deine Themen können noch so spannend, deine Fragen noch so offen, deine Geschichten noch so lustig sein – wenn du beim Sprechen gelangweilt aussiehst, mit verschränkten Armen dastehst und immer wieder aufs Handy oder deine Uhr schaust, wird sich dein Gegenüber unwohl fühlen. Dann waren deine ganzen Bemühungen vergebens. Denn je nach Studie macht unsere Körpersprache bis zu 93 Prozent unserer Message aus. Selbst konservative Studien sprechen noch von 65 Prozent. Wenn der Inhalt also nur 7 bis 35 Prozent dessen ausmacht, was bei deinem Gegenüber ankommt, musst du deine Körpersprache im Griff haben und der anderen Person nicht nur verbal, sondern auch nonverbal deine Aufmerksamkeit schenken. Dein Handy gehört in die Tasche, auf dein Gesicht idealerweise ein Lächeln und hin und wieder zu nicken, kann bestimmt nicht schaden. Halte zudem Blickkontakt – ohne zu starren – und beuge dich am besten leicht vor. Das vermittelt Interesse.

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