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Stay (not) salty: Was die Umwelt lieber mag als Streusalz

Sobald es in einem kalten Winter glatt wird, geht auf den Strassen und Co. das Salzen los. Die Unmengen an Streusalz sind aber nicht gerade umweltfreundlich. Warum das so ist und welche Alternativen es gibt.

Text: Yaël Jakob / Foto: Getty Images | Alamy

Klar, wenn es einen am frühen Morgen beim eiligen Gang zum Bahnhof auf den Latz haut, ist das kein Spass. Das denkt sich aber auch die Umwelt, wenn gleich beim ersten Schneefall haufenweise Streusalz auf dem Boden landet. Kurzfristig gesehen bietet das viele Vorteile: Das Salz senkt den Gefrierpunkt des Wassers, weshalb einerseits die Eisbildung verhindert und andererseits das bereits bestehende Eis zum Schmelzen gebracht wird. Der grosse Nachteil ist jedoch, dass das Verstreute mit dem Wasser in die Natur gelangt. Und dabei handelt es sich nicht um eine Prise, sondern um eine riesige Menge.

Laut dem Wasserforschungsinstitut Eawag werden in der Schweiz pro Winter bis zu 350 000 Tonnen Salz verbraucht. Das sind mehr als 50 Prozent des jährlichen Salzgewinns der Schweizer Salinen. Und das, obwohl es auch gute Alternativen gäbe. Umweltschonend sind beispielsweise Kalkstein, Sand oder Lavagranulat. Sie bringen zwar das Eis nicht zum Schmelzen, verhindern aber die Eisbildung, wenn man die Steinchen frühzeitig und grosszügig ausstreut. Ausserdem erhöhen sie die Griffigkeit auf den Strassen und Co., wenn diese bereits zugefroren sind. Ein weiteres Plus: Da sich die Materialien nicht auflösen, können sie zusammengekehrt und wiederverwendet werden. Das ist zwar etwas aufwendiger, aber dafür tragen Pflanzen und Tiere keinen Schaden davon.

Mythos: «Kunstschnee schadet der Natur nicht.»

Falsch. Die Herstellung von Kunstschnee benötigt enorm viele Ressourcen und das Endprodukt hat negative Auswirkungen auf die Umwelt. Laut dem WWF werden eine Million Liter Wasser benötigt, um einen Hektar Pistenfläche künstlich zu beschneien. Hinzu kommt, dass die Schneekanonen sehr viel Strom verbrauchen. Der Kunstschnee selbst gefährdet eine Vielzahl von alpinen Pflanzen. Er ist dichter als natürlicher Schnee, weshalb nicht genug Sauerstoff an die Erdoberfläche gelangen kann. Und nicht zuletzt läuft unverhältnismässig viel Wasser ab, wenn der Kunstschnee schmilzt.

Vorbildlich: Millie Bobby Brown

Die britische Schauspielerin wurde durch die Serie «Stranger Things» bekannt. Seither nutzt die 18-Jährige ihre Reichweite, um auf den Klimaschutz aufmerksam zu machen, gründete die vegane Beauty-Marke «florence by mills» und wurde 2018 am Weltkindertag zur bislang jüngsten Unicef-Sonderbotschafterin ernannt.

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