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Zum Anknabbern: Was du über vegane Schoggi wissen musst

Du bist ein Schleckmaul und möchtest auch während des Veganuary nicht auf deine geliebte Schoggi verzichten? Musst du nicht. Fünf Mythen rund um vegane Schokolade und was an den Vorurteilen dran ist.

Text: Claudia Hottiger / Illustration: Livia Graf / Foto: Getty Images

Dank an François Stahl, Leiter Entwicklung bei Halba

Mythos 1: In veganer Schoggi stecken mehr künstliche Zusatzstoffe als in herkömmlicher Schokolade

Damit vegane Schoggi auch richtig lecker schmeckt, braucht es viele künstliche Zusatzstoffe? Von wegen! Bei der Schoggi-Herstellung geht es nämlich in erster Linie darum, die richtige Textur zu kreieren. Und diese wird vor allem von der Kakaobutter vorgegeben. Sie ist nicht nur von Natur aus vegan (lass dich vom Wort «Butter» nicht in die Irre führen), sondern auch ein natürliches Produkt. Und auch die «nussigen» Zutaten, die statt der Milchprodukte ihren Weg in die vegane Schoggi finden, bringen Öl beziehungsweise Fett mit. So erreicht man auch in veganer Schokolade die gewünschte Textur, ohne dass man gross auf künstliche Zusatzstoffe zurückgreifen muss.

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Mythos 2: Es gibt keine Alternative zu Milchschoggi

Gute Nachrichten für alle Milchschoggi-Fans da draussen: Es gibt sie tatsächlich, die vegane Milchschokoladen-Alternative. Und nein, du musst beim Genuss oder Geschmack keine Abstriche machen. In einer normalen Milchschoggi ist es die Kombination aus Kakaobutter und dem Fett aus Milchprodukten – oft Milchpulver –, die den Geschmack und dieses besonders cremige Mundgefühl ausmacht. Damit eine vegane Schoggi da mithalten kann, braucht es viel Tüftelarbeit, Expertise und gute Rohstoffe. Denn das Ziel ist, den charakteristischen Milchgeschmack, die Cremigkeit und die Farbe mit rein pflanzlichen Rohstoffen «nachzuahmen». Und das klappt! Etwa mit Nussöl.

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Mythos 3: Man schmeckt immer, dass es vegane Schoggi ist

Als vor etwa acht Jahren die ersten veganen Schokoladenalternativen auf den Markt kamen, wurden die Schoggis vor allem mit Getreideprodukten angereichert. Diese hatten jedoch einen starken Eigengeschmack – daher auch das Vorurteil, dass vegane Schoggi irgendwie «getreidig» schmeckt. Heute hat man jedoch Zugang zu hochwertigen Rohstoffen und das nötige Know-how, diese auch richtig einzusetzen, sodass man bei einer guten veganen Schoggi den Unterschied gar nicht merkt. Und sobald noch Nüsse und Co. hinzugegeben werden, wirds noch schwieriger. Wir haben beim Naschen der Karma-Balls zumindest keinen Unterschied gemerkt – mhm!

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Mythos 4: Dunkle Schoggi ist immer vegan

Die beliebteste Schoggi in der Schweiz ist und bleibt die Milchschokolade. Und das macht eben auch vor Veganerinnen und Veganern nicht halt. Früher jedoch mussten Menschen, die sich rein pflanzlich ernähren, auf dunkle Schokolade zurückgreifen. Denn diese ist tatsächlich in der Regel vegan – da die gängigen Inhaltsstoffe (Kakaomasse, Kakaobutter und Zucker) von Natur aus pflanzlich sind. Doch Achtung! Aufpassen musst du trotzdem. Denn je nachdem wird dunkler Schoggi Milchpulver oder Butterfett beigegeben, um sie zartschmelzender zu machen. Bevor du also genüsslich in dein Reiheli beisst, solltest du einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen.

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Mythos 5: Cremigkeit und Schmelz gehen bei veganer Schoggi verloren

Der Schmelz und die Cremigkeit einer Schokolade hängen vom Herstellungsprozess und der Rezeptur ab. Bei einer herkömmlichen Milchschokolade entsteht der Schmelz etwa durch Kakaobutter und Butterfett. Aber es kommt auch darauf an, wie fein die Masse ist. Bei der veganen Schoggi wird das tierische Butterfett durch die Zugabe einer pflanzlichen Haselnusspaste beziehungsweise das darin enthaltene Nussöl ersetzt. Die Cremigkeit oder eben dieses typische Schoggi-Mundgefühl entstehen aus einer Kombination des oben erwähnten Schmelzes und des Proteinen-Anteils. Bei hellen veganen Varianten wird das Milchprotein zum Beispiel durch Mandelprotein ersetzt. Klingt das nach einem Kompromiss? Null!

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