Text: Cantal Herger, Illustration: Jihyun Lee
Hast du schon mal etwas von Steinheben gehört? Dabei handelt es sich um eine Disziplin des Nationalturnens. Beim Steinheben wird abwechslungsweise mit der rechten und der linken Hand ein Stein in die Höhe gestemmt. Für eine gültige Hebung muss der Stein ohne Unterbruch von der sogenannten Tief- in die Hochstellung gebracht werden. Den Turnerinnen und Turnern müssen dabei mindestens 14 Wiederholungen gelingen. Und wie viel wiegt nun der schwere Brocken? Bei den Männern sind es 22,5 Kilo, bei den Frauen 12,5 Kilo.
Der Schweizer Nationalsport schlechthin ist das Schwingen. Es wird als eigenständige Sportart sowie als Teil des Nationalturnens betrieben. Es gibt jeweils mindestens vier Gänge, bei denen zwischen Ringen und Schwingen abgewechselt wird. Jeder Zweikampf beginnt mit einem Handschlag, danach fassen sich die Kämpfenden an den Schwingerhosen. Das Ziel ist es, den Gegner oder die Gegnerin im Sägemehl auf den Rücken zu legen.
Einen 60-, 80- oder 100-Meter-Lauf so schnell wie möglich zurückzulegen, das ist das Ziel dieser Disziplin. Welche Strecke eine Person absolvieren muss, hängt von ihrem Alter und der jeweiligen Kategorie ab. Der Start kann aus der Hocke oder im Stehen erfolgen. Disqualifiziert wird eine Läuferin oder ein Läufer aufgrund von zwei Fehlstarts oder wegen unsportlichen Verhaltens. Dann reicht es nur noch für die Minimalnote 5.
Die Freiübung ist mit der Bodenübung im Geräteturnen vergleichbar. Dabei kann das Programm frei zusammengestellt werden – aus Elementen von Handstand und Spagat über Standwaage und Vorwärtssalto bis hin zum Flick-Flack. Die ganze Übung wird bewertet, wobei auf den Schwierigkeitsgrad, die Ausführung sowie die Abwechslung der Elemente geachtet wird. Die Höchstnote ist 10. Übrigens: Ist das T-Shirt nicht in der Hose, gibt es Punktabzug.
Die Mischung machts: Dieses Credo gilt beim Hochweitsprung. Dabei springen die Athletinnen und Athleten von einem Weitsprungbalken über eine Hochsprunglatte. Der Anlauf verläuft dabei, anders als beim klassischen Hochsprung, gerade. Viermal darf man springen und muss dabei immer mit mindestens einem Fuss voraus über die Latte fliegen. Vier Fehlversuche ergeben die Minimalnote 5.
Wie das Schwingen wird auch das Ringen beim Nationalturnen im Sägemehl durchgeführt. Das reguläre Ringen findet sonst eigentlich in der Halle statt. Aber egal, wo gerungen wird, der Unterschied zum Schwingen liegt im Tenue. Ringende tragen keine Schwingerhosen – und auch sonst ist das Anpacken der Kleidung tabu. Das Ziel bleibt aber das Gleiche: den oder die andere auf den Boden zu legen. Ein direkter Wurf ohne Nachdrücken ergibt die Note 10, eine 8,1 gibt es bei einem schnell verlorenen Kampf.
Beim Steinstossen wird ein Stein so weit wie möglich geworfen. Der Abstoss darf aber nur mit einer Hand ausgeführt werden. Sobald der Stein beim Anlauf oder Abwurf mit beiden Händen gehalten wird, gilt dies als Fehlversuch. Die Anlaufstrecke kann jede Athletin und jeder Athlet selbst wählen. Es darf auch aus dem Stand gestossen werden. Drei Versuche sind gestattet.
Möglichst weit zu springen ist das Ziel beim Weitsprung. Die Turnerinnen und Turner dürfen dabei so viel Anlauf nehmen, wie sie wollen. Abspringen müssen sie mit einem Fuss. Wenn der Sprungbalken übertreten wird, gilt dies als Fehlversuch. Irgendwelche verrückten Saltosprünge in die Sandgrube sind nicht erlaubt und werden ebenfalls als Fehlversuch gewertet.
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